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Flugzeugabsturz in Indien: Todesopfer, Notruf und Ursache

HANDOUT - 12.06.2025, Indien, Ahmedabad: Dieses Foto, das von der indischen Central Industrial Security Force (CISF) auf X geteilt wurde, zeigt Trümmer eines Flugzeugs, das in der nordwestindischen St ...
Trümmerteile des abgestürzten Flugzeuges in einem Gebäude.Bild: Central Industrial Security Force
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Flugzeug-Katastrophe in Indien: Was bisher bekannt ist

Kurz nach dem Abflug stürzt eine Maschine in Indien ab. An Bord waren 242 Menschen. Das Flugzeug sollte nach London fliegen.
12.06.2025, 15:3712.06.2025, 16:26
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Dichte Rauchschwaden steigen über der Unglücksstelle auf. Die abgerissenen Trümmer des Wracks, ein ausgebrannter Flügel, Teile des Fahrwerks, lassen das Ausmaß der Katastrophe erahnen. Bei einem Flugzeugabsturz in Indien sind viele Menschen gestorben. Rettungskräfte transportierten im Laufe des Donnerstags zahlreiche mit weißen Tüchern bedeckte Leichen ab. An Bord waren 242 Menschen.

Nachdem zuvor davon ausgegangen war, dass niemand der Menschen an Bord überlebte, gibt es nun Berichte über eine überlebende Person. "Die Polizei hat einen Überlebenden auf Sitz 11A gefunden", korrigierte der örtliche Polizeichef Gyanender Singh Malik vorherige Angaben, wie "Focus" berichtet.

Air-India-Absturz: Überlebender berichtet

Bei dem Passagier soll es sich um den 40-jährigen Vishwash Kumar Ramesh handeln. Der Brite saß laut "Hindustan Times" gemeinsam mit seinem Bruder in der Unglücksmaschine. Er berichtete: "Dreißig Sekunden nach dem Start gab es ein lautes Geräusch und dann stürzte das Flugzeug ab. Es ging alles so schnell". Er habe Verletzungen im Brustbereich, Augen und Füßen erlitten.

Es sei alles sehr beängstigend gewesen, sagte Ramesh der Zeitung weiter: "Als ich aufstand, waren überall Leichen um mich herum. Ich hatte Angst. Ich stand auf und rannte los."

Indien und die Welt stehen unter Schock

Der indische Premierminister Narendra Modi sprach von einer "Tragödie", die fassungslos mache. "In dieser traurigen Stunde" seien seine Gedanken bei allen Betroffenen. Das Flugzeug der Linie Air India war in ein Gebäude gestürzt, unbestätigten Berichten zufolge kam kurz vor dem Unglück ein "Mayday"-Ruf aus dem Cockpit.

Er habe die Information erhalten, dass es zahlreiche Todesopfer gebe, teilte der indische Gesundheitsminister Jagat Prakash Nadda auf der Plattform X mit. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Bilder sowie nicht verifizierte Videos vermittelten teils verheerende Eindrücke von der Unglücksstelle.

Der Flug AI171, eine Boeing des Modells 787 Dreamliner, sollte von Ahmedabad im indischen Bundesstaat Gujarat nach London-Gatwick fliegen und am Abend in England ankommen. Nur Sekunden nach dem Start stürzte es ab. An Bord waren Angaben der Fluggesellschaft zufolge Staatsbürger:innen aus Indien, Großbritannien, Kanada und Portugal. Für den Flug waren zwölf Crewmitglieder eingeteilt.

Große Anteilnahme: "Erschütternde" Bilder

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul teilte auf X mit, seine Gedanken und Gebete seien bei "unseren Freunden in Indien und allen, die derzeit auf ihre Angehörigen hoffen". Der britische Premierminister Keir Starmer schrieb, die Szenen seien "erschütternd". Auch der britische König Charles III. ließ sich über die aktuelle Entwicklung informieren.

"Wir teilen Ihren Schmerz", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. An Indiens Premier Modi gerichtet, betonte sie: "Europa ist in diesem Moment der Trauer mit Ihnen und dem indischen Volk solidarisch."

Absturz unmittelbar nach dem Start

Nach Daten des Flugzeugtrackers "Flightradar24" war für den Flug die elf Jahre alte Maschine mit der Kennzeichnung VT-ANB eingeplant. Diese sollte um 13.10 Uhr im Westen Indiens starten und um 18.25 Uhr (jeweils Ortszeit) am Flughafen Gatwick landen. Ahmedabad ist eine der größten Städte Indiens und liegt im Westen des Landes. Bei der Volkszählung 2011 lebten dort 5,6 Millionen Menschen.

Erste Daten des sogenannten ADS-B-Systems, das im Sekundentakt Daten zu Position, Geschwindigkeit und Flughöhe liefert, zeigen laut "Flightradar24", dass das Flugzeug bis auf eine barometrische Höhe von 625 Fuß gestiegen war. Danach sei es mit einer Geschwindigkeit von 475 Fuß pro Minute gefallen.

Die Ursache für den Absturz war vorerst völlig unklar. Die Nachrichtenagentur PA zitierte Natarajan Chandrasekaran von den Air-India-Eigentümern, der von einem "tragischen Unfall" sprach. Das Hauptaugenmerk liege auf der Unterstützung aller betroffenen Menschen und Familien.

Nach Flugzeugabsturz in Indien: Boeing-Maschinen im Fokus

In den sozialen Medien verbreiteten sich unmittelbar nach dem Absturz Videos und Bilder von der Unglücksstelle. Zu sehen auf den nicht verifizierten Aufnahmen sind auch die Arbeiten der Rettungskräfte.

Nach Angaben der Aviation Safety Network Database war es der erste Unfall mit einem 787 Dreamliner. In den vergangenen Jahren war Boeing immer wieder wegen Sicherheitsproblemen in die Schlagzeilen geraten. Bei den Unglücken mit Flugzeugen des Modells 737 Max im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Luftfahrtbehörden in aller Welt hatten daraufhin Flugverbote für das Modell erlassen.

Erst nach einigen technischen Verbesserungen wurde das Modell schrittweise wieder für den Flugverkehr freigegeben. Nach dem Absturz am Donnerstag sackte die Boeing-Aktie um knapp acht Prozent ab. Boeing teilte auf Anfrage mit, sie seien mit der Fluggesellschaft in Kontakt. "Unsere Gedanken sind bei den Passagieren, der Crew, den Ersthelfern und allen Betroffenen", teilte Boeing mit.

(Mit Material der dpa)

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