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News des Tages: Schüsse in Paris: Drei Tote und drei Verletzte – Festnahme

Fusillade Rue d Enghien dans le 10eme arrondissement de Paris NEWS : Fusillade Rue d Enghien dans le 10eme arrondissement de Paris - 23/12/2022 MichaelBaucher/Panoramic PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBEL
Nachdem in Paris drei Menschen durch Schüsse getötet wurden, kam es bei Demonstrationen zu Ausschreitungen.Bild: www.imago-images.de / imago images
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Schüsse in Paris: Drei Tote und drei Verletzte – rechter Hintergrund vermutet

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23.12.2022, 19:21
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Schüsse in Paris: Drei Tote – rechter Hintergrund vermutet

Am Freitag hatte ein Mann bei Schüssen in einem kurdischen Kulturzentrum sowie einem Restaurant und einem Friseursalon im zehnten Pariser Arrondissement drei Menschen tödlich verletzt. Drei weitere Menschen wurden verwundet, einer davon lebensgefährlich. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wurde ein Verdächtiger festgenommen, er wurde ebenfalls verletzt. Es liefen Untersuchungen wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Gewalt.

Nach den tödlichen Schüssen in Paris hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron von einem absichtlichen Angriff auf Kurden gesprochen. "Die Kurden in Frankreich waren das Ziel eines niederträchtigen Angriffs mitten in Paris", schrieb der Staatschef am Freitagabend auf Twitter. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin sagte über den mutmaßlichen Täter: "Er wollte offensichtlich Ausländer angreifen", ob speziell Kurden, sei unklar. Das Motiv sei unbekannt, ein rechter Hintergrund der Tat werde aber geprüft.

Die drei Todesopfer waren kurdische Aktivisten, ebenso wie die drei Verletzten. Der demokratische kurdische Rats in Frankreich (CDK-F) sprach von einer "terroristischen Attacke", zu der es nach zahlreichen türkischen Drohungen gekommen sei. Der CDK-F rief zu einer Protestversammlung am Ort des Angriffs auf. Bei Demonstrationen kam es zu Ausschreitungen, mehrere Menschen wurden verletzt.

Tiktok gibt Zugriff auf Daten von Journalisten zu

Der Mutterkonzern Bytence der App Tiktok hat zugegeben, auf Nutzerdaten von Journalist:innen zugegriffen zu haben. Mehrere Angestellte hatten sich zuvor die IP-Adressen von zwei US-Journalisten verschafft, um herauszufinden, ob sie sich am selben Ort wie ihre Kolleg:innen aufhielten. Diese standen unter Verdacht, vertrauliche Informationen preisgegeben zu haben. Die Journalisten, ein Reporter der "Financial Times" und ein ehemaliger "BuzzFeed"-Autor, hatten zuvor über den Inhalt von durchgesickertem Firmenmaterial berichtet.

Der Plan scheiterte jedoch zum Teil daran, dass die Adressen nur ungefähre Standortdaten enthielten. In einer der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Erklärung verurteilte Bytedance die "fehlgeleitete Initiative, die einen schweren Verstoß gegen den Verhaltenskodex des Unternehmens" darstelle. Keiner der betroffenen Mitarbeiter:innen sei weiterhin bei Bytedance angestellt.

Tiktok steht in den USA derzeit erneut im Rampenlicht. Dem aktuellen US-Haushaltsentwurf zufolge soll es Regierungsbeamten verboten werden, die Video-App auf ihr Diensthandy herunterzuladen. Der Gesetzentwurf muss noch diese Woche vom US-Kongress verabschiedet werden.

Bombenzyklon in den USA: Tote bei Unfällen auf glatten Straßen

Bei Verkehrsunfällen infolge eines schweren Wintersturms sind im US-Bundesstaat Kansas drei Menschen ums Leben gekommen. Ursache seien Schnee und eisglatte Straßen gewesen, teilte die Polizei laut einem Bericht der Zeitung "USA Today" am Donnerstag (Ortszeit) mit. Angesichts frostiger Temperaturen sei der Zustand der Straßen vielerorts weiter sehr schlecht.

22.12.2022, USA, Chicago: Fußgänger gehen durch die glatten Straßen vom Bezirk Loop. Ein arktisches Sturmtief bringt über die Weihnachtstage drastische Temperaturstürze und extreme Kälte in die USA. F ...
In den USA könnte ein Bombenzyklon entstehen.Bild: AP / Charles Rex Arbogast

Der Wetterdienst hatte zuvor vor einem "historischen" Wintersturm gewarnt. Das Sturmtief werde extreme Kälte, heftige Schneefälle und Eiswind bringen. US-Medien warnten unter Berufung auf Wetterexperten vor der möglichen Entstehung eines besonderen und schweren Sturms, eines sogenannten "Bombenzyklons". In den Bundesstaaten Montana, South Dakota und Wyoming seien bereits Werte um minus 45 Grad Celsius gemessen worden. "Dies ist nicht wie ein Schneetag aus Kinderzeiten", warnte Präsident Joe Biden.

Teilweise werde es so kalt, dass innerhalb von Minuten Erfrierungen drohten, warnten die Behörden. Für rund 180 Millionen Menschen gebe es eine Wetterwarnung in irgendeiner Form. Betroffen sind vor allem der Norden und der mittlere Westen des Landes, aber auch der Süden der USA. Für die Bundesstaaten Louisiana, Teile von Mississippi, Alabama und Texas wurde extreme Frostwarnung ausgerufen. In manchen Teilen des Landes werden "lebensbedrohliche" Temperaturen bei starken Winden erwartet.

Abschlussbericht zum Sturm auf US-Kapitol veröffentlicht

Der Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das US-Kapitol hat kurz vor Weihnachten seinen Abschlussbericht veröffentlicht. In dem mehr als 800 Seiten langen Dokument wird dem früheren US-Präsidenten Donald Trump unter anderem eine mehrteilige Verschwörung vorgeworfen, um das Ergebnis der Präsidentenwahl 2020 aufzuheben. Der am Donnerstagabend (Ortszeit) publizierte Bericht kommt zu dem Schluss: "Die zentrale Ursache des 6. Januar war ein Mann, der ehemalige Präsident Donald Trump." Bei seiner letzten öffentlichen Anhörung am Montag hatte das Gremium bereits eine strafrechtliche Verfolgung Trumps in vier Anklagepunkten empfohlen.

ARCHIV - 06.01.2021, USA, Washington: Ein Demonstrant schreit im US-Kapitol, nachdem Anhänger von US-Präsident Donald Trump das Gebäude gestürmt haben, in dem die Gesetzgeber den Wahlsieg des designie ...
Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger das Kapitol.Bild: ZUMA Wire / Miguel Juarez Lugo

"Die Arbeit des Untersuchungsausschusses unterstreicht, dass unsere demokratischen Institutionen nur so stark sind wie das Engagement derjenigen, die mit deren Aufsicht betraut sind", schrieb die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in einem Vorwort zu dem Bericht. Dessen Ergebnisse müssten ein Aufruf an alle US-Amerikaner sein, "unsere Demokratie wachsam zu bewahren und unsere Stimme nur denjenigen zu geben, die unsere Verfassung pflichtbewusst verteidigen".

Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger Trumps den Sitz des US-Kongresses gestürmt, in dem die Wahlniederlage des Republikaners gegen Joe Biden beglaubigt werden sollte. Eine von Trump aufgestachelte Menge drang gewaltsam in das Gebäude ein, fünf Menschen starben. In den vergangenen knapp 18 Monaten hatte der Ausschuss den Vorfall untersucht. Das Gremium inszenierte die öffentlichen Anhörungen als TV-Spektakel, das von vielen Menschen verfolgt wurde.

Noch mehr Kirchenaustritte 2022

Seit Jahresbeginn sind offenbar deutlich mehr Menschen aus der Kirche ausgetreten als in den Jahren zuvor. Das legt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter größeren Städten in Deutschland nahe. Zehntausende kehrten ihrer Kirche demnach den Rücken.

Allein die Stadt München verzeichnete bis zum 15. Dezember 2022 insgesamt 26.008 Kirchenaustritte, wie ein Sprecher des Kreisverwaltungsrates mitteilte. Das sind knapp 4000 mehr als im gesamten Vorjahr. Die jeweilige Konfession wurde dabei nicht erfasst. In Berlin traten nach Angaben einer Sprecherin der Zivilgerichte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 18.018 Menschen aus der Kirche aus – ebenfalls rund 4000 mehr als 2021 im gleichen Zeitraum. Davon waren 9466 evangelisch und 8442 römisch-katholisch, die restlichen hatten eine andere Konfession. Ähnliche Tendenzen meldeten auch Städte in Niedersachsen, Sachsen, Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Damit droht ein neuer Negativrekord. Dabei hatten 2021 schon 359.338 Katholiken ihrer Kirche den Rücken gekehrt – so viele wie noch nie.

Die evangelische Kirche zählte Ende 2021 noch 19,725 Millionen Mitglieder in Deutschland – ein Rückgang von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schuld daran vor allem: 280.000 Kirchenaustritte.

Rentner muss wegen 95 Cent ein halbes Jahr ins Gefängnis

In Deutschland leiden immer mehr Menschen unter Altersarmut. Wie das Statistische Bundesamt ermittelte, sind in der Altersgruppe über 65 Jahren 20,3 Prozent von Armut betroffen, bei Männern derselben Kohorte liegt die Quote bei 15,9 Prozent. In keiner Altersklasse ist die Armut seit 2005 so stark gestiegen wie bei den über 65-Jährigen.

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