
Die Natur in Mallorca profitiert sichtlich von der Corona-Krise. Doch hält der Effekt auch an?Bild: picture alliance / Jochen Tack
Nachhaltigkeit
13.05.2020, 13:4008.06.2020, 18:38
Neben den vielen dramatischen Auswirkungen der
Corona-Pandemie hinterlässt die Krise zumindest in der Natur positive
Spuren – so auch auf Mallorca. Wo sich sonst im Mai schon Urlauber an
den Stränden tummeln und zahlreiche Autos quer über die Insel kurven,
herrscht seit Wochen gähnende Leere. Das hat erfreuliche Auswirkungen
unter anderem auf das Meer und die Luftqualität. So ist das Wasser
rund um die Balearen vielerorts so kristallklar wie selten zuvor.
Meer und Luft erholen sich ohne Tourismus
"Das Meer ist derzeit spektakulär transparent", sagte auch der
wissenschaftliche Leiter der Meeressäugerstiftung Tursiops, Txema
Brotons, nach einer einwöchigen Segel-Expedition in der Region.
"Durch das Ausbleiben der Touristen gelangen viel weniger organische
Substanzen ins Meer, sei es durch Abwässer oder direkt durch
Essenreste und ungeklärte Fäkalien von den Jachten."

Es ist deutlich weniger Müll auf der Insel. Das merkt man der Natur an.bild: picture alliance / Jochen Tack
Auch die Luftverschmutzung war bereits in den ersten zwei Wochen
der Mitte März verhängten Ausgehsperre und des damit verbundenen
Verkehrsrückgangs im Vergleich zu den Vorwochen um 60 Prozent
zurückgegangen. Die Touristenflaute hat zudem zu einer spürbaren
Reduzierung des Abfall-Aufkommens geführt. In den ersten beiden
Aprilwochen ging die Menge des auf Mallorca generierten Restmülls um
39 Prozent zurück. Das sind rund 8600 Tonnen.

Das Wasser der Insel schimmert besonders vielfältig.Bild: picture alliance / Jochen Tack
Dass sich die Natur innerhalb von Wochen aber tatsächlich
nachhaltig erholen kann, glaubt Brotons nicht. Der Nutzen der
Virus-Zwangspause für die Natur werde wahrscheinlich nur
vorübergehend sein - denn wenn die Massen nach Mallorca zurückkehren,
hat das Idyll wohl ein Ende. Es sei denn, die Menschen hätten durch
die Krise etwas gelernt und würden der Natur in Zukunft mit mehr
Respekt begegnen. "Ehrlich gesagt habe ich da aber so meine Zweifel",
so Brotons.
(vdv/dpa)
Mensen haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Längst gibt es nicht mehr ausschließlich aufgeweichte Nudeln, zähe Schnitzel und verkochtes Gemüse. Vielerorts wächst das Angebot, auch um fleischfreie Optionen. Vorbei ist die Gemüseauflauf-Tortur, vorbei ist die Kartoffelpüree-Mästung, vorbei ist das Gemüsesuppen-Waterboarding.