
Danach suchen viele Touris: unberührte Küstenabschnitte auf Fuerteventura.Bild: Manfred Segerer / imago images
Urlaub & Freizeit
Die Kanaren sind ein Urlaubsklassiker. Fuerteventura gilt eigentlich als weniger überlaufen als die Nachbarinseln. Doch nach Ansicht eines jungen Spaniers gibt es nun auch auf dieser Insel ein Overtourism-Problem.
02.08.2025, 07:5102.08.2025, 07:51
Fuerteventura zählt zu den Kanarischen Inseln und ist insbesondere wegen seiner langen Sandstrände unter Tourist:innen beliebt. Viele Sonnenhungrige lassen sich aber auch von dem ganzjährig milden Klima und den beeindruckenden Dünenlandschaften locken. Zudem gilt die Insel als Paradies für Sportbegeisterte: Gerade Surfer:innen kommen an der Inselküste oftmals auf ihre Kosten.
Doch die Beliebtheit hat ihre Schattenseiten, denn auch Fuerteventura bleibt vom Problem des Overtourism nicht ganz verschont. Auch wenn andere Kanarische Inseln wie Teneriffa oder Gran Canaria überlaufener sind, gibt es auch auf Fuerteventura touristische Hotspots, in denen sich zahlreiche Urlauber:innen tummeln.
Urlaub: Tiktoker regt sich über Kanaren-Touristen auf
Das müsste kürzlich auch Cristian González erfahren, als er für einen Urlaub auf die Kanaren-Insel reiste. Dort wollte er eine Bucht besuchen, die auf Tiktok offenbar als Geheimtipp gehyped wird. Als er ankam, fand er aber nicht einen versteckten, unberührten Küstenabschnitt vor, sondern einen mehr als gut besuchten Bade-Spot.
Und das scheint dem Spanier überhaupt nicht zuzusagen. "Die sozialen Netzwerke sind definitiv ein Problem" überschreibt er ein kurzes Video, das er auf Tiktok hochgeladen hat. Mittlerweile ist das Video über 120.000 Mal aufgerufen worden.
"Die Hälfte der Leute hier kommt nicht aus Spanien und es ist total überlaufen. Das schadet wirklich sehr", erklärt González in dem Video. Wie das Online-Portal "Kanaren News" berichtet, ist nicht klar, warum er überhaupt zwischen spanischen und nicht-spanischen Tourist:innen unterscheidet.
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Aber seine Empörung ist groß: "Wären die sozialen Netzwerke nicht, käme wahrscheinlich nicht einmal ein Viertel der Leute, die jetzt hier sind, her". In dem Video sind tatsächlich eine Menge Menschen zu sehen, die in einem kleinen, natürlichen Becken schwimmen, in das immer wieder das Meerwasser schwappt.
"Wenn etwas in Mode kommt, strömen alle her, es wird überlaufen und verliert am Ende etwas von seinem Charme", meint der Tiktoker. Das sei wirklich schade und rege zum Nachdenken an.
Junger Spanier bekommt Gegenwind von Tiktok-Community
In der Kommentarspalte unter dem Video finden sich einige User:innen, die dem jungen Spanier zustimmen. Einer schreibt etwa: "Wir waren die einzigen Einheimischen – nur fünf –, und dort waren etwa 30 Leute." Doch gleichzeitig üben einige auch deutliche Kritik an dem Video.
"Du bist Teil von dem, worüber du dich beschwerst", kommentiert eine Person. Und jemand anderes schreibt: "Diejenigen, die zur Überfüllung beitragen, beschweren sich über die Überfüllung." Will sagen: Über die Doppelmoral seiner Aussagen hat der junge Spanier offenbar noch nicht nachgedacht.
Ganz Unrecht hat er mit seinen Beobachtungen aber nicht: Immer wieder trenden Urlaubsorte auf Social Media und sind teilweise schon wenige Wochen danach überlaufen, weil immer mehr Leute anreisen, um ein paar nette Fotos und Videos für ihren Instagram-Account zu machen.
Auf Mallorca ist die Lage angespannt. Die Einwohner:innen haben den Folgen des Massentourismus zu kämpfen. Das sorgt für viel Wut. Und die entlädt sich offenbar nicht nur bei Protesten, wie ein Auswanderer-Paar berichtet.
Mallorcas Einwohner:innen sind wütend. Sie sind wütend wegen explodierender Mieten, wegen schrumpfenden Wohnraums, wegen wegbrechender Jobs, wegen Vermüllung. Alles Probleme, die mit dem massiven Tourismus-Aufkommen auf der Insel verschränkt sind.