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Gaza-Krieg: Esel sind für die Menschen vor Ort überlebenswichtig

KHAN YUNIS, GAZA - APRIL 13: A donkey pulls people and possessions as they remove them from their damaged homes following Israeli airstrikes on April 13, 2024 in Khan Yunis, Gaza. The Israeli military ...
Ohne Esel gäbe es in Gaza fast kein Vorankommen mehr.Bild: Getty Images Europe / Ahmad Hasaballah
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Warum die Infrastruktur in Gaza auf dem Rücken von Eseln lastet

Zwischen Bomben und Trümmern kämpft ein Tierarzt in Gaza darum, verletzte Esel zu retten – weil sie für viele Menschen dort die letzte Hoffnung zum Überleben sind.
15.04.2025, 18:1915.04.2025, 18:19
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Als die israelische Luftwaffe die mobile Klinik traf, in der Dr. Saif Alden nur wenige Minuten zuvor noch gearbeitet hatte, klang der Einschlag wie ein "Erdbeben vom Himmel", wie Alden sagt. Die Tiere, die er gerade behandelt hatte, überlebten – doch das Equipment, die Medikamente, einfach alles, was die kleine mobile Tierklinik zum Überleben braucht, war zerstört.

Für Alden und sein Team war das keine Niederlage, sondern nur ein Rückschlag. Seit dem Angriff vor rund einem Monat durchquert er den Gazastreifen, auf der Suche nach neuen Werkzeugen, Verbandsmaterial, irgendetwas, um weiterzumachen.

"Es war ein Wunder, dass wir überlebt haben," sagt Alden gegenüber dem "Guardian". "Aber das Überleben war nicht das Ende der Geschichte – es war nur der Anfang eines neuen Kampfes. Der Angriff hat uns all die Werkzeuge genommen, mit denen wir Leben retten."

Gaza: über 7000 Esel behandelt – inmitten von Trümmern

Seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 hat Aldens Team mehr als 7000 Esel behandelt, dazu unzählige andere verletzte Tiere. Die mobile Klinik ist oft die einzige Hoffnung für Tiere, die zwischen Ruinen, Bombenkratern und Trümmern zurückgelassen wurden.

Was viele nicht wissen: Esel sind in Gaza überlebenswichtig. In einem Gebiet, in dem kaum noch Autos fahren, der Treibstoff fehlt und Straßen zerstört sind, sind sie das letzte zuverlässige Transportmittel. Sie bringen Menschen zu Krankenhäusern, helfen beim Umzug – und transportieren Wasser, Nahrung oder Verletzte.

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"Diese Esel sind der letzte Faden, der die Menschen noch mit den grundlegenden Dingen verbindet, die sie zum Überleben brauchen", erklärt Alden gegenüber dem "Guardian" und führt weiter aus:

"Wir haben Esel in Gaza gesehen, die Leben gerettet haben – sie haben Schwangere ins Krankenhaus gebracht, Verletzte in Sicherheit getragen, sind bei Menschen geblieben, die alles verloren haben, und haben Wärme gespendet, wenn sonst nichts mehr da war. Sie geben, ohne etwas zurückzuverlangen."

Gaza zwischen Trümmern, Checkpoints und Hoffnung

Trotz Luftangriffen und vieler anderer Gefahren arbeitet das Team weiter. Die mobile Klinik zieht durch verschiedene Stadtteile, richtet Haltepunkte ein, zu denen Tierbesitzer:innen ihre verletzten Esel bringen können. Aber das Team sucht auch selbst aktiv nach Tieren in den Trümmern, nimmt Notrufe entgegen und wagt sich sogar in gefährliche Gebiete vor, wenn es um eine Rettung geht.

Die Behandlung ist dabei weit mehr als nur ein medizinischer Akt. Alden beschreibt es als eine Art gemeinsame Reise mit jedem Tier: mit Geduld, Würde und Mitgefühl.

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