Thailand ist nach wie vor eines der beliebtesten Urlaubsziele in Asien, auch weil es viele Facetten zu bieten hat: Hier kann man einerseits in einer Hängematte unter Palmen entspannen, Tempel erkunden und durch Wälder und über Berge wandern, andererseits durch die quirligen Straßen Bangkoks schlendern, auf schwimmenden Märkten nach kleinen Schätzen suchen und würziges Streetfood genießen.
Na dann, was hält einen überhaupt noch auf (abgesehen von der CO2-Bilanz beim Flug)? Ticket gekauft, Koffer gepackt, ab zum Flughafen, hin ins Paradies und im Nu ist man schon dort ... doch damit ist der letzte Schritt noch nicht getan. Das musste vor Kurzem ein schottischer Tourist auf schmerzhafte Weise erfahren.
Denn auch am ankommenden Flughafen gibt es noch so einige Fallen, sogar solche, die man gar nicht erahnen kann.
Den Traum vom Traumurlaub wollte sich William Barr in Thailand erfüllen. Der Schotte flog von Edinburgh nach Phuket, zwei Wochen wollte er dort bleiben. Doch am örtlichen Flughafen angekommen, stimmte etwas mit seinem Reisepass nicht: Er wurde beim Vorzeigen als gestohlen angezeigt.
Barr konnte es gar nicht glauben: "Sie sagten, mein Pass sei gestohlen. Ich dachte, die verwechseln mich mit Jason Bourne", sagte er laut dem Portal "Thailand Sun" hinterher. Aller Protest half nichts: Vor Ort glaubte man ihm nicht, dass er der rechtmäßige Besitzer des Reisepasses sei.
Statt zum Strand ging es für ihn demnach zehn Stunden lang in die Abschiebehaft. Anschließend wurde er nicht etwa freigelassen, sondern mit Eskorte in ein Flugzeug zurück nach Schottland verfrachtet und zurück nach Hause "geschickt", wie die "Thailand Sun" schreibt. Obendrein habe er noch eine Strafe von knapp unter 80 Euro bezahlen müssen.
Dort zeigte er den Vorgang bei der Polizei an, die das Chaos um Barrs Reisepass untersuchte – und bei seiner Ex-Partnerin fündig wurde. Von ihrem Internetanschluss aus wurde der Pass als gestohlen gemeldet.
Der Grund für die bereits fast ein Jahr zurückliegenden Ereignisse kamen nun vor Gericht heraus. Barrs Ex-Partnerin gab dort zu, dass sie verantwortlich für die Aktion war.
Laut der "Scottish Sun" gab sie an, sie sei "stinksauer" gewesen, dass Barr in die Sonne geflogen war. Hintergrund war, dass er ihre Kinder verlassen habe – wobei nicht näher erläutert wird, ob es sich um seine leiblichen Kinder handelt.
Jedenfalls wollte sie es Barr heimzahlen, ihm Unannehmlichkeiten und unnötige Sorgen bereiten.
Zwar habe sie schnell festgestellt, dass die Aktion "dumm" gewesen sei, habe dann aber auch nichts mehr dagegen unternehmen können. Vor Gericht betonte ihre Verteidigerin, ihre Mandantin sei "zutiefst reumütig" und "sehr beschämt".
Barr gab hinterher an, der ganze Vorgang habe ihn etwa 2500 britische Pfund, sprich: etwa 2900 Euro, gekostet. Als Strafe wurde seine Ex-Partnerin laut "Scottish Sun" wegen schwieriger finanzieller Lage jedoch neben gemeinnütziger unbezahlter Arbeit zu einer Entschädigungszahlung von nur etwa 575 Euro verurteilt.