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So günstig kann vegan sein: Wie man den Veganuary ohne viel Geld meistert

Rising food prices. Surprised woman looking into a paper check at the mall, holding a paper bag with fresh herbs and a baguette.
Vegane Ernährung muss nicht teuer sein: Watson gibt Tipps, wie ihr euren Geldbeutel schonen könnt. Bild: iStockphoto / Elena Perova
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So günstig geht vegan: Tipps für eine kostengünstige vegane Ernährung

20.01.2023, 14:50
Mehr «Nachhaltigkeit»

Am Ende des Geldes ist noch so viel Monat übrig – wer kennt das nicht? Vor allem für Essen geben die Deutschen im Monat durchschnittlich 15 Prozent ihres Gehalts aus. Ein paar Euro mehr oder weniger an der Supermarktkasse können also vor allem in Inflations-Zeiten schon einiges ausmachen.

Kostenfalle vegan: Das muss nicht sein

Auch mit einer Ernährungsumstellung zu vegan kann man schnell in einige Kostenfallen tappen. Watson hat deshalb ein paar Tipps zusammengesammelt, mit denen ihr gesund, vegan und trotzdem kostengünstig davonkommt.

Denn vegan essen bedeutet nicht sofort teuer! Der Preis für Lebensmittel richtet sich entweder nach deren Verarbeitungsgrad oder nach ihrer Qualität. Zwar sind Fisch und Fleisch weiter höherpreisig – wenn man nicht gerade das Billig-Fleisch aus dem Discounter kauft –, aber auch frisches und Bio-Gemüse und -Obst kann je nach Markt ein Loch in die Haushaltskasse graben. Daher hier unsere Tipps:

Vorausplanen

Überlegt euch am besten zuallererst, was ihr in den kommenden Tagen kochen wollt, welche Snacks ihr braucht und was gut für ein leckeres Frühstück wäre. Und zieht erst dann zum Einkaufen los!

Damit fällt es leichter, nur das einzukaufen, was ihr letztendlich auch benötigt. Und ihr fallt nicht spontan auf "tolle Sonderangebote" herein, die einen doch mal vor Ort im Supermarkt verführen können. Mit einem Einkaufsplan fällt es auch leichter, Lebensmittel optimal für mehrere Gerichte zu nutzen. Damit bleiben weniger Zutaten übrig, werden nicht schlecht und müssen auch nicht weggeschmissen werden.

Stichwort: Lebensmittelverschwendung!

Nach Angaben der Welthungerhilfe landen pro Kopf und Jahr in Deutschland durchschnittlich 78 Kilogramm Essen im Müll. Allein in der Bundesrepublik werden dadurch jedes Jahr insgesamt 11 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Durch eine gute Planung spart ihr also nicht nur Geld, sondern beugt auch Lebensmittelverschwendung vor und leistet somit einen Beitrag für die Umwelt.

Gute Tipps zu Einkaufslisten gibt unter anderem der Tiktok-Channel "plantbasedcouple":

Saisonal und regional kaufen

Wann wart ihr das letzte Mal auf einem regionalen Wochenmarkt? Inzwischen sind wir alle daran gewöhnt, zu jeder Zeit in den Supermarkt gehen und dort "frische" Lebensmittel einkaufen zu können. Die wurden aber meist bereits vor Wochen geerntet, haben lange Transportwege hinter sich gebracht und sind oft mit Pestiziden besprüht, um nicht in der Zwischenzeit zu verderben.

Wer also seiner eigenen Gesundheit und auch der Umwelt etwas Gutes tun will, sollte dem lokalen Wochenmarkt (findet auch samstags statt) mal wieder einen Besuch abstatten. In der Regel wird das Obst und Gemüse, das gerade Saison hat, günstiger angeboten, als jenes, das aus dem Ausland importiert werden muss.

Samstags oder kurz vor Ladenschluss einkaufen gehen

Sollte aber kein Wochenmarkt bei euch in erreichbarer Nähe liegen, lohnt es sich insbesondere am späten Samstagnachmittag – und gelegentlich auch Mitte der Woche – kurz vor Ladenschluss im Supermarkt oder Discounter vorbeizuschauen. Dann sind oft Lebensmittel reduziert, denn Produkte mit begrenzter Haltbarkeit wollen die Geschäfte noch loswerden, bevor sie weggeschmissen werden. Zum Teil bezahlt man nur noch einen Bruchteil des Originalpreises, vor allem bei Obst und Gemüse.

Foodsharing-Plattformen oder Too Good to Go nutzen

Eine gute Möglichkeit, kostengünstig an Obst, Gemüse und andere noch verwertbare Lebensmittel zu gelangen, sind Foodsharing-Plattformen oder -Gruppen. In fast jeder Stadt findet ihr inzwischen Gruppen, die sich über Whatsapp oder (noch) Facebook-Chats kontaktieren, um entweder eigene Lebensmittel zur freien Verfügung an andere weiterzugeben, bevor sie ablaufen. Oder sie sammeln sich zusammen und holen von Supermärkten, Restaurants und Cafés größere Mengen von noch gutem Essen ab, und kochen daraus ein gemeinsames Abendessen.

Alternativ könnt ihr auch Apps wie Too Good To Go nutzen, die euch mit Restaurants und Geschäften verbinden, die unverkaufte, überschüssige Lebensmittel haben und diese zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer verkaufen. Dadurch verhindern die Händler Verluste und müssen die Lebensmittel nicht wegschmeißen. Und ihr kommt billiger davon.

Preise vergleichen

Je nach Supermarkt können die Lebensmittelpreise stark schwanken, sodass es sich lohnt, sie zu vergleichen. Anfangs macht es vielleicht etwas Mühe, aber irgendwann wisst ihr genau, wo ihr was am besten und günstigsten kaufen könnt. Orientalische oder asiatische Märkte verkaufen Lebensmittel häufig deutlich günstiger und in größeren Verpackungen. In diesen Läden findet man oft auch Produkte, die sonst in "deutschen" Lebensmittelläden fehlen. Leider sind einige davon oft in viel Plastik verpackt, diese solltet ihr aus Umweltschutzgründen lieber vermeiden.

In "normalen" Supermärkten wie Edeka, Rewe, Lidl oder Aldi findet ihr für gewöhnlich die teureren Markenprodukte in den Regalen auf Augenhöhe. Die günstigsten Produkte, oft No-Name-Produkte, befinden sich dagegen häufig ganz unten oder ganz oben im Regal: genau dort, wo sie am wenigsten ins Auge fallen.

Lieber größere als zu kleine Mengen kaufen

Natürlich solltet ihr jetzt nicht gleich anfangen zu hamstern. Aber oft sinkt der Gesamtpreis, wenn man größere Mengen desselben Produkts kauft. ABER: Alles in Maßen. Es hilft nichts, wenn ihr zwar zu einem mengenmäßig niedrigeren Preis viel Obst auf einmal eingekauft habt, es aber nicht rechtzeitig essen oder verkochen könnt.

Damit Lebensmittel mit einer geringeren Haltbarkeit dann trotzdem nicht schlecht werden, könnt ihr damit zeitnah größere Portionen (vor-)kochen oder die Gerichte dann auch einfrieren. Damit habt ihr zumindest Essen für einen Tag, an dem mal wenig Zeit zum Kochen ist. Und müsst auch hier nichts wegschmeißen.

Keine Fertigprodukte – Selber machen statt kaufen

Ein Trick, wie euch die Essensindustrie schnell viel Geld aus den Taschen zieht, sind vegane Fertigprodukte. Klar, sie sind schnell aufbereitbar, schmecken oft intensiver und es ist deutlich bequemer, sich schnell ein veganes Fertigschnitzel in die Pfanne zu hauen.

Doch häufig ist es viel günstiger, die gleichen Gerichte einfach selber herzustellen. Zudem hat das den Vorteil, dass ihr das jeweilige Nahrungsmittel ganz an euren Geschmack anpassen könnt und weniger Zusatzstoffe enthalten sind. Auf der Watson-Website findet ihr deshalb viele, unterschiedliche Rezepte zu veganen Gerichten, die ihr einfach und schnell nachkochen könnt.

Containern gehen

Noch ist es nicht legal, sich an den weggeschmissenen Lebensmitteln von Supermärkten und Restaurants zu bedienen – was manche aber nicht abschreckt, es trotzdem zu tun. Doch rechtlich könnte sich diese Misslage bald ändern:

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) haben bereits angekündigt, die strafrechtlichen Folgen für das Containern abzumildern und zukünftig ganz legal machen zu wollen. Immerhin handelt es sich bei einer überwiegenden Mehrheit der abgelaufenen Produkte um immer noch essbares Essen. Bis dahin solltet ihr aber lieber auf legale Weise Obst und Gemüse sammeln.

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