Noch in den nächsten Tagen dürfte es zu neuen Warnstreiks in Kitas, im Nahverkehr oder bei der Müllabfuhr kommen. Die zweite Tarifrunde für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen blieb ohne Annäherung, die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Die Arbeitskampfmaßnahmen würden daher noch in dieser Woche ausgeweitet, sagte Verdi-Chef Frank Werneke in Potsdam. Man sei vorbereitet.
Der Verhandlungsführer des Beamtenbunds dbb, Volker Geyer, betonte: "In den nächsten drei Wochen werden wir deshalb überall im Land Warnstreiks und Protestaktionen organisieren. Anders kriegen wir die Arbeitgebenden offensichtlich nicht aus ihrer Blockadehaltung." Details zu geplanten Aktionen nannten Verdi und der Beamtenbund dbb zunächst nicht.
Die Hamas übergibt in den kommenden Tagen zehn weitere Geiseln an Israel. Am Donnerstag sollen vier tote Geiseln und am Samstag sechs lebende Geiseln übergeben werden, wie der Hamas-Verhandlungsführer Chalil al-Haija am Dienstag in einer vom Hamas-Sender al-Aksa TV übertragenen Rede ankündigte. Israel bestätigte die Angaben.
Bei der für Samstag geplanten Übergabe handelt es sich um die letzten lebenden Gefangenen, die in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas freikommen sollen. Im Gegenzug solle Israel am Samstag palästinensische Häftlinge freilassen, sagte al-Haija.
Israels Regierungschefs Benjamin Netanjahu kündigte außerdem an, dass vier weitere tote Geiseln in der kommenden Woche an Israel übergeben werden sollen. Im Laufe der ersten Phase des am 19. Januar geschlossenen Waffenruhe-Abkommens waren bislang 19 lebende israelische Geiseln freigekommen.
Der russische Staatschef Wladimir Putin ist nach Angaben des Kremls "wenn nötig" bereit zu Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Putin hat selbst erklärt, dass er, wenn nötig, bereit wäre, mit Selenskyj zu verhandeln, aber die rechtliche Grundlage der Vereinbarungen bedarf der Diskussion der Realität, dass Selenskyjs Legitimität in Frage gestellt werden kann", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau.
Selenskyjs Amtszeit war im Mai 2024 offiziell zu Ende gegangen, wegen des Kriegsrechts dürfen in der Ukraine derzeit aber keine Wahlen abgehalten werden.
Peskow äußerte sich auch zu den Diskussionen um den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union und dem Verteidigungsbündnis Nato. Aus Sicht des Kremls habe die Ukraine zwar das "Recht" auf einen EU-Betritt, nicht aber auf einen Nato-Beitritt. "Was den Beitritt der Ukraine zur EU betrifft, so ist dies das souveräne Recht jedes Landes", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. "Aber es ist etwas völlig anderes, wenn es um Sicherheitsfragen und Militärbündnisse geht."
Die USA und Russland haben bei ihrem Außenministertreffen die Vorbereitungen für einen Gipfel der Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin begonnen. Das sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow nach Abschluss des Treffens der Minister Marco Rubio und Sergej Lawrow in der saudischen Hauptstadt Riad.
Er bremste aber Erwartungen, dass der Gipfel bereits kommende Woche stattfinden könnte. Vorher sei noch intensive Vorarbeit der Delegationen notwendig. Die Außenminister hätten außerdem vereinbart, dass die Unterhändler beider Seiten in Kontakt träten, um auf ein Ende des Ukraine-Krieges hinzuarbeiten, sagte Uschakow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Rubio und Lawrow hatten mehrere Stunden lang verhandelt. Es war der erste Kontakt auf Außenministerebene nach mehr als drei Jahren Pause wegen des Ukraine-Krieges
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat derweil seinen für Mittwoch geplanten Besuch in Saudi-Arabien kurzfristig verschoben. Er werde die Reise am 10. März nachholen, sagte Selenskyj am Dienstag bei einem Besuch in der Türkei. Er äußerte sich verärgert über die Beratungen ranghoher Vertreter:innen der USA und Russlands in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Die Ukraine war wie die Europäer nicht zu dem Treffen eingeladen worden.
Bundestrainer Christian Wück hat Giulia Gwinn zur festen Kapitänin der deutschen Fußballerinnen befördert. Die Nachfolgerin von Alexandra Popp verkündete Wück beim Start ins EM-Jahr nach dem ersten Training am DFB-Campus. Die Rechtsverteidigerin vom FC Bayern galt als Topkandidatin für das vakante Amt.
Jana Minge wurde knapp viereinhalb Monate vor der EURO in der Schweiz (2. bis 27. Juli) zu Gwinns Stellvertreterin ernannt.
Nach Popps Abschied im Oktober hatte Gwinn die DFB-Frauen bereits als Interimskapitänin angeführt. Nach der Kennenlernphase des neuen Trainerteams legte sich Wück vor dem Start der Nations League wie angekündigt auf seine Spielführerin fest.
Ein steigender Anteil von Ausländer:innen führt nach einer Studie des Münchener Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung an den Zuzugsorten nicht zu einer höheren Kriminalitätsrate. Die Forschenden werteten die Polizeiliche Kriminalstatistik nach Landkreisen für die Jahre 2018 bis 2023 aus. Für 2023 zeigt die Statistik etwa, dass in dem Jahr auf 1000 ausländische Einwohner:innen 57 ausländische Tatverdächtige für Straftaten kamen. Bei den Einheimischen waren es dagegen nur 19.
Ausländische Mitbürger:innen sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik verglichen mit ihrem Bevölkerungsanteil also überrepräsentiert. Die höhere Kriminalitätsrate habe aber überwiegend mit ortsspezifischen Faktoren zu tun, die Demografie, zum Beispiel das Alter, spiele dagegen "eine geringere Rolle", erklärte das Münchner Ifo-Institut am Dienstag. Es zeige sich daher, was bereits internationale Studien ergeben hätten – nämlich, dass Migration "keinen systematischen Einfluss auf die Kriminalität im Aufnahmeland" habe.
Bei der Bruchlandung eines US-Passagierflugzeugs in Toronto mit 80 Menschen an Bord sind den kanadischen Behörden zufolge mindestens 18 Menschen verletzt worden. Todesopfer habe es aber nicht gegeben, sagte der Chef der Flughafenfeuerwehr, Todd Aitken, am Montag vor Journalisten.
Das Flugzeug der US-Fluggesellschaft Delta Airlines mit 80 Menschen an Bord landete demnach auf der leicht mit Schnee bedeckten Landebahn am Flughafen Toronto auf dem Rücken liegend, nachdem es sich zuvor offenbar überschlagen hatte. Nach Angaben der Fluggesellschaft Delta Airlines war die von ihrer Tochtergesellschaft Endeavor Air betriebene Maschine in der US-Großstadt Minneapolis gestartet.
Wie es zu dem Unfall und der Bruchlandung kam, war zunächst unklar. Delta teilte mit, dass das Flugzeug "in einen Zwischenfall verwickelt" gewesen sei. Ersten Berichten zufolge habe es "keine Todesopfer" gegeben, sagte ein Sprecher.
(mit Material von dpa und afp)