
Das Deutschlandticket wird wahrscheinlich teurer.Bild: dpa / Sebastian Gollnow
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23.09.2024, 12:4123.09.2024, 20:35
Deutschlandticket wird neun Euro teurer
Das Deutschlandticket soll ab dem 1. Januar 2025 pro Monat 58 Euro statt 49 Euro kosten. Die Verkehrsminister:innen der Länder verständigten sich gemeinsam auf die Erhöhung um 9 Euro ab 2025, wie NRW-Ressortchef Oliver Krischer der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. "Wir haben heute einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht, um das Ticket dauerhaft zu behalten", erklärte er.
Sozialverbände kritisierten dagegen, dass die Erhöhung Kund:innen vertreibe und das Ticket für finanziell schwächere Menschen in unerreichbare Ferne rücke. Wie lange das Ticket 58 Euro kosten wird, blieb offen. Die Hoffnung einiger Landesminister:innen ist, dass der Preis auch weit ins Jahr 2026 hinein Gültigkeit behält. Bedingung dafür ist aber die erneute Unterstützung des Bundes in Höhe von 1,5 Milliarden Euro – und die ist für 2026 bislang nicht beschlossen.
350 Tote und 1200 Verletzte bei Angriffen im Libanon
Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 350 Menschen getötet und mehr als 1200 verletzt worden. Unter den Opfern seien auch Frauen, Kinder und Sanitäter:innen. Es ist die höchste Zahl an Toten und Verletzten im Südlibanon seit Beginn der kriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah vor bald einem Jahr.
Anwohner:innen fürchten um ihre Sicherheit und fliehen in großen Zahlen. Auf den Straßen kommt es zum Stau. Es herrsche "Panik und Chaos", berichteten Augenzeugen. In der Küstenstadt Sidon, die etwa auf halber Strecke zwischen Tyros und Beirut liegt, kam der Verkehr zeitweise komplett zum Erliegen.

Israels Armee fährt bereits Luftangriffe im Südlibanon.Bild: XinHua / Abu Hamdan
Israels Armee ist Fragen, ob auch eine Bodenoffensive des Militärs möglich sei, bisher ausgewichen. Vor den jetzigen Luftangriffen waren Anwohner:innen im Süden des Libanon von israelischer Seite zur Evakuierung aufgefordert worden und seien dieser der Deutschen Presse-Agentur zufolge an einigen Orten auch gefolgt. Demnach hätte es die Warnungen unter anderem per Anruf und Textnachrichten von ausländischen Nummern gegeben.
Israels Armee hat der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah vorgeworfen, im Süden des Libanons gezielt Angriffswaffen in Häusern von Zivilist:innen zu verstecken.
Israels Regierung beschließt landesweiten Ausnahmezustand
Nach den Angriffen im Libanon hat die israelische Regierung in Erwartung von Gegenschlägen einen landesweiten Ausnahmezustand beschlossen. Laut einem israelischen Regierungsvertreter wurde dies bei einer telefonischen Befragung entschieden. Die Entscheidung bedeutet nach Medienberichten unter anderem, dass die Größe von Versammlungen eingeschränkt werden kann.
Bisher hat die Armee allerdings noch keine neuen Anweisungen veröffentlicht. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versammelte nach Medienberichten das sogenannte Sicherheitskabinett zu weiteren Beratungen im Militärhauptquartier in Tel Aviv.
Abschiebesong auf AfD-Wahlparty: Die Atzen distanzieren sich
Am Wahlsonntag in Brandenburg erhielt die AfD nach der SPD die meisten Stimmen, Anhänger:innen der Partei feierten daraufhin ausgelassen in Potsdam. Dafür dichteten die Feiernden den Song "Hey, was geht ab. Wir feiern die ganze Nacht" von den Atzen um. Sie sangen zur einschlägigen Melodie "Hey das geht ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab." Daneben war ein Schild mit dem Schriftzug "Millionenfach abschieben" zu sehen.
Die Band äußerte sich nun per Instagram zu diesem Vorfall: "Die Einzigen, die unseren Song umdichten dürfen, sind die Herta BSC Ostkurve und Spongebob." Sie sind mit der Verwendung ihres Songs für rechtsextreme Äußerungen also nicht einverstanden.
Darüber hinaus ermittelt die Polizei Bandenburg inzwischen in dem Sachverhalt, nachdem der ehemalige Grünen-Politiker Volker Beck angekündigt hatte, Anzeige wegen Volksverhetzung zu erstatten.
Der Song wurde zuvor von der AfD-Jugend Brandenburg mithilfe von KI umgeschrieben. Das Lied wurde um kurz nach 18 Uhr nach Bekanntgabe der ersten Wahlprognosen auf der AfD-Wahlparty in einem Gasthof im Potsdamer Ortsteil Marquardt gespielt. Der Song lief in voller Länge, während viele AfD-Anhänger:innen dazu tanzten und sangen. Auch die Chefin der Jungen Alternative Brandenburg, Anna Leisten, sei unter den Feiernden gewesen, schreibt der "Spiegel".
Mutmaßlicher Trump-Attentäter hinterließ Brief mit Plänen
Nach dem mutmaßlichen Anschlagsversuch auf Donald Trump hat die Staatsanwaltschaft einen Brief veröffentlicht, den der Hauptverdächtige vor seiner Tat geschrieben haben soll. In dem Schreiben – adressiert an "die Welt" – heißt es: "Dies war ein Attentatsversuch auf Donald Trump, aber ich habe Sie enttäuscht. Ich habe mein Bestes versucht und alles gegeben, was ich aufbringen konnte." Er lobte eine Belohnung aus für denjenigen, der seine Tat vollenden würde.

Auf Trumps Golfplatz hatte sich ein bewaffneter Mann in den Büschen versteckt.Bild: PA Wire / Andrew Milligan
Mit der Veröffentlichung des Briefs und anderen Ermittlungserkenntnissen zu dem Fall will die Staatsanwaltschaft erreichen, dass der 58-Jährige in Untersuchungshaft bleiben muss. Am Montag ist dazu eine Anhörung geplant.
DFB-Keeper ter Stegen fällt monatelang aus
Der deutsche Nationaltorhüter hat sich die Patellasehne des rechten Knies gerissen und fällt damit wohl für den Rest der Saison aus. Noch am Montagnachmittag wurde ter Stegen am Knie operiert, wie sein Klub FC Barcelona bekannt gab. Barca machte keine weiteren Angaben zur Ausfallzeit.
Ter Stegen hatte sich die Verletzung am Sonntag während des Spiels beim FC Villarreal (5:1) zugezogen. Der 32-Jährige fing eine Flanke ab und kam danach unglücklich mit dem rechten Bein auf, der Keeper blieb schreiend am Boden liegen.
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(mit Material von dpa und afp)
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In der ostfriesischen Stadt Leer haben am Samstag Hunderte Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. An der Kundgebung nahm auch der 99-jährige Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg teil. Gemeinsam mit dem Fotografen Luigi Toscano setzte er ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Toscano dokumentiert mit seinem Projekt "Gegen das Vergessen" die Schicksale von Holocaust-Überlebenden.