Am Wochenende kurz die Eltern in der Heimat besuchen, zur Fernbeziehung ins nächste Bundesland pendeln oder einfach mal einen Städtetrip machen: Dank der Deutschen Bahn sind mittlerweile zahlreiche Groß- und Kleinstädte miteinander verbunden. Vor allem über Regionalbahnen und Intercity-Züge erreicht man auch abgelegene Heimatorte ohne Auto.
Doch selbst ohne potenzielle Verspätungen dauert eine solche Reise mitunter auch gerne einmal fünf bis acht Stunden. Eine wichtige Serviceleistung, die von vielen Fahrgästen bei einer solchen Strecke als besonders hilfreich empfunden wurde, wird jetzt bei einer ganzen Flotte der Deutschen Bahn einfach gestrichen.
Bereits in den 1970er Jahren ging der erste sogenannte Intercity-Zug auf die Schiene, damals gab es zwar nur Wagen der ersten Klasse, dafür aber schon einen Speisewagen. Genau der wird jetzt aber offenbar aus den ICs gestrichen.
Einem Bericht des "Stern" zufolge, werden mit Beginn des neuen Fahrplans am 10. Dezember 2023 sämtliche Speisewagen aus den Zügen im Intercity-Bereich gestrichen. Warme Gerichte gibt es dann entsprechend nur noch in den ICE-Zügen der Deutschen Bahn.
Als Begründung nennt die Deutsche Bahn demnach vor allem die unkomfortable Ausstattung, die einen Besuch für Fahrgästen mit Gepäck sowieso häufig unmöglich gemacht haben soll. "Außerdem haben die mittlerweile störanfälligen Wagen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht", heißt es von einem Sprecher.
Konkret geht es bei der Änderung um die Züge der Intercity-1-Flotte, die beispielsweise auf der Linie zwischen Hamburg und Köln verkehrt. Die neueren, zweistöckigen IC-Züge hingegen, die etwa von Dresden nach Warnemünde fahren, hatten ohnehin schon kein Bordrestaurant mehr.
Als Alternative wird in allen IC-Zügen in Zukunft eine abgespeckte Gastronomie an Bord angeboten. Wie schon in der modernen IC-Flotte soll entsprechend überall nur noch Abteilverkauf über einen Servicewagen stattfinden. Auf warme Gerichte, wie es sie früher in den ICs gab, müssen Fahrgäste dann aber verzichten.
Die Hochgeschwindigkeitszüge der ICE-Flotten sind von den Neuerungen bei der Deutschen Bahn nicht betroffen. Wie gewohnt wird es hier ein mehr oder weniger breit aufgestelltes Angebot an warmen und kalten Speisen und Getränken geben. Über die Jahre wurden viele IC-Strecken sowieso durch eine ICE-Linie ersetzt.
Entsprechende Züge, die Strecken ins Ausland bedienen, bleiben von der Änderung ebenfalls unberührt. Wer etwa mit dem Eurocity von Hamburg nach Prag fährt, darf sich weiterhin auf ein warmes gastronomisches Erlebnis freuen.
Die Intercity-1-Flotte wird bei der Bahn gerne als "Reisezugklassiker" bezeichnet, da er mittlerweile seit gut vierzig Jahren auf der Schiene ist und als Vorreiter für die heutigen Hochgeschwindigkeitszüge gilt. Der IC selbst kommt auf eine Maximalgeschwindigkeit von 200 km/h.