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Das Erdbeben im Süden der Türkei ist gerade einmal ein Jahr her, noch immer trauern die Angehörigen um Zehntausende Menschen, die 2023 bei der Naturkatastrophe im Südosten des Landes ums Leben kamen. Viele Orte in der Region gleichen auch weiterhin einem Schlachtfeld.
Nur einige 100 Kilometer entfernt erleben die Bürger:innen der Türkei nun das nächste Ereignis, das ihnen die Macht der Natur auf schmerzliche Weise verdeutlicht. Rund um den Urlaubsort Antalya sorgen aktuell heftige Regenfälle für Überschwemmungen mehrerer Orte.
Vor allem in der bekannten Küstenstadt Antalya sorgt der anhaltende Regen seit Wochenbeginn für überflutete Straßen. Allein im angrenzenden Landkreis Kepez gab es innerhalb von zwölf Stunden laut türkischem Innenministerium so viel Niederschlag wie üblicherweise in drei Monaten.
Aufnahmen des staatlichen Senders TRT zeigen mehrere Geschäfte im Stadtzentrum, die komplett mit Wasser vollgelaufen sind. Auch eine Straßenunterführung ist demnach durch den Regen derartig überflutet worden, dass ein Auto darin steckenblieb. Der 47-jährige Insasse wurde von den Rettungskräften erst später tot in seinem Fahrzeug aufgefunden.
Zahlreiche Autofahrer:innen waren am Dienstag in ihren Fahrzeugen gefangen. Auch Pannendiensten gelang es aufgrund der heftigen Überschwemmungen zum Teil nicht, zu den entsprechenden Unfallorten vorzudringen, berichtet die Zeitung "Hürriyet".
Insgesamt sind mittlerweile mehr als 2000 Rettungskräfte aus der gesamten Region in den betroffenen Orten rund um Antalya im Einsatz. Sie halfen auch bei der Evakuierung der rund 1000 Anwohner:innen, die ihre Häuser wegen des Starkregens verlassen mussten.
Entsprechend kündigten die zuständigen Behörden Schulausfälle für alle Einrichtungen in den Bezirken Aksu, Döşemealtı, Kepez, Konyaaltı und Muratpaşa an. Zunächst galt diese Regelung nur für Dienstag, aufgrund der anhaltenden Regenfälle bis in die Nacht bleibt allerdings nicht ausgeschlossen, dass auch in den kommenden Tagen der Unterricht ausfällt.
"Außerdem werden behinderte, schwangere und chronisch kranke Personen, die in öffentlichen Einrichtungen in den fünf zentralen Bezirken arbeiten, aufgrund der widrigen Wetterbedingungen für einen Tag beurlaubt", erklärt das zuständige Gouverneursamt. Kindergärten blieben ebenfalls geschlossen.
Für Mittwoch warnten Meteorolog:innen indes vor einem aufkommenden Sturm, der die Lage auf den Straßen Antalyas noch weiter verschärfen dürfte. "Das ist eine Naturkatastrophe, da ist nichts zu machen", erklärt ein Betroffener gegenüber "Hürriyet". Auch für die Rettungskräfte vor Ort dürfte die andauernde Katastrophenlage besonders kräftezehrend sein.
