Tiefkühl-Pizza ist weder besonders gesund, noch besonders nachhaltig, das wissen wir. Aber die befriedigende Mischung aus Kohlenhydraten, Fett und im Ofen verlaufendem Käse kann manchmal eben den Tag retten, besonders, wenn der Kühlschrank leer und die Motivation, zu kochen, gleich null ist. Dann schlägt sie, die Stunde der Tiefkühl-Pizza.
Zu einer Sorte greifen die Deutschen dabei besonders gerne: der Salami-Pizza. Zehn Stück verdrückt der Deutsche durchschnittlich. Zwischen den verschiedenen Marken gibt es allerdings enorme Qualitätsunterschiede. Öko-Test hat deshalb den Ofen angefeuert und 20 Exemplare im Labor unter die Lupe genommen.
Das Ergebnis: Nur zwei der untersuchten Tiefkühl-Salami-Pizzen erhalten die Bestnote: die "Eismann Pizza Salami, 2 Stück" für 4,07 Euro pro 375 Gramm aus dem oberen Preissegment und die deutlich günstigere "Pizza ‘Ah Steinofen-Pizza, 3 Stück" von Aldi für 0,88 Euro pro 375 Gramm. Zehn weitere Pizzen wurden immerhin mit "gut" bewertet, darunter die "Edelsalami Steinofen-Pizza, 3 Stück" von Edeka, die "Mondo Italiano Steinofen Pizza Edelsalami, 3 Stück" von Netto und die "K-Classic Pizza aus dem Steinofen Edel-Salami, 3 Stück" von Kaufland.
Anderen Tiefkühl-Pizzen sollten wir dagegen die kalte Schulter zeigen. Denn in einigen der untersuchten Proben fand Öko-Test Mineralöl oder Unmengen an Salz. Besonders negativ fiel die "Ja! Steinofenpizza Salami" von Rewe auf: Im Labor wurden gesättigte Mineralölkohlenwassersthoffe (MOSH) in einer stark erhöhten Menge gefunden. Diese können sich in den Organen anreichern, bislang ist unklar, welche Folgen das haben könnte. Das Testergebnis lautet deshalb: "ungenügend". In fünf anderen untersuchten Pizzen ist die MOSH-Menge ebenfalls "erhöht".
Öko-Test vermutet, dass das Mineralöl über technische Fette an den Maschinen bei der Pizza-Produktion auf die Pizza gekommen sein könnten.
"Die Ofenfrische Salami" von Dr. Oetker, die insgesamt mit "befriedigend" bewertet wurde, fiel ebenfalls negativ auf. Hier fanden die Tester Calciumphosphat, das in hoher Dosierung den Nieren schaden kann. Zudem wurde in den allermeisten Pizzen zu viel Salz gefunden – was wiederum das Risiko erhöht, an Bluthochdruck zu erkranken. Nur drei der untersuchten Pizzen enthielten weniger als die als kritisch eingestufte Menge an Salz. Die anderen erhielten entsprechend Punktabzüge.
Und selbst wenn wir es schon geahnt haben: Auch sonst schneiden die Pizza als alles andere als "gesund" ab. Öko-Test errechnete jeweils den Nutri-Score, der sowohl negative Aspekte wie ein zu hoher Energiegehalt, zu viel Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz mit einberechnet als auch den Ballaststoff- und Eiweißgehalt sowie den Obst- und Gemüseanteil. Gerade mal eine der getesteten Pizzen schaffte es auf den zweitbesten Wert, der Großteil dümpelt im Mittelfeld oder noch weiter hinten vor sich her.
Halten wir also fest: Als alltägliche Mahlzeit taugt die Tiefkühl-Pizza nicht. "Auch wenn zwölf Tiefkühl-Pizzen empfehlenswert sind: Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind die Salami-Pizzen nicht der Renner und kein Essen für jeden Tag", schreibt deshalb auch Öko-Test. Wenn sie doch einmal der Retter in der Not sind, wissen wir jetzt aber zumindest, worauf wir achten müssen.
(ftk)