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Fashion Week Paris: Designer Duran Lantink sorgt mit Fake-Brüsten für Aufsehen

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Bei der Paris Fashion Week sorgte ein Mann mit künstlichen Brüsten für Aufsehen. Bild: IMAGO images / Bestimage / Agence
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Paris Fashion Week: Designer provoziert mit Fake-Brüsten an Mann

11.03.2025, 13:18
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Glitzer, Glamour und Haute Couture – in diesen Tagen findet mit der Paris Fashion Week eines der wichtigsten Branchenevents der Modewelt statt. Sie zählt neben den Events in New York, London und Mailand zu den "Big Four" der Fashion Weeks.

Auf den Laufstegen der französischen Metropole werden die neuesten Looks für den Herbst und Winter 2025/26 präsentiert. Noch bis Dienstag laufen die Modenschauen von Givenchy, Balenciaga und Co.

Bei Mode gehen die Geschmäcker bekanntlich auseinander. Das Pariser Publikum ist an extravagante Designs und provokante Auftritte gewöhnt und durch wenig aus der Ruhe zu bringen. Doch bei einer Fashionshow des Designers Duran Lantink staunten die Zuschauer:innen nicht schlecht.

Designer Duran Lantink geht es um "Spiel mit schlechtem Geschmack"

Der Niederländer präsentiert seine neue Kollektion "Duranimal". Der Großteil der Designs ist, wie bereits der Name vermuten lässt, dem Tierreich entlehnt. Die Models laufen im Zebra-, Schlangen- oder Leoparden-Style auf.

Viele Pieces bestechen durch auffällige Proportionen, wie etwa übergroße Hosen. Die extravaganten Looks bieten einen Kontrast zu den tristen Büro-Cubicles, die den Hintergrund der Modenschau bilden.

So weit, so gewöhnlich. Doch zwei Models fallen aus der Reihe. Ein Mann läuft mit prothetischen Brüsten und eine Frau mit einem durchtrainierten männlichen Oberkörper über den Catwalk.

Designer Lantink macht keinen Hehl daraus, dass es ihm mit der Aktion um Aufmerksamkeit geht. "Es geht um Cosplay, es geht um das Spiel mit dem schlechten Geschmack, es geht um die Form", sagt er "Yahoo" zufolge.

"Jede Saison versuchen wir, uns selbst zu überraschen, wie wir ein Originalstück in etwas verwandeln können, das wir interessant finden", erklärt er weiter. "Wir machen, was immer wir wollen, weil wir frei sind", verkündet Lantink.

Die Aktion stößt auf Kritik. Die türkisch-britische Designerin Dilara Findikoglu kommentiert die Fashion Show in einer Instagram-Story: "Ich bin enttäuscht über die Verspottung des weiblichen Körpers durch einen jungen männlichen Designer, den ich eigentlich geliebt und respektiert habe."

"Ehrlich gesagt ist es so ermüdend zu sehen, wie Männer unsere Körper immer noch mit diesem mittelalterlichen Mindset benutzen", schreibt Findikoglu weiter.

Duran Lantink geriet mit LVMH-Chef Bernard Arnault aneinander

Der in Den Haag aufgewachsene Modeschöpfer hat sich vor allem als "Sustainable Designer" einen Namen gemacht. Lantink bedient sich bei seinen Kreationen an den sogenannten Deadstocks der großen Modelabels. Ausgemusterte Kleidungsstücke werden von ihm umgeschneidert oder mit anderen kombiniert und so zu einem neuen Leben verholfen.

"Manche Leute sagen, ich sei ein Designer, andere sagen, ich sei ein Stylist, und wieder andere sagen, ich sei ein Künstler", sagte er einmal dem "Séduction Magazin". "Jetzt bin ich ein Upcycler. Aber solange ich tun kann, was ich will, ist mir das eigentlich egal", sagte Lantink weiter.

Mit seinen Designs hat er schon einmal den Unmut von Bernard Arnault, Chef des französischen Luxuskonzerns LVMH und einer der reichsten Männer der Welt, auf sich gezogen. Im Halbfinale des LVMH-Preises präsentierte er 2019 eine Handtasche, die halb von Louis Vuitton und halb von Konkurrent Gucci stammte.

"Plötzlich stand Arnault vor mir und zischte mich an, was das solle. Erst war ich sprachlos, dann stammelte ich 'upcycling'. Das stellte ihn zufrieden", erinnert sich Latink.

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