Schon vor der Eröffnung am Samstag strömten Hunderte Besucher:innen auf die berühmte Theresienwiese, auf der ab diesem Wochenende das Münchener Oktoberfest stattfindet. Neben massenweise Bier, Weißwurst und Schweinshaxe ist das Event wie jedes Volksfest auch für seine zahlreichen Fahrgeschäfte bekannt.
Doch genau dort endete der allererste Tag der Wiesn für acht Personen nicht wie geplant. Im sogenannten "Höllenblitz" kam es am Samstagabend zu einem Unfall, für den sich jetzt vor allem der Betreiber verantworten muss.
Konkret kam es laut Aussagen von Zeug:innen zu einem Zusammenstoß zweier Achterbahn-Waggons, Betreiber Wilhelm Ottens spricht von einer "leichten Kollision". Grund war demnach ein Motordefekt, durch den ein Waggon zurückrollte und dabei gegen einen zweiten anfahrenden Zug stieß.
Die Polizei sperrte den "Höllenblitz" nach dem Unfall und ermittelt nun gemeinsam mit einem Gutachter zu dem Defekt. Wie alle Fahrgeschäfte auf der Theresienwiese soll die Achterbahn eigentlich im Vorfeld vom TÜV geprüft worden sein.
Ottens verweist indes auf die gegebene Sicherheit in seiner Achterbahn. "Alle waren mit Bügeln gesichert", stellt er gegenüber dem "Focus" klar. Nach der Kollision sei seines Wissens nach allen 60 Fahrgästen möglich gewesen, selbstständig auszusteigen.
Anschließend mussten Rettungskräfte des Oktoberfests insgesamt zehn Personen medizinisch versorgen. Einem Sprecher zufolge sollen drei Personen zur weiteren Überwachung ins Krankenhaus eingeliefert worden sein, Angaben hierzu sind bisher allerdings widersprüchlich.
Den Helfer:innen zufolge handelte es sich bei allen Fahrgästen um leichte bis mittelschwere Verletzungen. Durch den ruckartigen Aufprall seien vor allem Kopf und Halswirbelsäule der Verletzten betroffen.
Ottens zufolge versuche man nun, den technischen Fehler bei der Bahn so schnell wie möglich zu beheben und am Mittag eine erneute Überprüfung durch den TÜV vornehmen zu lassen. Laut der firmeneigenen Website wurden alle Waggons erst 2020 vollständig erneuert. Für ihn als Betreiber sei der Defekt sehr schlimm, erklärte Ottens.
Der "Höllenblitz" gilt als die größte Indoor-Achterbahn der Welt, vor allem die Fahrt im Dunkeln macht das Fahrgeschäft besonders. Dabei wird eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h erreicht. Bei der Kollision sind beide Waggons allerdings sehr viel langsamer gefahren.
Auch eine zweite Achterbahn machte auf dem Oktoberfest am Samstag Probleme. Die "Olympique Looping" stoppte wegen eines defekten Bauteils auf halbem Weg, sodass die Fahrgäste aus gut zehn Metern Höhe evakuiert werden mussten.