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Tiktok: Tiefsee-Anglerfisch bringt Menschen zum Weinen

"You really know how to make me cry? When you gimme those ocean eyes" – Billie Eilish.
"You really know how to make me cry? When you gimme those ocean eyes" – Billie Eilish. Bild: tiktok / @belleperez_
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Tiktok: Alles ist voll mit Anglerfischen aus der Tiefe! Brb, crying.

16.02.2025, 14:5019.02.2025, 10:37
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Als vor einigen Tagen ein lebendiger Anglerfisch an der Wasseroberfläche auftauchte, waren Forscher:innen und Menschen, die Angst vor dem Meer haben, gleichermaßen schockiert.

Es war das erste Mal, dass ein solcher Tiefsee-Fisch so weit außerhalb seines natürlichen Habitats aufgenommen werden konnte. Tiktok ist voll mit Edits, wie es wohl dazu kam – die Millionen zu Tränen rühren.

Tiefseemonster sind zwar gruselig, aber ungefährlich für Menschen

Eigentlich findet man das monsterähnliche Wesen der Tiefe erst, wenn man sehr lange taucht. Ab 300 Meter sind erste Exemplare zu Hause, das ist mit speziellen Tauchanzügen und -maschinen sogar technisch möglich.

Um noch mehr von den scheuen Kleinen zu sehen, muss jedoch noch tiefer getaucht werden, einige Exemplare leben erst ab 1000 Meter in der Tiefe. Das ist eine unfassbare Tiefe, zum Vergleich: Der höchste Berg Norddeutschlands, der Brocken, ist 1.141 Meter hoch. Das Bestaunen dieser Exemplare ist dementsprechend nur noch durch U-Boote möglich.

Die gruselig aussehenden Tiefseegeschöpfe, auch schwarze Teufel genannt, sind also eigentlich keine Gefahr für Schwimmer:innen und Tauchfreudige. Auch ihre Größe ist unerwartet klein: Weibchen sind etwa zehnmal so groß wie Männchen und sogar sie werden gerade einmal sechs bis 12 Zentimeter groß.

Genug Biologie: Vom "schwarzen Teufel" zum Tiktok-Star

Für Wissenschaftler:innen ist es also ein wahr gewordener Traum, dieses Mini-Monster tatsächlich an der Wasseroberfläche entdeckt zu haben, aber auch Tiktok lebt gerade im Fiebertraum.

Emotionale Edits erinnern an Pixar-Filme, Menschen heulen nur beim Gedanken an den Tiefsee-Fisch und verzweifeln an der Frage, wie es nur dazu kommen konnte, dass der Anglerfisch so weit entfernt von der Heimat auftauchen konnte.

Mit mehr als 36 Millionen Aufrufen und fast vier Millionen Likes ist folgende Animation fast so erfolgreich wie ein Blockbuster auf der Kinoleinwand:

Verständlich, wie kann einem dieses kleine süße Ding nicht leid tun?! Von den anderen Tiefseetieren verstoßen, macht es sich schließlich aus Einsamkeit und Neugier alleine auf die lange Reise an die Wasseroberfläche. Dass das nicht unbedingt der Grund war, weshalb das Wesen im echten Leben aufgetaucht ist, wird beim Scrollen schnell zweitrangig.

Ein weiteres Tiktok von User:in @robinkay46 liefert andere mögliche Gründe: "Schließ deine Augen und stell dir für eine Minute vor … nur EINE Minute, und sei sie. Das Gefühl, das sie hatte, als sie ein Licht sah, das nicht ihr eigenes war – und dann diese Welt verließ. Oh mein Gott. Das hat mich umgehauen! Wir werden niemals wissen, warum sie nach oben gegangen ist. War sie krank? Verängstigt? Eine Wette? Oder war sie einfach nur einsam, so wie die meisten von uns, und hatte nichts zu verlieren? Trauer? Das Mutigste, das ich je gesehen habe."

Traurig und wahr: der schwarze Anglerfisch ist leider kurz nach seinem Auftauchen gestorben. Die Entdecker:innen der NGO "Condrik Tenerife" haben den Fisch in das Muna-Museum für Naturkunde und Archäologie in Santa Cruz gebracht, der Hauptstadt von Teneriffa.

Bereits bei der Entdeckung war klar, dass es sich bei dem Angelfisch um eine "sie" gehandelt hat. Erkennbar ist das neben der Größe auch an der "Angel" mit der "Laterne". Während Weibchen so ihre Beute anlocken, müssen die männlichen Exemplare weiter im Dunkeln tappen.

Beim nächsten Netflix Abend könnten die Tiktok-Videos also fast zur Konkurrenz für den Streaminganbieter werden. Nimm das, "Findet Nemo"!

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