
Die durchsichtige Maske ermöglicht gehörlosen Menschen das Lippenlesen.vimeo/garret binesch
Nachhaltig leben
26.05.2020, 20:3408.06.2020, 18:01
Angesichts des Mangels an Atemschutzmasken zu Beginn der Corona-Pandemie war Einfallsreichtum gefragt: Masken aus Staubsaugerbeuteln, Masken aus Kaffeefiltern, Masken aus zerstückelten BHs – das alles gab es auf der Straße zu sehen oder zumindest online in unzähligen DIY-Foren.
In New York, wo die Corona-Pandemie besonders heftig wütet und Schutzkleidung lange Zeit absolute Mangelware war, gehen zwei Designer noch einen Schritt weiter. Sie stellen plastikfreie Atemschutzmasken aus Bakterien her, die nach dem Gebrauch so einfach kompostierbar sein sollen wie Gartenabfälle.
Garrett Benisch und Elizabeth Bridges von Sum Studio züchten dafür aus Wasser, Tee, Zucker und einem Bakterium namens Xylinum Acetobacter eine an durchsichtiges Leder erinnernde Haut – die sie dann weiter zu einer Atemschutzmaske verarbeiten.
Vom etwas gewöhnungsbedürftigen Look einmal abgesehen hat die durchsichtige Maske den Vorteil, dass sie gehörlosen Menschen das Lippenlesen ermöglicht. Außerdem kann sie den Designern zufolge mehrfach verwendet werden.
Wirksamkeit noch nicht bewiesen
Leider gibt es auch einen Haken: Ob die Maske das Coronavirus und andere Krankheitserreger tatsächlich abhält, wurde noch nicht geprüft. Die Designer selbst sagen gegenüber der "Fast Company", die Biomaske sei ähnlich effektiv wie eine N95-Atemmaske. "Der Zweck dieses Projekts war aber nicht Entwicklung und Vertrieb von Masken. Vielmehr ging es um die Frage, ob wir so knapp an Schutzausrüstung wären, wenn wir in dem Maße in Biomaterialien investiert hätten, wie wir es bei Kunststoffen taten", so Benisch.
Denn in der Herstellung ist die Bakterienmaske unfassbar einfach: Das benötigte Bakterium findet sich zum Beispiel in Kombucha-Tee. Zusammen mit den anderen Zutaten, sagen die Designer, kann die Maske jeder ganz einfach selbst herstellen – ob im Krankenhaus oder in der heimischen Küche.
(ftk)
Tierische Ernährung ist ein echter Klimakiller. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) macht die Nutztierhaltung rund 14,5 Prozent aller durch den Menschen verursachten klimaschädlichen Gase aus.