
Steigende Meeresspiegel haben in Florida nun zum Aussterben der ersten Pflanzenart geführt.bild: cc by / Florida Museum of Natural History
Klima & Umwelt
Die Klimakrise ist allgegenwärtig und zeigt auch in Deutschland ihre Auswirkungen: Auf trockene Sommer folgen Flutkatastrophen, nach dem Hochwasser der letzten Monate droht eine Mückenplage. Aktuell reichen sich abwechselnd Starkregen, Hitzewellen, Gewitter, Hagel und Schwüle die Hand, gleichmäßige Temperaturen gibt es diesen Sommer nicht.
Weltweit sieht es ähnlich aus. Vielerorts wird jährlich im Sommer der Hitzerekord vom Vorjahr gebrochen und es gibt Berichte über Hitzetote, Ernten vertrocknen auf den Feldern und der Meeresspiegel steigt.
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Florida Keys: Erste Pflanzenart lokal ausgestorben
Nun gibt es eine Nachricht, die verunsichert, die man eigentlich nicht hören will und die uns in der Form in Zukunft vermutlich noch öfter begegnen wird: In den Florida Keys – eine Kette aus über 200 Koralleninseln – ist eine erste Pflanzenart aufgrund der Klimakrise ausgestorben.
Konkret handelt es sich um den "Key Largo tree cactus", eine große Baumkakteenart. In den Vereinigten Staaten ist der einzige Bestand des massiven Baumkaktus verloren gegangen. Forscher:innen gehen laut dem englischsprachigen Wissenschaftsportal "Science Daily" davon aus, dass es sich dabei um das erste lokale Aussterben einer Art handelt, das durch den Anstieg des Meeresspiegels im Land verursacht wurde.
Das Eindringen von Salzwasser in die Pflanze durch den Anstieg des Meeresspiegels, die Auslaugung des Bodens durch Wirbelstürme und Flutkatastrophen sowie der Pflanzenfraß durch Säugetiere hatten die Population stark unter Druck gesetzt.
Vorbote für andere Pflanzenarten
"Leider kann der Key Largo Baumkaktus ein Indikator dafür sein, wie andere niedrig gelegene Küstenpflanzen auf den Klimawandel reagieren werden", sagte die Botanikerin Jennifer Possley, Hauptautorin der Studie, die den Rückgang der Art beschreibt.
Laut "Science Daily" sagen die Autor:innen der Studie, dass sie bereits 1992 feststellten, dass die Population der Baumkakteen auf den Keys kränkelte. Bei einer Sturmflut in den unteren Keys im Jahr 2005 wurde ein Zusammenhang zwischen dem Salzgehalt des Wassers und der Sterblichkeit der Kakteen festgestellt.
Nachfolgende Sturmfluten und außergewöhnlich hohe Gezeiten erodierten die Bodenschichten und organischen Stoffe in Küstennähe, in denen die Key-Largo-Kakteen wuchsen. Das schwächte die Pflanzenart weiter.
Diese Beobachtungen helfen jedoch nicht unbedingt dabei, andere Pflanzen vor einem ähnlichen Schicksal wie dem der Baumkakteen zu bewahren.
James Lange, ein weiterer Autor der Studie, äußert sich laut dem britischen Nachrichtenportal "The Guardian" vorsichtig dazu: "Das Verständnis und die Vorhersage des Schicksals seltener Organismen und ihrer Lebensräume angesichts des Klimawandels wird wahrscheinlich durch ähnliche ökologische Wechselwirkungen erschwert und erfordert einen multidisziplinären Ansatz zur Erhaltung."
Sechs kranke Kakteen umgesiedelt
Der Baumkaktus wächst noch auf einigen wenigen verstreuten Inseln in der Karibik, darunter Nordkuba und Teile der Bahamas. In den Vereinigten Staaten war er auf eine einzige Population in den Florida Keys beschränkt, die erstmals 1992 entdeckt wurde.

Sechs Zweige der sterbenden Kakteenart konnten gerettet werden.bild: cc by / Florida Museum of Natural History
Sechs der kränkelnden Baumkakteen konnten von den Forscher:innen gerettet werden. Sie versuchen nun, die Kakteen an einer geeigneteren Stelle anzubauen und so das Überleben doch noch zu sichern.
Insbesondere für Veganer:innen ist Tofu eine der Proteinquellen schlechthin: Er schmeckt im Salat, geräuchert auf dem Brot, im Curry oder sogar als Rühreiersatz.