Wer kennt es nicht: Um die Erinnerung an eine eindrucksvolle Reise lebendig zu halten, wandert schon mal ein Stein oder eine Muschel ins Gepäck. Das böse Erwachen kommt dann höchstens, wenn sich der Schatz zu Hause als wenig spektakulär erweist – oder die Muschel unerwartet einen blinden Passagier beherbergt.
Ein schottischer Tourist allerdings musste für sein kleines Mitbringsel teuer bezahlen. Ihm droht nicht nur eine saftige Geldstrafe, sondern bis zu sechs Jahre Haft.
Wer sich für mehr als nur die Erinnerung an den letzten Urlaub interessiert – genauer gesagt für die rund zwei Jahrtausende alte Geschichte – dem ist Pompeji in Italien ein Begriff.
Die antike Stadt zählt zu den am besten erhaltenen archäologischen Stätten weltweit. In den Ruinen lässt sich das Leben der Römer:innen vor 2000 Jahren nachvollziehen, ehe es beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. unter Asche und Lava begraben wurde. Jährlich zieht dieses einzigartige Fenster in die Vergangenheit rund 2,5 Millionen Besucher:innen an.
So auch einen schottischen Touristen, der sich im August auf einer abendlichen Tour durch diese historischen Ausgrabungen befand. Doch wenig später wurde der 51-Jährige festgenommen.
Denn er hatte einen gravierenden Fehler gemacht. In seinem Rucksack wurden sechs Steine gefunden, die er vom Gehweg aufgesammelt hatte. Doch diese sind in Pompeji natürlich wichtige historische Artefakte.
Er wurde dabei beobachtet und wenig später festgenommen. "Er sagte, er habe keine Ahnung gehabt, dass es verboten sei, Artefakte aus Pompeji zu entfernen", erklärte ein Polizeibeamter laut der britischen Tageszeitung "Mirror". Und weiter:
Mittlerweile sind die wertvollen Artefakte einer längst vergangenen Zeit wieder an ihrem ursprünglichen Ort.
Laut dem "Mirror" gratulierte Gabriel Zuchtriegel, Direktor des archäologischen Parks von Pompeji, dem "aufmerksamen Reiseführer, unseren hervorragenden Aufsichts- und Sicherheitsteams sowie den Carabinieri für diese gemeinsame Anstrengung zum Schutz unseres Kulturerbes".
Der offenbar ahnungslose Dieb hat bereits über 1.200 britische Pfund an Strafen zahlen müssen, doch damit nicht genug. Sollte ein Verfahren gegen ihn eingeleitet werden, drohen bis zu sechs Jahre Haft.