USA: Streit im Flugzeug eskaliert wegen Vape-Zigarette

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Bild: imago images / NurPhoto

"Sie hat mich angefasst": Streit mit Fluggast eskaliert wegen Vape

Nathalie Trappe

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Mitunter hat man im Flugzeug das Gefühl, in einem anderen Universum unterwegs zu sein. Hier schmeckt plötzlich Tomatensaft, das Smartphone weicht endlich mal dem alt hergebrachten Buch und – most importantly – man fühlt sich in Tausenden Metern Höhe so vogelfrei wie selten im Leben.

So manche:r Passagier:in nimmt das aber beizeiten etwas zu ernst. Immer wieder machen Vorfälle die Runde, in denen von aufmüpfigen bis aggressiven Fluggästen die Rede ist. Häufig müssen Maschinen gar zwischenlanden und die Polizei eingeschaltet werden.

So auch kürzlich bei einem Mann, der von Phoenix im US-Bundesstaat Arizona nach San Francisco flog. Auf der Bordtoilette eines American-Airlines-Flugs gönnte er sich mehreren US-Medien zufolge ein paar Züge aus seiner Vape – oder, wie er später behaupten wird: einen einzigen Zug.

USA: Passagier beim Vapen in Flugzeugtoilette erwischt

Doch die Crew war in diesem Fall mehr als aufmerksam, eine Flugbegleiterin schloss die Toilettentür auf und konfrontierte den Passagier. Laut der US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) ist das Rauchen jeglicher Art an Bord von Flugzeugen verboten und wird als Vergehen geahndet.

Was folgt, kann sich jede:r auf dem Instagram-Account des Betroffenen ansehen. Der Mann, der mit dem Profil "kobe.pickleball" 22.000 Follower:innen hinter sich vereint, postete dort einen ausführlichen Mitschnitt seiner Diskussion mit dem Flugzeugpersonal.

Darin ist zu sehen, wie er sich zunächst bei der Flugbegleiterin für sein Vergehen entschuldigt. "Sie können immer wieder sagen, dass es Ihnen leidtut, aber ich bin für all diese Fluggäste hier verantwortlich", erklärt diese daraufhin aufgebracht.

"Ich sehe, dass sie filmen", fügt sie hinzu. Auf dem Video ist dann zu sehen, wie sie nach dem Smartphone des Fluggastes zu greifen scheint, dann folgt ein Schnitt. "Haben Sie mich gerade angefasst? Sie hat mich gerade angefasst!", ruft Kobe Peter Nguyen, so laut Instagram sein voller Name, in einem zweiten Clip.

American Airlines: Fluggast wirft der Crew Übergriffigkeit vor

Schon zuvor hatte er behauptet, die Flugbegleiterin habe ihn beim Toilettengang entblößt. Laut "TMZ" gab er gegenüber der Polizei an, dass seine Genitalien beim Öffnen der Toilette für alle Passagier:innen sichtbar gewesen seien. "Ich habe einen Anwalt – ich bin Anwalt!", ruft er in dem Video. "Ich habe 25.000 Follower, die das sehen werden." (Wobei er hier grob aufgerundet hat.)

Zu diesem Zeitpunkt ist Kobe bereits von zwei Flugbegleiterinnen umringt, beide reden aufgeregt auf ihn ein und bestreiten jegliche Übergriffe. "Also wollen Sie, dass ich das veröffentliche oder wollen Sie sich lieber direkt entschuldigen?", droht der jedoch weiter. "Entschuldigen Sie sich!", ruft er, bevor er sich filmend wieder auf seinen Platz begibt.

Wie die "TMZ" berichtet, wurde er in San Francisco von der Polizei empfangen.

Auf Instagram hat das entsprechende Video mittlerweile knapp 370.000 Aufrufe – deutlich mehr als der übrige Content auf Kobes Profil. Ein Glücksfall für ihn also? Nicht, wenn es nach ihm geht. "Ich bin nicht nur CEO und Gründer einer gemeinnützigen Organisation, sondern auch Hollywood-Produzent. Die Rufschädigung durch diesen Vorfall war verheerend für meine Karriere", betont er in einem weiteren Beitrag auf Instagram.

Demnach habe er bereits Kontakt mit der Rechtsabteilung von American Airlines aufgenommen. Er wolle damit verhindern, dass so etwas "nie wieder jemandem passieren" würde.

In den Kommentaren auf Instagram findet er allerdings wenig Zustimmung. "Du brichst also das Gesetz und anstatt Verantwortung zu übernehmen, beschimpfst du eine Frau, die nur ihren Job macht?", schreibt ein Nutzer unter dem Video. Ein weiterer schlägt vor, Nguyen auf die No-Fly-Liste zu setzen.

Kurz nach dem Vorfall hatte Kobe Nguyen zunächst eine andere Haltung eingenommen. In einem Beitrag von "Fox 10 Phoenix" entschuldigte er sich bei allen anwesenden Fluggästen. "Es gibt keine Entschuldigung für das, was passiert ist", sagte er und gab an, unter starkem Nikotinentzug gelitten zu haben.