Nachhaltigkeit
Supermarkt

Beschluss im Bundestag: Supermärkte dürfen keine Einkaufstüten anbieten

Lidl-Plastikt
Aus einer anderen Zeit: Als Supermärkte noch Plastiktüten herausgaben.Bild: imago images / JOKER
Supermarkt

Beschluss im Bundestag: Supermärkte dürfen keine Einkaufstüten anbieten

27.11.2020, 07:5427.11.2020, 12:56
Mehr «Nachhaltigkeit»

In deutschen Supermärkten dürfen ab dem Jahr 2022 keine Einkaufstüten aus Plastik mehr angeboten werden. Ein entsprechendes Verbot hat der Bundestag am Donnerstagabend verabschiedet.

Nach einer Übergangsfrist, die auf Drängen des Handels kurzfristig von sechs auf zwölf Monate verlängert wurde, sind leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometern verboten – das sind die Standard-Tüten, die man üblicherweise an der Ladenkasse bekommt. Ausgenommen vom Verbot sind besonders stabile Mehrweg-Tüten sowie die dünnen Plastikbeutel, die man etwa in der Obst- und Gemüseabteilung findet.

Umweltorganisation WWF: Verbot hat nur symbolische Bedeutung

"Die Plastiktüte ist der Inbegriff der Ressourcenverschwendung", erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), die das Verkaufsverbot auf den Weg gebracht hatte. "Gute Alternativen sind Einkaufskörbe, waschbare Stoffbeutel für Obst und Gemüse und wiederverwendbare Boxen für Waren von der Frischetheke."

Für die Umweltorganisation WWF hat das Verbot allerdings nur symbolische Bedeutung. Lediglich ein Prozent des deutschen Kunststoffverbrauchs entfalle auf Plastiktüten. Auch Linken und Grünen im Bundestag ist das Vorhaben nicht ambitioniert genug. Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Bettina Hoffmann, sprach von einem Tropfen auf den heißen Stein.

"Der Trend zu Einwegverpackungen wird mit diesem Mini-Gesetz leider nicht gestoppt."
Bettina Hoffmann

AfD und FDP sehen keine Rechtfertigung für Eingriff in den Markt

AfD und FDP sehen in der Maßnahme hingegen einen ungerechtfertigten Eingriff in den Markt ohne nachweisbare Vorteile für die Umwelt. So verwies der AfD-Abgeordnete Andreas Bleck unter anderem darauf, dass durch eine freiwillige Regelung der Plastiktüten-Verbrauch in Deutschland binnen weniger Jahre um fast zwei Drittel gesunken sei. Das Plastiktüten-Verbot sei deshalb "das sinnloseste umweltpolitische Verbot dieser Legislaturperiode".

(vdv/dpa)

Rekord-Hitzewelle in Frankreich: Jedes dritte Haus verwandelt sich in einen "Ofen"
Frankreichs Häuser haben ein Problem: Viel zu viele sind so schlecht isoliert, dass sie kaum gegen Hitze schützen. Eine Stiftung versucht jetzt, politische Änderungen zu bewirken.

Frankreich ächzt aktuell unter einer Hitzewelle von nie dagewesenem Ausmaß. "Das hatten wir noch nie", sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatte der Wetterdienst für 84 der insgesamt 101 Départements des Landes für Montag eine Hitzewarnung ausgeben.

Zur Story