Trotz gefühlter Dauerkrise und Beschwerden verzeichnete die Deutsche Bahn zuletzt einen deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen. Kürzlich veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass diese 2023 erstmals wieder über dem Niveau vor der Corona-Pandemie lagen.
Zunächst dürfte sich das für die Passagiere selbst durch noch vollere Züge und entsprechend ein besonders erhöhtes Wut-Potenzial in den Abteilen bemerkbar machen. Auf lange Sicht gesehen plant der Bahn-Konzern aber offenbar zumindest in Fernzügen eine Neuerung, die dem persönlichen Seelenfrieden helfen könnte.
Im Rahmen der bahneigenen Messe "DB Mobilität erleben" stellte das Unternehmen kürzlich die neuesten Ideen für Deutschlands Schienen vor. Neben dem Thema Digitalisierung wurden auch Designpläne für den Innenraum kommender ICE-Generationen vorgestellt.
"Auf Basis von Kundenfeedbacks" hat man in den vergangenen Monaten demnach an privateren Abteilen innerhalb der Fernzüge gearbeitet. Was dabei entstanden ist, könnte vor allem für Paare interessant sein: das Zweier-Abteil.
Abgetrennt hinter einer Scheibe aus Milchglas sollen bei den neuen ICE-Generationen demnach zwei Personen einen ganz privaten Platz bekommen. Ein modularer Tisch in der Mitte soll zudem die Möglichkeit zum Essen und zum Arbeiten bieten. Dies ist in den bisher verfügbaren Sechser-Abteilen eher schwierig möglich.
Die Bahn bewirbt die Neuerung zudem damit, dass somit künftig auch auf Zugreisen "private und vertrauliche Gespräche in einer geschützten Umgebung" geführt werden können. Die neuen Abteile werden bisher demnach mit verschiedenen Personengruppen getestet.
Für welche ICE-Generation die Abteile geplant sind, ist bisher nicht geklärt. Zwar soll die Bahn bereits am ICE 5 arbeiten, noch erfolgt aber die Auslieferung der letzten Modelle der neusten Variante, dem ICE 3neo. Auch über mögliche Preise für die Abteile gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen.
Eine Änderung, die aber bereits im Laufe dieses Jahres kommen soll, dürfte gleich mehrere Modelle der DB-Fernzüge betreffen. Schon Ende 2024 sollen Fahrgäste direkt über dem Sitz eine Information darüber bekommen, ob es sich hier bereits eine andere Person gemütlich gemacht hat.
Mit der Aufschrift "Belegt bis" soll mit der neuen Anzeige demnach auch der sogenannte Komfort-Check-In in Echtzeit angezeigt werden. Hiermit können Reisende direkt in der App ihre Fahrkarte kontrollieren lassen.
Auf der Mobilitätsmesse versprach die Deutsche Bahn erneut weitreichende Sanierungspläne für insgesamt 40 hochbelastete Bahnstrecken in Deutschland bis 2030. Bis dahin dürften Fahrgäste entsprechend weiter starke Nerven mitbringen müssen.