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Mental Health in der Musikbranche: Neues Angebot gegen Burnout und Sucht

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Musikbusiness bedeutet viel Technik, viel Druck und viel Verantwortung.Bild: imago images / ingimage
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Musikbranche am Limit: Neue Soforthilfe bei Stress, Sucht und Burnout

Dauerstress, kein Schlaf, Druck pur: Eine neue 24/7-Coaching-Plattform will jetzt Menschen aus der Musikbranche mental auffangen – bevor sie ausbrennen.
15.06.2025, 13:4615.06.2025, 13:46
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Lange Nächte, Jetlag, Stress, Applaus und danach direkt in den Tourbus. Das Leben auf der Bühne mag nach Glanz und Glamour aussehen, aber hinter den Kulissen ist es oft anders. Genau deshalb gibt es jetzt ein neues 24-Stunden-Hilfsangebot für Menschen aus der Musikindustrie. Und zwar weltweit, jederzeit buchbar – ob Backstage, im Nightliner oder im Hotelzimmer nach dem Gig.

Ziel ist es, die psychische Gesundheit zu stärken, bevor alles zu viel wird. Das Angebot richtet sich an Musiker:innen, Techniker:innen und Crew-Mitglieder. Also an alle, die im Live-Business arbeiten und dabei oft über ihre Grenzen gehen.

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Mental Healt in der Musikszene: Coaching gegen Burnout

Der neue Service bietet Rund-um-die-Uhr-Coachings an, mit Expert:innen, die die Branche aus erster Hand kennen. Es geht um Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen, Stress und Burnout, aber auch um Themen wie Sucht, Beziehungsprobleme oder Einsamkeit. Die Sitzungen sind vertraulich, kurzfristig buchbar und richten sich speziell an die Realität des Tour-Lebens.

Die Organisation MITC (Music Industry Therapists & Coaches) erklärt auf Instagram: "Tourende Profis stehen unter enormem Druck – ständiger Ortswechsel, kaum private Zeit, hohe Erwartungen. Deshalb haben wir eine Plattform entwickelt, die genau das berücksichtigt."

Hilfe für alle – auch ohne großes Tourbudget

Besonders stark: MITC arbeitet nach einem sozialen Modell. Nicht genutzte Coachings werden an Acts auf Club- und Theater-Touren gespendet – also an diejenigen, bei denen das Budget knapp ist, aber der Bedarf umso größer.

Laut der britischen Mental-Health-Organisation Mind haben Menschen in der Musikbranche ein signifikant höheres Risiko für psychische Probleme als der Rest der Bevölkerung. Musiker:innen seien bis zu dreimal häufiger von Depressionen betroffen. Gründe dafür sind Isolation, finanzielle Unsicherheit, Drogen, Dauerstress – die Liste ist lang.

"Touren ist ein Druckkessel"

Schon 2023 warnte ein NME-Report vor den gefährlichen Auswirkungen des Tourens. MITC-Mitgründerin Tamsin Embleton kennt das Business in- und auswendig und erklärt gegenüber "New Musical Express": "Ich hab jahrelang selbst Künstler:innen auf Tour geschickt. Und ja, Touren ist intensiv, es ist ein Druckkessel. Alles, was du innerlich mit dir rumschleppst, wird unterwegs noch stärker."

Sie beschreibt das Musikerleben als ständigen Aufprall auf den eigenen Körper und Geist: "Du bekommst kaum Schlaf, isst jeden Abend irgendwas aus dem Rider, ständig gibt es Alkohol, und der Vibe ist: Jede Nacht ein Abriss. Klar klingt das geil – ist aber auf Dauer toxisch."

Sexismus im Gaming: Seit Jahren ein Problem – wie lässt es sich bekämpfen?
Seit es Gaming gibt, werden Spielerinnen sexistisch attackiert. In den vergangenen Jahren hat sich das nicht geändert. Die Ursache der Anfeindungen liegt in der Branche selbst.

Gaming hat ein Hass-Problem. Ein trauriger Einstiegssatz. Traurig, weil er auch nach Jahren nicht an Gültigkeit verliert. Im Gegenteil. Communitys sind weiterhin Kakteenwüsten, in denen jeder Fehltritt zu Schmerzen führt, vor allem, wenn Frauen mitspielen.

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