
Im Hause Swarovski gibt es gerade einen finanziellen Verlust zu überstehen.Bild: imago images / Michael Gstettenbauer
Panorama
Ein Tourist hat in Verona ein glitzerndes Kunstwerk zerstört – weil er dachte, es sei eine schöne Sitzgelegenheit. Spoiler: war es nicht.
15.06.2025, 15:3015.06.2025, 15:30
Na klar, ein mit Swarovski-Kristallen besetzter Stuhl in einem Museum sieht schon ziemlich fancy aus. Aber dass man sich einfach draufsetzt, obwohl er eindeutig ein Kunstwerk ist? Genau das hat ein Tourist im Palazzo Maffei in Verona getan – mit Konsequenzen.
Das Museum veröffentlichte selbst ein Video des Vorfalls: Zwei Besucher:innen stehen in einem Ausstellungsraum, offenbar allein. Als das Aufsichtspersonal den Raum verlässt, tut die Frau zunächst so, als würde sie sich auf den Stuhl setzen, verharrt mit dem Gesäß aber etwas über der Sitzfläche, während ihr Mann ein Foto davon macht.
Dann nähert sich der Mann dem schimmernden Stuhl, Zeit für seinen Fotomoment. Allerdings täuscht er ein sitzen nicht nur vor – er setzt sich richtig darauf. Knack. Zack. Zusammenbruch.
Der filigrane Stuhl – ein Werk des Künstlers Nicola Bolla, verziert mit unzähligen Swarovski-Steinen – bricht unter dem Gewicht des Mannes zusammen, klappt nach hinten weg. Und statt sich für den Vorfall zu verantworten, flüchten die beiden Tourist:innen unauffällig aus dem Raum. Die beiden ahnen sicherlich, dass ihnen da ein teures Missgeschick passiert ist.
Swarovski-Stuhl zerstört: Museum ist fassungslos
Die Direktorin des Museums, Vanessa Carlon, spricht laut dem "Standard" von einem "oberflächlichen und respektlosen Verhalten" – und das ist noch freundlich formuliert. "Die Besucher haben alle Regeln des Respekts vor Kunst und kulturellem Erbe ignoriert." Laut Carlon war lange nicht klar, ob der sogenannte "Van-Gogh-Stuhl" überhaupt zu retten sei.
Doch das Restaurator:innen-Team des Museums hat ganze Arbeit geleistet, das Werk konnte wieder hergestellt werden und ist mittlerweile wieder im Ausstellungsraum zu bewundern.
Anzeige ist raus – Fahndung läuft
In den Kommentaren unter dem Facebook-Video mit dem Zerstörungsbeweis sind die Meinungen unterdessen gespalten. Eine Person schreibt beispielsweise, dass man so einen Stuhl durchaus auch mit Absperrbändern vor Fehlverhalten von Besucher:innen hätte schützen müssen. Eine andere Person wiederum findet, dass erwachsene Menschen sich durchaus angemessener verhalten könnten.
Das Museum hat derweil Anzeige gegen Unbekannt erstattet, die Polizei sucht jetzt nach dem flüchtigen Pärchen. Und das Museum will den Vorfall nicht einfach abhaken – sondern zum Nachdenken anregen: "Kunst muss respektiert, geliebt und geschützt werden."
Und ganz ehrlich: Wenn ein Kunstwerk glitzert, heißt das nicht automatisch, dass es ein Thron für Insta-Selfies ist.
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