Bei den vergangenen Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021 sorgte das grassierende Coronavirus noch dafür, dass der Kontakt unter den Athlet:innen strikt begrenzt wurde. Das wird in diesem Jahr, bei den Olympischen Spielen in Paris, der Stadt der Liebe, anders sein. Dafür möchte Laurent Michaud, Direktor des Olympischen Dorfes, sorgen.
"Es ist sehr wichtig, dass die Geselligkeit hier etwas Großes ist", sagte Michaud gegenüber Sky News. "In Zusammenarbeit mit der Athletenkommission wollten wir einige Orte schaffen, an denen sich die Athleten sehr wohl fühlen."
Dazu zählt etwa eine Bar für die Athlet:innen, die den Austausch zwischen den Nationen fördern soll. Außerdem sollen 300.000 kostenlose Kondome im Dorf zur Verfügung stehen. Für die Dauer der Spiele wären das fast zwei Kondome pro Tag und Person.
Die Olympischen Spiele und ihre Teilnehmer:innen stehen nämlich seit jeher unter Verdacht, das sportliche Ereignis auch dafür zu nutzen, viel und regelmäßig Sex zu haben. Der frühere Tischtennisspieler und heutige Journalist Matthew Syed schrieb einmal in seiner Kolumne für "The Times", dass er oft gefragt werde, ob Olympia "das Sexfest ist, für das es sich ausgibt". Seine Antwort sei immer die gleiche: "Ja, das ist es."
1992 war er bei seinen ersten Spielen in Barcelona dabei "und hatte in diesen zweieinhalb Wochen mehr Sex als im Rest meines Lebens bis zu diesem Zeitpunkt". Er konkretisierte: "Das heißt, zweimal, was vielleicht nicht viel klingt, aber für einen 21-jährigen Studenten mit schiefen Zähnen war das ein kleines Wunder."
Die "New York Post" hat allerdings eine Vermutung aufgestellt, die der sexuell aufgeladenen Stimmung einen Keuschheitsgürtel überstreifen könnte. Hintergrund sind die Betten, die den Olympionik:innen im Dorf zur Verfügung stehen und nun dort aufgebaut worden sind.
Diese bestehen nämlich aus Karton – und sollen laut "New York Post" mit ihren Materialien und der geringen Größe die Sportler:innen angeblich davon abhalten, intim zu werden.
Die "Anti-Sex-Betten" vom Hersteller Airweave, der bereits für die Spiele in Tokio die Betten produziert hat, sind – zumindest laut offiziellen Angaben – Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Veranstaltung. Laut "Inside the Games" sind Matratzen und Bettgestell zu 100 Prozent recycelbar.
Bereits damals gab es das Gerücht, dass die Betten als Hemmnis für eine überbordende Libido dienen sollten. In einem Video unterstrich der irische Turner Rhys McClenaghan allerdings eindrucksvoll die Stabilität der Schlafgelegenheiten, indem er problemlos auf einem Bett herumhüpfte.
Darauf reagierte auch der offizielle Twitter-Account der Olympischen Spiele. "Danke, dass du den Mythos entlarvt hast", hieß es. "Die nachhaltigen Betten sind stabil."