Fünf Tage nach der Wiederholung der Berliner Abgeordnetenhauswahl hat am Freitag das erste Sondierungsgespräch begonnen. Die CDU-Delegation um Spitzenkandidat Kai Wegner und das SPD-Team um die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey trafen sich dazu am Morgen am sogenannten Euref-Campus im Ortsteil Schöneberg - ein "Zukunftsort", wie Wegner sagte. Nach dem Gespräch mit der SPD ist für 14.30 Uhr ein Treffen von CDU und Grünen geplant.
Nach dem deutlichen Sieg der Christdemokraten bei der Abstimmung am Sonntag kündigte Wegner an, mit den Sozialdemokraten und Grünen "offen" und "ernsthaft" sprechen zu wollen. Diese wollen zudem eigene Gespräche mit ihrem bisherigen Koalitionspartner, der Linken, führen. Ein Termin dafür wurde jedoch noch nicht genannt.
Der Preis für europäisches Erdgas geht weiter zurück. Am Freitag fiel der Preis für den richtungsweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat erstmals seit gut eineinhalb Jahren unter die Marke von 50 Euro je Megawattstunde. Im Tief wurden am Vormittag 49,50 Euro markiert, das ist der tiefste Stand seit August 2021.
Infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine waren die Erdgaspreise im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. In der Spitze wurden Preise von mehr als 300 Euro gezahlt, nachdem Erdgas längere Zeit um die 20 Euro gekostet hatte. Die einst hohe Abhängigkeit von russischem Gas hatte zu einer Energiekrise geführt.
Der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat am Freitagmorgen wie angekündigt die meisten großen Flughäfen in Deutschland erfasst. In Frankfurt, München, Hannover, Stuttgart, Bremen, Hamburg und Dortmund kam durch den Ausstand der reguläre Betrieb weitgehend zum Erliegen. Auch an nicht bestreikten Flughäfen wie etwa Berlin kam es in Folge der Warnstreiks teilweise zu Einschränkungen. Verdi sprach von einem sehr erfolgreichen Anlauf des Warnstreiks. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind knapp 300 000 Passagiere von gut 2340 Flugausfällen betroffen.
Mit dem Ausstand nicht nur an den Flughäfen wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. "Wenn sich jetzt nichts tut bei der Vergütung, dann wird uns allen wieder ein Chaos-Sommer bevorstehen – und das müssen wir dringend verhindern", sagte Verdi-Vize Christine Behle am Freitagmorgen im RBB-Inforadio.
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Bei einem gewalttätigen Angriff während eines Polizei-Einsatzes in Trier sind in der Nacht zu Freitag rund 40 Menschen unter anderem mit Eisenstangen und Glasflaschen auf Polizisten losgegangen. Mindestens fünf Beamte seien bei dem Einsatz in der rheinland-pfälzischen Stadt verletzt worden, teilte ein Sprecher der Polizei am Morgen mit. Zwei Männer im Alter von 42 und 21 Jahren wurden in Gewahrsam genommen, weitere Personen sind flüchtig.
Zuvor war die Polizei um kurz nach Mitternacht wegen einer mutmaßlichen Körperverletzung zu einer Diskothek in Trier-West gerufen worden. Aufgrund der aufgeheizten Stimmung und der großen Zahl alkoholisierter Menschen hätten sich mehrere Streifenwagen auf den Weg gemacht. Während der Aufnahme des Sachverhalts hätten einige umstehende Personen angefangen, die Beamten anzugreifen. Diese konnten den Angriff "mit massiver Kraftanstrengung" unter dem Einsatz von Pfefferspray abwehren, so die Polizei.
Etwa zur gleichen Zeit hätten sich rund 40 Personen zusammengerottet, um die Beamten zu attackieren. "Mit Eisenstangen, Glasflaschen, Besen und Schaufeln" seien die Polizisten attackiert worden. Ein Mann habe sogar einen Einkaufswagen in Richtung der Beamten geschleudert. "Für die Einsatzkräfte, die zahlenmäßig unterlegen waren, entstand so eine lebensgefährliche Situation", hieß es weiter. Erst als ein Beamter zwei Warnschüsse in die Luft abgegeben habe, habe sich die Lage beruhigt und die Polizisten konnten die verletzten Kollegen evakuieren.
"Einen solchen Gewaltausbruch gegen Einsatzkräfte habe ich in meiner Zeit als Leiter der Polizeiinspektion Trier noch nicht erlebt", sagte Polizeidirektor Christian Hamm in einer Pressemitteilung am frühen Freitagmorgen. "Es hat sich eine Gruppe von Gewalttätern regelrecht zusammengerottet, um die Polizei lediglich aufgrund ihrer Anwesenheit anzugreifen und zu verletzen."
Die Zahl der Führerschein-Prüfungen hat einen Rekord erreicht – zugleich ist auch die Durchfallquote enorm gestiegen. Nach Angaben des TÜV-Verbands wurden im vergangenen Jahr 39 Prozent der theoretischen Prüfungen für alle Fahrerlaubnisklassen nicht bestanden. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als noch 2013. Bei den praktischen Prüfungen bestanden demnach 37 Prozent der Fahrschüler den normalen Autoführerschein nicht. "Jede nicht bestandene Prüfung belastet die Fahrschülerinnen und Fahrschüler mental und finanziell", sagte Richard Goebelt, Geschäftsführer des TÜV-Verbands.
Ein Grund für die Entwicklung ist aus Sicht der Prüforganisationen der komplexer und dichter werdende Straßenverkehr. Nach Goebelts Ansicht ist es zudem wichtig, auch in Schulen und Elternhäusern mehr über die Verkehrssicherheit aufzuklären.
Nach Erhebungen des Verbands gab es 2022 zusammen rund 3,6 Millionen praktische und theoretische Prüfungen. Damit wurde der bisherige Spitzenwert von 2019 mit einem Zuwachs um rund 20 000 praktischen Prüfungen übertroffen und erreichte wieder Vor-Corona-Niveau. In den Jahren 2020 und 2021 waren die Zahlen pandemiebedingt gesunken.
"Stirb langsam"-Star Bruce Willis, der seine Schauspielkarriere im vergangenen Jahr wegen gesundheitlicher Probleme beendet hatte, leidet nach Angaben seiner Familie an Demenz. "Seitdem wir im Frühjahr 2022 die Diagnose von Aphasie bei Bruce bekannt gegeben haben, ist seine Erkrankung weiter vorangeschritten", erklärte die Familie am Donnerstag. "Wir haben jetzt eine genauere Diagnose: frontotemporale Demenz."
Dabei handelt es sich nach Angaben des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) um "eine seltene Form einer schnell fortschreitenden Demenz", bei der Nervenzellen im Stirnhirn und im Schläfenlappen des Gehirns absterben. Die Krankheit ist nicht heilbar. "Leider sind Probleme bei der Kommunikation nur eines der Symptome der Krankheit, unter der Bruce leidet", erklärte die Familie des 67-jährigen Schauspielers. "Während dies schmerzhaft ist, ist es auch eine Erleichterung, endlich eine klare Diagnose zu haben." Die Familie fügte hinzu: "Heute gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten für diese Krankheit, eine Tatsache, von der wir hoffen, dass sie sich in den kommenden Jahren ändern kann."
Nach dem Tod des einstigen Weltklasse-Stabhochspringers Tim Lobinger haben frühere Weggefährten Beileid und Trauer bekundet. "Es ist ein sehr, sehr trauriger Tag für die Leichtathletik, was mich auch persönlich trifft, denn mit Tim, den ich seit seiner Jugend kannte, verlieren wir nicht nur einen großartigen Menschen, sondern auch einen Sportler, der sich immer für die Leichtathletik eingesetzt hat", sagte Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, laut einer Mitteilung. Die gesamte Leichtathletik-Gemeinde wünsche der Familie "viel Kraft".
Lobinger war im Alter von 50 Jahren gestorben, wie seine Familie am Donnerstagabend bestätigte. Der einstige Ausnahme-Athlet hatte jahrelang gegen den Krebs gekämpft. Laut eigener Aussage aus dem vergangenen Herbst wusste er, dass er bald sterben würde. DLV-Vorstandschef Idriss Gonschinska sprach über den Hallen-Weltmeister von 2003 als "großartigen" Menschen und "begnadeten" Stabhochspringer. "Bis zuletzt haben wir gehofft, dass er den Kampf gegen den Krebs gewinnt", sagte Gonschinska. "Stabhochsprung ohne Tim Lobinger war über viele Jahre undenkbar. In seinem Herzen war immer Platz für seine Leichtathletik, für die er national und international immer ein hervorragender Botschafter gewesen ist."
Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabhochspringer, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. Nach seiner Karriere arbeitete er vier Jahre lang als Athletiktrainer bei den Fußballern von RB Leipzig.
(Mit Material von dpa und AFP)