Zusammen mit einem Zettel wird der Müll an die, die ihn hinterlassen haben, zurückgesendet.screenshot: facebook Nachhaltigkeit
Frei sein, spontan entscheiden, mitten in der Natur entspannen: Campingurlaub wird immer beliebter. Gerade in der Corona-Krise hat sich der Trend zum Entfliehen in die Natur beschleunigt.
Doch wo viele Menschen sind, ist oft auch viel Schaden in der Natur: Zu viele Touristen behandeln die Umwelt nicht angemessen, nehmen ihren Plastikmüll nicht wieder mit und hinterlassen ihren Unrat einfach vor Ort.
Das mussten die Parkbeamten eines Campingplatzes im Khao Yai National Park in Thailand lange mit ansehen. Nun reicht es ihnen – sie ergreifen eine Maßnahme, die es in sich hat.
Parkbeamte schicken den Müll an die Camper zurück
Auf dem Campingplatz fanden sie so viel Müll, den Touristen hinterlassen haben, dass die Beamten ihn kurzerhand in Paketboxen verpackten – und an die entsprechenden Camper zurück nach Hause schickten.
Das Reservierungssystem des Nationalparks verriet die Adressen der Touristen. Die Aktion wurde auf Befehl des thailändischen Umweltministers Varawut Silpa-archa durchgeführt.
Die Umweltsünder bekommen neben der Schachtel mit dem eignen Unrat nun auch eine Registrierung bei der örtlichen Polizei wegen Verstoßes gegen das Nationalparkgesetz, wie die Nachrichtenseite "The Thaiger" berichtete.
"Das soll Ihnen eine Lehre sein, nie wieder irgendwo Abfälle einfach wegzuwerfen"
Außerdem liegt dem Müllpaket jeweils auch ein Schreiben bei. "Wir haben Ihren Müll in einem Karton eingesammelt und schicken ihn zu Ihnen nach Hause. Das soll Ihnen eine Lehre sein, nie wieder irgendwo Abfälle einfach wegzuwerfen", heißt es auf dem Zettel.
Den Angaben des Ministers zufolge haben zuletzt besonders viele Camper größere Mengen Müll und Lebensmittelabfälle zurückgelassen. Die Mülltonnen im Park seien dagegen kaum genutzt worden.
Jeder, der von den Parkbeamten ein Paket mit seinem Müll erhält zusätzlich wegen eines Verstoßes gegen das Nationalparkgesetz bei der örtlichen Polizei registriert.
"Hätten nie gedacht, dass sie uns mit solch einer Verschwendung zurücklassen würden"
"Die Behörden haben den Besuchern alles nur Vorstellbare zur Verfügung gestellt. Sie mussten nur hierherkommen und die wunderschöne Natur genießen", betonte Varawut. "Wir hätten nie gedacht, dass sie so viel Dreck zurücklassen würden."
Er verweist auf Facebook auch auf zwei Abschnitte aus dem "National Park Act". Demnach können Handlungen, die die natürlichen Ressourcen oder das Ökosystem schädigen, mit bis zu 5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von bis zu 500.000 Baht (umgerechnet ca. 13.600 Euro) geahndet werden.
Weiter richtet Varawut eine Bitte an alle Touristen: "Wir bitten jeden Touristen, Müll in die dafür vorgesehenen Bereiche zu werfen, da der Müll, den Sie zurückgelassen haben, möglicherweise wilde Tiere tötet, die in der Gegend nach Nahrung suchen."
(vdv)
Die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels sind so zahlreich, dass man sie fast nicht alle aufzählen kann. Die globale Durchschnittstemperatur steigt kontinuierlich an, die Zahl der Extremwettereignisse nimmt immer weiter zu, die Polarkappen schmelzen, der Meeresspiegel steigt an.