
Wildcampen riecht nach ultimativer Freiheit, kann auf Ibiza nun aber ziemlich teuer werden.Bild: iStockphoto / Aleksandra Pancewicz
Urlaub & Freizeit
In einem aktuellen Fall muss eine Wohnmobil-Fahrerin bis zu 40.000 Euro zahlen – weil sie ohne Genehmigung auf die Insel kam und auf Naturgrund parkte. Der Fall führt zu einer hitzigen Debatte zwischen Tourismus, Wohnraumkrise und der Frage: Wem gehört Ibiza eigentlich?
02.08.2025, 14:3602.08.2025, 14:36
Wer mit dem Camper unterwegs ist, sucht oft nach Freiheit – doch nicht überall ist diese grenzenlos. In vielen beliebten Urlaubsregionen stoßen Reisende mit Wohnmobilen zunehmend auf Ablehnung.
Was einst als naturnahe und flexible Art zu reisen galt, wird heute mancherorts als Belastung empfunden. Behörden und Einheimische reagieren mit Regeln, Verboten und Kontrollen – und machen damit deutlich, dass die goldenen Zeiten des wilden Campens vorbei sein könnten.
Urlaub: Ibiza-Touristin muss viel Geld für Vergehen zahlen
Gerade Wohnmobil-Reisende, die in diesem Sommer Reisepläne für Ibiza haben, sollten unbedingt ein paar Regeln beachten. Zum ersten Mal seit Inkrafttreten einer neuen "Fahrzeug-Begrenzung" hat der Inselrat (Consell d’Eivissa) schließlich nun eine Wohnmobil-Fahrerin wegen illegaler Einreise und verbotenen Parkens auf Naturboden angezeigt.
Durch die Kombination mehrere Vergehen musste die Touristin 40.000 Euro zahlen. Wo genau kontrolliert wurde, verrät der Inselrat nicht – derzeit finden Inspektionen entlang der gesamten Küste statt.
Vizepräsident Mariano Juan (PP) machte den Fall öffentlich: "Die Aussicht auf den Sonnenuntergang wird teuer. Wir sind entschlossen, den Verkehr zu regulieren und das Gleichgewicht der Insel zu bewahren."
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Warum Ibiza jetzt Wohnmobile ausbremst
Hintergrund ist eine seit 1. Juni geltende Regelung, die bis 30. September läuft. Ziel ist es, weniger Autos und Motorräder auf den ohnehin überlasteten Straßen zu haben. Dafür dürfen in der Saison nur noch maximal 20.168 Fahrzeuge von außerhalb auf die Insel.
Wer gegen das neue Regelpaket verstößt, riskiert hohe Bußgelder:
- Für leichte Verstöße: 300 bis 1000 Euro
- Für schwere Verstöße: 1001 bis 10.000 Euro
- Für sehr schwere Verstöße: 10.001 bis 30.000 Euro
Wohnmobile müssen sich auf Ibiza mittlerweile etwa vorab online registrieren und eine Tagesgebühr von 1 Euro zahlen. Ein fehlender Eintrag wird als Vergehen gewertet.
Besonders hart trifft es Autocaravans, weil sie mittlerweile nur noch mit Campingplatz-Reservierung einreisen dürfen. Auf Ibiza gibt es jedoch nur fünf legale Campingplätze mit rund 200 Stellplätzen. Die Monatsmiete für diese hat es in sich: bis zu 1800 Euro muss man hier hinblättern.
Wohnmobil statt Wohnung – die Schattenseite von Ibiza
Ein weiteres Problem auf Ibiza sind die viele Menschen, die inzwischen in Wohnmobilen leben, weil die Mieten explodiert sind. Ein Zimmer kostet locker 1000 Euro im Monat.
Doch jetzt werden selbst die letzten Rückzugsorte knapp. Auf Naturboden zu stehen, ist verboten. Wer es trotzdem tut, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern die Beschlagnahmung des Fahrzeugs.
Eine spanische Plattform für Wohnmobile spricht laut "El Diaro" von Diskriminierung. Während normale Autos problemlos auf der Insel parken dürfen, seien Wohnmobile fast komplett blockiert. Jurist Jesús Gallardo kritisiert: "Das ist Verwaltungs-Erpressung. Entweder du zahlst sofort mit Rabatt – oder du legst Widerspruch ein und zahlst die volle Summe."
Ein Rechtsstreit könnte bis zum Obersten Gerichtshof gehen, das wäre jedoch teuer und langwierig. In vielen Fällen ist es günstiger, die Strafe zu akzeptieren.
Die Inselregierung verteidigt die harte Linie als Teil der "Anti-Illegal-Camping"-Strategie. Sie will verhindern, dass private Grundstücke zu inoffiziellen Wohnmobil-Parks werden.
"Tourismus mit Wohnmobilen ist willkommen – aber nur geregelt, in legalen Campingplätzen", betont Vizepräsident Juan. Damit verschärft sich die Debatte um die Balance zwischen Tourismus, Wohnraumkrise und Naturschutz auf der Baleareninsel weiter.
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