Es ist vollbracht!
Mit Abschluss des Januars geht auch der Veganuary 2023 zu Ende.
Doch was hat die internationale Challenge bewirkt? Welche Herausforderungen waren für Neu-Veganer:innen besonders hart? Und wie will die Mehrheit der Teilnehmenden für den Rest des Jahres weitermachen?
Dazu hat watson eine exklusive Civey-Umfrage durchführen lassen. Das Ergebnis überrascht: Denn hartnäckige Vorurteile gegenüber der veganen Ernährung wurden nicht etwa bestätigt – sondern klar widerlegt.
Für die Umfrage wurden bundesweit 500 Studienteilnehmende über einen Zeitraum von neun Tagen im Januar zu ihrer Teilnahme am Veganuary befragt. Knapp die Hälfte (47 Prozent) von ihnen nahm 2023 zum ersten Mal an der Challenge teil, die andere Hälfte (47 Prozent) nahm bereits zum wiederholten Male an der Challenge teil. Sechs Prozent machten zu dieser Frage keine Angabe.
Also Karten auf den Tisch – wer hat die Challenge durchgehalten?
Ganze 73 Prozent der befragten Personengruppe, die 2023 am Aktionsmonat "Veganuary" teilnahm, hielten die Challenge durch und verzichteten den gesamten Januar über auf tierische Produkte. Nur knapp 24 Prozent der Teilnehmenden hielten nicht durch – und brachen die Challenge ab.
Doch viel spannender als die Frage nach dem Durchhalten ist jene danach, wie die Teilnehmenden den Veganuary erlebt haben – und was sie davon für den Rest des Jahres mitnehmen werden.
So war es für knapp ein Drittel schwierig, in Restaurants ein passendes veganes Gericht zu finden. Auch vegane Ersatzprodukte aufzutreiben, bewerteten 18 Prozent als mühsam. Dagegen hatten nur je neun Prozent der befragten Personen Schwierigkeiten, auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu achten. Knapp die Hälfte aller Studienteilnehmenden (44 Prozent) hatte keine Schwierigkeiten während der Veganuary-Challenge.
Doch was waren die Gründe dafür?
Ein Großteil der Befragten (68 Prozent) empfand das Einkaufen und Kochen während des Veganuary nicht aufwendiger als sonst. 23 Prozent fanden es zumindest etwas aufwendiger, als gewohnt.
Dafür kaufte mehr als ein Drittel (35 Prozent) der befragten Personen vegane Ersatzprodukte wie Hafermilch oder Fleischersatzprodukte mehrmals pro Woche, 22 Prozent kauften sie sogar täglich. Nur sieben Prozent der 500 Studienteilnehmer:innen verzichteten ganz auf vegane Ersatzprodukte.
Wie hoch die Ausgaben der Teilnehmenden für Lebensmittel im Veganuary ausfielen, war unterschiedlich: 27 Prozent gaben im Januar mehr als sonst für Lebensmittel aus, 17 Prozent der Befragten gaben hingegen weniger aus als noch vor dem Veganuary.
Was aber auffällt: Auch wenn die meisten sogar mehrmals die Woche vegane Ersatzprodukte einkauften, blieben für fast die Hälfte (49 Prozent) aller befragten Personen die Ausgaben fürs Essen während der Veganuary-Challenge gleich. Was dem hartnäckigen Vorurteil, veganes Lebensmittel wären immer teurer als nicht veganes Essen, klar widerspricht.
Diese zwei positiven Entwicklungen könnten auch die Hauptmotive für ein generell positives Fazit der Mehrheit der Befragten sein: Denn die Frage "Würden Sie nochmal an der Veganuary-Challenge teilnehmen?" beantworteten 83 Prozent der Teilnehmer:innen mit einem "Ja". Nur für neun Prozent wird dies das letzte Mal gewesen sein, dass sie an der veganen Challenge teilgenommen haben, acht Prozent waren noch unentschieden.
Zuletzt geht es der Initiative des Veganuary aber darum, dass sich Menschen nicht nur im Zeitraum der Challenge vegan ernähren. Sondern, dass sie auch darüber hinaus Gefallen an veganer Ernährung finden und ein tieferes Verständnis für die positiven Effekte dieser Ernährungsweise mitnehmen. Und sich dadurch eine möglichst große Anzahl an Menschen zukünftig überwiegend pflanzlich ernährt, um den Tierkonsum zu verringern und das Klima zu schützen.
Dieses Ziel hat die Veganuary-Challenge offensichtlich erreicht: Die klare Mehrheit der Proband:innen (83 Prozent) gab an, sich auch nach Beenden der Challenge häufiger vegan ernähren zu wollen als noch zuvor. Das ist im Verhältnis zu zwölf Prozent der Personen, die sich in den kommenden Monaten nicht häufiger vegan ernähren wollen, ein positives Ergebnis.