Es sind Aufnahmen, die unter die Haut gehen: Schreie sind zu hören. Die Stimme eines Opfers, das die letzten Worte an ihre Familie spricht, bevor sie den Flammen in einer Diskothek in Spanien zum Opfer fällt. Sie zeigen auch, wie grausam es gewesen sein muss, was mehrere junge Menschen in ihren letzten Minuten bei dem Brand im spanischen Murcia erlebt haben. Die Aufnahmen beschäftigen nun die Öffentlichkeit in Spanien.
Es ist der tödlichste Brand in Spanien in einer Diskothek seit 1990. Das Feuer war Medienberichten zufolge um 6 Uhr morgens im ersten Stock des Nachtclubs Fonda Milagros ausgebrochen, wo 20 Personen eine Geburtstagsparty feierten. Von dort soll es sich auf zwei benachbarte Clubs – das Teatre und das Golden – ausgeweitet haben.
Die Folgen sind dramatisch: viele Tote, Verletzte, Chaos und Leid.
Selbst am Tag nach dem Brand werden noch Menschen vermisst. Es muss eine Feuer-Hölle gewesen sein, die in den Nachtclubs herrschte. Mindestens 13 Menschen sind ums Leben gekommen, 24 wurden verletzt.
Die Szenen, die sich in den Clubs abgespielt haben, waren für die Überlebenden zutiefst traumatisierend. Das berichten spanische Medien mit Berufung auf Betroffene. So wie Walter Hernández. Er ist der Cousin von Éric, einem jungen Mann, der seinen Geburtstag in einer der oberen Kabinen im La Fonda feierte und zusammen mit seiner Mutter, seinem Bruder, dem Partner seines Bruders und anderen Freunden noch vermisst wird.
Walter rettete sein Leben durch Zufall, weil er kurz vor Ausbruch des Feuers zwischen 4 und 5 Uhr morgens nach unten ging. Das erzählte er gegenüber "Publico":
Wie viele Menschen genau vermisst werden, können die Rettungskräfte derzeit (Stand: Montagvormittag) nicht sagen. Die Feuerwehr sucht in den Trümmern weiter nach Opfern. Wie es zu dem Brand kam, ist bislang ebenfalls unklar. Zu groß ist das Chaos. Es gibt aber Spekulationen, dass ein defekter Scheinwerfer die Katastrophe ausgelöst haben könnte.
Die Zeugenberichte sind tragisch. Nun gibt es Aufregung um eine Audionachricht, die die Menschen in Südspanien schockiert. Der Vater einer der vermissten Frauen erzählt in TV-Interviews, dass seine Tochter ihm nach sechs Uhr morgens eine Audionachricht schickte, in der sie ihm mitteilte, dass sie sterben würde. Und damit nicht genug: Vor laufender Kamera lässt er die Nachricht abspielen.
"Mama, ich liebe dich", sagt die verzweifelte Stimme. "Wir werden sterben", ist dann in der per Whatsapp verschickten Nachricht zu hören. Nicht nur sie ist in der Aufnahme zu hören. Personen im Hintergrund schreien. Einige bitten panisch darum, das Licht einzuschalten. Während die Nachricht abgespielt wird, bricht der Vater in Tränen aus.
Es sind verstörende Aufnahmen, die mehrere regionale Medien genau so veröffentlicht haben. Nicht nur dieser Fakt stößt einigen Personen angesichts der Tragödie sauer auf. Auch die Tatsache, dass ein QR-Code zirkuliert, der genau zu dieser Audioaufnahme führt. Eine Frau veröffentlichte nun den unkenntlich gemachten QR-Code auf X, ehemals Twitter, um ihrem Ärger Luft zu machen. Dazu schrieb sie:
Ihr Urteil über den Verfasser: "Du hast keine Seele." Offenbar steckt das Nachrichtenportal "Antena 3 Noticias" hinter der fragwürdigen Werbung, die die Audioaufnahme mit den Worten "Letztes Audio eines Opfers" anpreist. Offenbar hat die Online-Plattform Anzeigen geschaltet, um den Artikel samt Video und Audio zu bewerben.
"Geschmacklos", finden zahlreiche Personen auf X in den Kommentaren unter dem Beitrag. Die Veröffentlichung dieses Materials sei nicht mehr nur informativ, sondern "krank", schreibt eine Userin. Eine andere urteilt: "Das ist einfach nur unglaublich traurig."