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Black Week 2022: Was du beim Shopping in diesem Jahr besser machen kannst

Menschen laufen vor einer Vitrine mit Rabattwerbung wahrend Black Friday in Berlin am 27. November 2020. Black Week und Weihnachtshopping in Berlin *** People walking in front of a display case with d ...
In der Black Week wird stark für günstige Deals geworben. Das könnte auch umweltfreundlicher klappen.Bild: imago images/Emmanuele Contini
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Black Week 2022: Was du dieses Jahr beim Shopping besser machen kannst

18.11.2022, 15:1821.11.2022, 10:49
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Am Freitag ist es so weit: Bei vielen Onlineshops und Geschäften startet die Black Week. Dabei ist der Black Friday eigentlich erst am 25. November. Die Shops aber wittern hohe Gewinne – und dehnen den Schnäppchen-Tag gleich auf mehrere Tage oder gar Wochen aus.

Doch besonders mit Blick auf die Inflation und die Energiekrise stellen der Black Friday und die Tage davor dieses Jahr viele vor ein Dilemma: Soll man von den Vergünstigungen profitieren – oder der Umwelt zuliebe lieber auf die Schnäppchenjagd verzichten?

Green Friday und Circular Monday: Gegen den umweltschädlichen Kaufrausch

Denn Fakt ist: Sinn und Zweck der Black-Friday-Angebote ist vor allem, den Konsum anzutreiben. Was ursprünglich nur mit dem Black Friday begann, ist inzwischen zu einer Black Week, bei manchen Händlern sogar zu einem Black November, ausgewachsen.

Bist du bereit, für nachhaltige Produkte mehr Geld auszugeben?

Dabei bedeuten die Billig-Aktionen und "guten Deals" für unsere Umwelt oft das Gegenteil: Denn mehr Konsum verbraucht mehr Ressourcen, die extra zur Produktion von Fast Fashion, Elektronikgeräten oder schlecht verarbeiteten Möbeln genutzt werden. Diese werden auf billigste Produktionsweise hergestellt und um die ganz Welt transportiert.

Damit werden Unmengen an Emissionen ausgestoßen, knapper werdende Energie verbraucht und riesige Müllberge angehäuft.

Doch es geht auch anders: Seit einigen Jahren gibt es mit dem Kauf-nix-Tag, Green Friday und Circular Monday innovative Gegenbewegungen zum kopflosen Konsumieren.

Dabei heißt Nachhaltigkeit eben nicht, auf alles verzichten zu müssen – sondern Alternativen zu finden, die unsere natürlichen Ressourcen schonen und bessere Arbeitsbedingungen in den globalen Lieferketten fördern.

Watson hat für euch Tipps gesammelt, wie ihr trotzdem nachhaltig shoppen könnt – ganz ohne miese Klimabilanz und schlechtes Gewissen.

Auf wirklich nachhaltige Shops setzen

Der Green Friday lenkt den Blick auf nachhaltigeren Konsum. Was zurecht widersprüchlich klingt, versucht zumindest, den eigenen Einkauf mit einem Nutzen für Umwelt und Klima zu verbinden. Daran beteiligen sich bislang vor allem Unternehmen, die sich auch sonst um Nachhaltigkeit bemühen oder Teil einer nachhaltigen Branche sind.

An diesem Tag dreht sich alles um nachhaltige Rabattaktionen. Die Shops betreiben zwar kein extremes Preisdumping, bieten oft aber immerhin Rabatte zwischen 20 oder 30 Prozent an. Bei Verkäufen am Green Friday soll auch ein Teil des Gewinns an umweltfreundliche Projekte gespendet werden. Wie genau das jedoch abläuft, bleibt den einzelnen Händlern überlassen: Manche pflanzen Bäume, andere spenden den Gewinn für soziale Zwecke.

Einziger Haken an der Sache: Viele Unternehmen verleihen sich inzwischen einen grünen Anstrich und versuchen auch mit Greenwashing in den Black Weeks besser dazustehen.

Auch bei Onlineshops könnt ihr unterscheiden: Wirklich grüne Anbieter verfolgen im Gegensatz zu konventionellen Anbietern klare Kriterien für ein nachhaltiges Geschäftskonzept und verkaufen Natur-, Öko-, Bio- und Fair-Trade-Produkte.

In einer Bestenliste stellt das Onlinemagazin "Utopia" Seiten vor, die ein breites Sortiment an lokalen und nachhaltigen Onlineshops bereithält, die Produkte auch aus dem Kosmetik-, Haushalts-, Mode-, Garten- und Bürobereich anbieten.

Alt statt neu: Auf Kreislaufwirtschaft setzen

Einen sinnvollen Schritt weiter geht ihr, wenn ihr euch von der Idee "Neu ist immer besser" verabschiedet: Das unterstützt zumindest der Circular Monday, der auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft aufmerksam macht. Er findet seit 2017 am Montag vor dem Black Friday statt, 2022 also am 22. November mit dem Motto: "Reduce, Reuse, Recycle".

Bisher beteiligen sich nur rund 70 Shops in Deutschland am Circular Monday – mit darunter sind unter anderem Anbieter wie Refurbed, Too good to go, Rebuy und Motatos.

Too Good To Go hos Emmerys, en af Too Good To Gos partnere, paa Noerreport i Koebenhavn, onsdag den 3. juni 2020.. , Copenhagen Denmark *** Too Good To Go at Emmerys, one of Too Good To Gos partners,  ...
Auch viele Bäckereien bieten über Foodsharing-Apps ihre Restwaren vergünstigt an.Bild: IMAGO/ Ritzau Scanpix

Mit Blick auf die steigenden Lebensmittelpreise sind Food-Sharing-Plattformen sowieso einen Besuch wert: Bei "Too good to go" gibt es auch an den Black Weeks immer wieder noch extra Vergünstigungen, aber auch über die Food-sharing-App UXA könnt ihr noch genießbare Lebensmittel vor der Mülltonne bewahren.

Wer Ausschau nach Kleidung hält, findet unter anderem Rabatte auf Second-Hand-Plattformen wie Vinted, Mädchenflohmarkt oder Momox Fashion. Bei allem weiteren werdet ihr auch bei Ebay und Ebay Kleinanzeigen fündig: Hier werden viele gebrauchte Artikel im November nochmal stark heruntergesetzt.

Achtet hier nur besonders auf Betrügermaschen: Wenn ihr also etwas Größeres von Privatpersonen kauft, holt es entweder selbst ab oder vertraut lieber auf Funktionen wie das sogenannte "Sichere Bezahlen", das bei Ebay Kleinanzeigen angeboten wird. Damit seid ihr als Käufer vor Falschlieferungen besser abgesichert.

Mieten statt Kaufen

Wer hat eigentlich gesagt, dass Black Deals nur beim Kaufen gelten? Auch das Mieten von Dingen oder Abonnements sind schließlich eine gute Option – bei der ihr auch Ressourcen spart. Denn Black-Week-Deals gibt es auch für Mietgeschäftsmodelle, bei denen ihr für die zeitliche Nutzung, Rücknahme und Wiederaufbereitung zahlt.

Sharing-Geschäftsmodelle versprechen dabei bessere Ressourceneffizienz durch eine geteilte Nutzung durch möglichst viele andere. Das kann allerdings auch schnell zu weiterer Ressourcenverschwendung und weiteren Emissionen führen. Deshalb hilft es hier zu überprüfen, wie gut die Ratings bei der Produktpflege und Wiederaufbereitung sind. Hier kann die "Circular Economy Roadmap" einen ersten Überblick geben.

Foto von nextbike by TIER: https://www.pexels.com/de-de/foto/strasse-reise-fahrrad-burgersteig-13518614/
Über die App "Nextbike" kann man in vielen Städten bereits Fahrräder gegen eine Gebühr ausleihen.Bild: pexels / TIER

Mobilitätsapps, besonders E-Scooter-Anbieter wie Voi, Uber, Bird oder Tier, bieten während der Black Week Vergünstigungen an. Noch umweltfreundlicher wäre es allerdings, normale Fahrräder statt E-Scooter zu nutzen: Dafür bieten sich etwa Vergünstigungen über die App "Nextbike" mit kostenlosen Fahrtzeiten an.

Aber auch Kleidung, Möbel, Schmuck und andere Haushaltsgegenstände lassen sich beispielsweise bei frent.me mieten. Die neuste Technik lässt sich dagegen gut bei Grover, Otto Now und auch bei klassischen Elektrohändlern wie Media Markt und Conrad mieten, anstatt sie immer gleich kaufen zu müssen.

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