Panorama
Tiere

Bären in Deutschland? Landrätin will Bären-Polizei für Bayern

12.05.2024, Gruenau im Almtal, AUT, Unterwegs in Oberösterreich, Fototermin,Verschiedene Themenbilder, Themenbild, Reportage, ARCHIVFOTO, TIERE, im Bild Bär, Baer, Ein Bärenpärchen Fortplanzung, Wiese ...
Während dieser Bär ein friedliches Leben in einem Tierpark führt, tötete ein Artgenosse vor wenigen Tagen eine junge Wanderin.Bild: imago images / Daniel Scharinger
Panorama

Angst vor Bären: Bayerische Landrätin fordert bewaffnete Bären-Polizei

11.07.2024, 19:59
Mehr «Panorama»

Auf eine tragische Meldung aus Rumänien, verbunden mit einem Bären, folgte eine kuriose aus Bayern, verbunden mit der Oberallgäuer Landrätin. Aber damit das Sinn ergibt, erstmal eins nach dem anderen.

Vergangenen Dienstag brach ein junges Pärchen für eine Wanderung in die rumänischen Karpaten auf. Dort wurden die beiden im Bucegi-Massiv, südlich der Stadt Brasov, von einem Bären überrascht.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Der Bär zerrte die 19-jährige Wanderin an einem Bein davon, ihr Freund alarmierte sofort die Rettungskräfte. Etwa eine Stunde nach dem Angriff fanden die sie die Frau in einer 100 Meter tiefen Schlucht und konnten nur noch die Leiche der jungen Frau bergen. An Rücken und am Bein wies sie Bissspuren auf.

Rettungskräfte berichteten laut dem rumänischen Medienportal "Mediafax", dass sie den Bären bei der Bergung erschießen mussten. Das Tier sei extrem aggressiv gewesen und hätte die Rettungskräfte bedroht.

Rumänischer Umweltminister fordert höhere Abschussquoten

In Rumäniens Karpaten leben schätzungsweise 8.000 Braunbären, nach Russland ist das die zweitgrößte Bärenpopulation, schreibt der Bayrische Rundfunk. Bei so einer hohen Anzahl lassen sich Begegnungen in diesem Gebiet nicht ausschließen.

Angriffe auf Wander:innen kommen häufiger vor, das Schweizer Medium "Neue Zürcher Zeitung" nennt 150 registrierte Attacken auf Menschen zwischen den Jahren 2016 und 2021. Auch dringen die Bären in Bauernhöfen ein oder durchwühlen die Mülltonnen von Städten wie Brasov.

Rumänien hat immer wieder mit besonders aggressiven Bären zu kämpfen. Meistens werden die Tiere dann von Behörden in einen anderen Landkreis gebracht. Rumäniens Umweltminister Mircea Fechet kritisiert dieses Vorgehen jedoch, weil das Problem dann nur von einem Landkreis zu einem anderen weitergereicht würde. Stattdessen fordert er nun höhere Abschussquoten für Bären.

Landrätin fordert Bärenpolizei in Bayern auch ohne Bären

Das Bärenproblem in Bayern ist im Vergleich dazu sozusagen inexistent. Im vergangenen Jahr gab es zwar ein paar Spuren von Bären in Südbayern, derzeit gibt es laut dem bayerischen Umweltministerium jedoch "keinen Nachweis für einen Bären", schreibt der Bayrische Rundfunk.

Umso kurioser scheint die Forderung der Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler): Die Landrätin schlägt vor, für Bayern eine bewaffnete Braunbärenbereitschaft zu gründen. Diese Einheit – die allzeit bereitzustehen hätte – würde dafür zuständig sein, Bären zu verjagen oder im Ernstfall auch zu töten.

Da es jedoch akut keine Bären in Bayern gibt, die man verjagen kann, zeige sich das bayrische Umweltministerium bei der Errichtung einer Bärenpolizei eher zurückhaltend, berichtet der Bayrische Rundfunk weiter. Im Ernstfall würden jedoch alle Maßnahmen, auch der Abschuss eines Bären, in Erwägung gezogen werden.

Die Bären, die vergangenes Jahr gesichtet worden waren, wanderten vermutlich von Norditalien, aus der Provinz Trentino, über Österreich nach Bayern. In Trentino leben derzeit etwa 100 Braunbären. Hier dürfen jährlich jedoch bis zu acht Tiere geschossen werden, wenn sich diese aggressiv zeigen.

Nintendo fängt Rechtsstreit mit Supermarkt in Costa Rica an – und verliert

Große und bekannte Marken schützen ihre Namen oft mit großem Eifer. Niemand soll sich an ihrem Erfolg bereichern können, niemand eine Idee kopieren.

Zur Story