Viele kennen das Problem: Ein langer Flug steht an und man sucht noch nach der bequemsten Art, die nächsten Stunden zu überstehen und etwas Schlaf zu bekommen. Schließlich möchte man seinen Urlaub nicht vollkommen gerädert beginnen.
Ein erholsamer Schlaf in aufrechter Sitzposition stellt für Reisende oft eine Herausforderung dar. Dafür bietet der Markt verschiedene Lösungen an – vom Nackenkissen bis zur Fußhängematte.
Auch auf Tiktok und Instagram sieht man immer wieder Tipps für einen angenehmen Flug. Ein Hack, der seit einiger Zeit die Runde macht, alarmiert jedoch Expert:innen.
In den Videos sieht man, wie Passagier:innen mit angezogenen Knien ihre Füße auf den Sitz stellen. Dann schnallen sie sich mit dem Gurt um die Knöchel an. So können die Füße nicht vom Sitz rutschen und der Kopf kann auf den Knien abgelegt werden.
Expert:innen warnen jedoch vor dem Trend. Die Präsidentin einer US-amerikanischen Gewerkschaft für Flugbegleiter:innen, Sara Nelson, hält das für "extrem gefährlich" und erklärt "CNN Travel":
In den USA kann man deshalb sogar Probleme mit dem Gesetz bekommen, wenn man gegen Bundesvorschriften und Anweisungen der Besatzungsmitglieder verstößt. Bei einem vorsätzlichen Regelverstoß droht einem laut Nelson eine Strafe in Höhe von bis zu 35.000 US-Dollar.
Deutsche Fluggesellschaften dürfen dagegen kein Bußgeld verhängen. Dafür können sie andere Maßnahmen ergreifen, wenn man beispielsweise eine Gefahr für andere darstellt oder sich nicht an die Sicherheitsvorschriften hält. Im Extremfall kann man offenbar sogar gefesselt werden, wie die Lufthansa in ihren allgemeinen Beförderungsbedingungen schreibt.
Außerdem behalten sich die Airlines vor, bei einer Missachtung der Vorgaben die Weiterbeförderung zu untersagen, wenn der Flug noch nicht gestartet ist. Dann fliegt man zwar, aber nur aus dem Flugzeug.
Der Schlaf-Hack für die Reise kam auf Social Media unterschiedlich gut an. Manche sind begeistert, andere klagen darüber, dass sie dafür zu groß oder unbeweglich seien. Andere verteidigen die Methode und sagen, dass die Fluggesellschaften Passagier:innen zu solch extremen Maßnahmen drängen, weil sie ihre Sitze in der Economy-Class zu klein und unbequem gestaltet haben.
In den Kommentaren sieht man auch immer wieder die Warnung, dass man durch den Sicherheitsgurt um die Knöchel das Risiko für ein Blutgerinnsel fördere.
CNN befragte dazu den Hämatologen Nathan Connell. Er könne das nicht eindeutig bestätigen. Er wäre allerdings bei allem vorsichtig, was den Blutfluss einschränke, weil man damit das Risiko für ein Blutgerinnsel erhöhe.