Fliegen ist für viele Menschen nicht gerade das allerliebste Mittel, um an ferne Orte zu gelangen. Viele Passagier:innen plagen Ohrenschmerzen bei Start und Landung. Der Luftdruck verändert sich dabei sehr schnell; das Trommelfell wölbt sich. Das merkt man häufig durch ein Knacken im Ohr.
Gähnen oder Kaugummi kauen sind klassische Tipps für einen besseren Druckausgleich. Es gibt aber auch spezielle Ohrstöpsel dafür. Auf Tiktok schwirrt noch eine andere, etwas ungewöhnliche Methode, umher, wie man die lästigen Ohrenschmerzen bei Flügen wohl verringern kann. Man braucht nur zwei Plastikbecher und warme Papiertücher.
Bei Tiktok erklärt eine Userin, die angibt Krankenschwester zu sein und sich besonders mit Ohren gut auszukennen, dass sie die Flugbegleiter:innen nach beidem fragt. Die warmen Tücher stopft sie dann in die Plastikbecher und drückt sie sich auf die Ohren.
Ihr scheint es zu helfen und auch in den Kommentaren unter ihrem Tiktok beschreiben einige User:innen, dass sie mit dieser Methode schon gut gefahren, oder besser, geflogen sind. "Es funktioniert wirklich", schreibt eine Person. Sie hätte auf Flügen immer Ohrenschmerzen gehabt, einmal habe ihr dann ein Flugbegleiter die Becher mit den warmen, feuchten Papiertüchern gegeben. "Jetzt habe ich beim Fliegen nie mehr Ohrenschmerzen", berichtet sie.
Eine weitere Person, die angibt, seit 13 Jahren Flugbegleiterin zu sein, bestätigt, dass die Methode hilft. In der Branche scheint das "Ear Cupping" also durchaus verbreitet zu sein.
Die "Washington Post" hat mit Mediziner:innen über den Trick gesprochen. Die äußern sich hingegen skeptisch hinsichtlich des Einflusses auf Ohrenschmerzen während des Flugs. "Es ergibt anatomisch wirklich keinen Sinn", sagt Audiologin Ruth Reisman.
Ross Cushing, ebenfalls Audiologe, erklärt: "Vielleicht bekommen Sie etwas Dampf und warme Luft in Ihren Gehörgang, aber das ändert nichts am Druck hinter Ihrem Trommelfell". An eine echte Wirkung glaubt auch er nicht.
Reisman hält das "Ear Cupping" aber für eine harmlose Methode. Dagegen, sie mal auszuprobieren, spreche also nichts; wer weiß, vielleicht wirkt ja auch der allseits bekannte Placebo-Effekt? Wer an einer Ohrenerkrankung oder einem geplatzten Trommelfell leidet, sollte aber besser die Finger davon lassen, mahnt die Expertin.