Israelische Soldaten haben bei Kämpfen im Gazastreifen drei Geiseln versehentlich getötet. Die Streitkräfte hätten sie während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen. Das teilte der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, am Freitagabend mit. Kurz nach dem Vorfall sei bereits der Verdacht aufgekommen, es könne sich bei den Toten um Geiseln handeln, sagte Hagari.
Die Leichen seien daraufhin zur genaueren Untersuchung auf israelisches Territorium gebracht worden. Dabei wurde bestätigt, dass es sich um drei israelische Geiseln handelte. "Das ist ein tragischer Vorfall, die Armee trägt die volle Verantwortung", sagte Hagari weiter. Das Militär begann demnach sofort mit der Untersuchung des Vorfalls. Hagari sprach den Familien der Geiseln sein Beileid aus.
Der in Russland inhaftierte Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Unterstützer aus seinem Gefängnis nahe Moskau an einen unbekannten Ort gebracht worden. Ein Gericht habe Nawalnys Anwalt mitgeteilt, dass der Kreml-Kritiker "die Region Wladimir verlassen" habe, in der er inhaftiert gewesen sei, teilte Nawalnys im Exil lebende Sprecherin Kira Jarmisch am Freitag im Onlinedienst X mit. "Es ist nicht klar, wohin genau."
Jarmisch erklärte, Nawalnys Anwälte hätten den Oppositionellen seit dem 6. Dezember nicht mehr gesehen. Die russische Zeitung "Kommersant" meldete, ein Gericht habe mitgeteilt, dass Nawalny seine Strafkolonie gemäß eines in Kraft getreten Urteils aus dem Sommer verlassen habe. Nawalnys Ankunft in seiner neuen Strafkolonie werde im Rahmen der geltenden Gesetze mitgeteilt.
Prinz Harry hat bei seiner Klage gegen den Verlag der "Mirror"-Gruppe wegen illegaler Informationsbeschaffung einen Teilsieg errungen. Der zuständige Richter am High Court sah es als erwiesen an, dass der 39 Jahre alte Sohn von König Charles III. Opfer von Telefon-Hacking wurde, allerdings in einem geringeren Ausmaß als von Harry behauptet.
Demnach waren 15 von 33 beanstandeten Artikeln über ihn das Ergebnis illegaler Informationsbeschaffung, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag aus dem Gerichtssaal im Londoner High Court meldete. Harry steht demnach Schadenersatz in Höhe von 140.600 Pfund (etwa 163.000 Euro) zu.
Der Bundestag hat einen Nachtragshaushalt für das laufende Jahr verabschiedet. Das Parlament setzte dafür am Freitag erneut die Schuldenbremse aus. Es stellt den Etat für 2023 nach dem Karlsruher Haushaltsurteil damit auf rechtlich sichere Füße. Die Neuverschuldung liegt nun bei 70,61 Milliarden Euro und damit 44,8 Milliarden Euro über der zulässigen Kreditaufnahme.
Der Bundestag hat die Aussetzung der Schuldenbremse für dieses Jahr mit einer Notlage nach Artikel 115 Grundgesetz erklärt. Begründet wird dies mit den massiv gestiegenen Energiepreisen infolge des Ukraine-Kriegs und der Flutkatastrophe im Ahrtal.
Der Bundestag hat zudem den CO2-Preis angehoben, der auf Sprit, Gas und Heizöl anfällt. Das Parlament beschloss am Freitag, dass statt 30 Euro ab Januar 45 Euro pro Tonne ausgestoßenes CO2 fällig werden. Damit setzte es einen Teil des großen Haushaltspakets der Ampel-Regierung um.
Dem Unfall mit drei Toten auf der Autobahn 38 im Süden von Sachsen-Anhalt ist eine Flucht vor einer Polizeikontrolle vorausgegangen. Beamte hätten den späteren Falschfahrer am frühen Freitagmorgen im Bereich Staßfurt kontrollieren wollen, dieser habe sich aber der Kontrolle entzogen, teilte die Polizeiinspektion Halle mit. Der 57-Jährige raste demnach mit seinem Wagen auf die A14 Richtung Halle, durch den westlichen Saalekreis bis zur A38, wo er in falscher Fahrtrichtung auffuhr.
Zwischen den Anschlussstellen Querfurt und Eisleben stieß sein Wagen mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Der Falschfahrer starb. Im anderen Wagen kamen zwei Frauen ums Leben. Ein weiterer Insasse wurde mit schweren Verletzungen in eine Klinik geflogen.
Laut einem Bericht von "Spiegel" ist ein von der deutschen Reederei Hapag-Lloyd betriebenes Containerschiff im Roten Meer unter Beschuss geraten. Die Reederei bestätigte das. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur AP berichtet, dass auf der "Al Jasrah" nach dem Treffer eines Projektils ein Feuer ausgebrochen sei.
Der Frachter war den Angaben zufolge aus dem griechischen Piräus durch den Suezkanal gefahren und befand sich auf Kurs Richtung Singapur. "Es gibt Sachschäden an Bord, die Crew ist unversehrt", sagte der Sprecher. Weitere Einzelheiten zu den Schäden konnte er zunächst nicht mitteilen. Das Schiff könne seine Fahrt aber fortsetzen. Die Reederei kündigte an, den Schiffsverkehr im Roten Meer bis Montag auszusetzen. Danach werde über die Zeit danach entschieden.
Zum Ursprung des Beschusses konnte der Sprecher zunächst ebenfalls keine Angaben machen. Zuletzt hatten jemenitische Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer angegriffen. Erst am Donnerstag hatten die deutschen Reeder deshalb von der Bundesregierung und der EU Schutzmaßnahmen gefordert. Die deutsche Handelsflotte ist mit ihren gut 1800 Schiffen die siebtgrößte unter den großen Handelsflotten der Welt.
Ungarn hat die Auszahlung weiterer EU-Hilfen für die Ukraine in Höhe von 50 Milliarden Euro blockiert. "Veto gegen die zusätzlichen Mittel für die Ukraine", schrieb der ungarische Regierungschef Viktor Orbán in der Nacht zum Freitag im Kurzbotschaftendienst X. Nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel werden die 27 EU-Staats- und Regierungschef sich zu Anfang kommenden Jahres erneut mit dem Thema befassen.
Die EU-Kommission hatte eine Aufstockung des EU-Haushalts vorgeschlagen, um die Ukraine mit 50 Milliarden Euro für die kommenden vier Jahre vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch zu bewahren. Gefeilscht wurde zudem um eine weitere Aufstockung des EU-Haushaltsrahmens bis 2027. Im Gespräch waren zuletzt gut 20 Milliarden Euro, unter anderem für den Außengrenzschutz und für Migrationsabkommen mit Drittländern.
Im Tarifstreit im Einzelhandel hat Verdi-Chef Frank Werneke Streiks auch im Weihnachtsgeschäft angedroht. "Wir sind verhandlungsbereit. Wenn die Arbeitgeber es nicht sind und es zu keinem Abschluss kommt, gehen die Streiks auch im Weihnachts- und Nachweihnachtsgeschäft weiter", sagte der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft der "Augsburger Allgemeinen" vom Freitag.
Die Arbeitgeber würden versuchen, "ein Tarifdiktat durchzudrücken", sagte Werneke weiter. Verdi fordert unter anderem im Einzel- und Versandhandel 2,50 Euro mehr Stundenlohn, im Groß- und Außenhandel fordert die Gewerkschaft 13 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 400 Euro im Monat. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
(mit Material von dpa und afp)