Putin prahlt mit Tests von nuklear angetriebenem Marschflugkörper
Putin prahlt mit Raketentests
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den erfolgreichen Abschluss von Tests eines neuartigen, mit Atomenergie angetriebenen Marschflugkörpers bekannt gegeben. Bei einem Treffen mit Militärvertretern in Moskau sagte er, die Vorbereitungen für die Stationierung der Waffe bei den russischen Streitkräften liefen bereits. Putin sprach von einer "einzigartigen Erfindung" mit "unbegrenzter Reichweite", über die kein anderes Land verfüge.
Nach Angaben von Generalstabschef Waleri Gerassimow war der Flugkörper bei einem Test am vergangenen Dienstag rund 15 Stunden ununterbrochen in der Luft und legte dabei etwa 14.000 Kilometer zurück. Die Waffe soll auch Atomsprengköpfe transportieren können. Russland hatte die Entwicklung bereits 2018 angekündigt. Nach Daten der Federation of American Scientists besitzen Russland und die USA zusammen rund 87 Prozent aller Atomwaffen weltweit – Russland 5.459, die USA 5.177 Sprengköpfe.
Zwei Festnahmen nach Juwelendiebstahl im Louvre
Eine Woche nach dem Einbruch in den Pariser Louvre hat die Polizei zwei Verdächtige gefasst. Wie der französische Sender BFMTV am Sonntag berichtete, wurde einer der Männer am Samstagabend gegen 22 Uhr am Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle festgenommen, unmittelbar bevor er an Bord eines Flugzeugs nach Algerien gehen wollte. Auch ein zweiter mutmaßlicher Täter wurde wenig später gestellt.
Beide Männer sollen laut Ermittelnden zu einem vierköpfigen Kommando gehören, das in der Nacht vor einer Woche auf das Gelände des berühmten Museums vorgedrungen war.
Das Ziel des Einbruchs war offenbar die Apollon-Galerie, in der einige der wertvollsten Kunstschätze Frankreichs ausgestellt sind. Den Tätern gelang es, acht historische Kronjuwelen zu stehlen, bevor sie unerkannt entkommen konnten. Die Polizei geht von einer minutiös geplanten Aktion aus – Hinweise deuten darauf hin, dass das Kommando über Insiderwissen verfügte. Von den zwei weiteren mutmaßlichen Beteiligten fehlt weiterhin jede Spur. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf mögliche Hintermänner und den Verbleib der gestohlenen Juwelen.
Trumps Asien-Reise: Thailand und Kambodscha besiegeln Frieden
Thailand und Kambodscha haben nach monatelangen Kämpfen im Grenzgebiet ein Friedensabkommen geschlossen, vermittelt von US-Präsident Donald Trump. In Kuala Lumpur unterzeichneten die Regierungschefs Anutin Charnvirakul und Hun Manet das Abkommen im Beisein Trumps, der dort seine mehrtägige Asienreise begann. Die Vereinbarung sieht den Abzug schwerer Waffen, gemeinsame Minenräumung und die Freilassung kambodschanischer Kriegsgefangener vor.
Trump sprach von einem "historischen Moment" und betonte, er sei stolz, zur Beilegung des Konflikts beigetragen zu haben. Nach seinem Stopp in Malaysia reist Trump weiter nach Japan und Südkorea. In Seoul nimmt er am Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) teil, wo am Donnerstag ein Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping geplant ist. Ob der Frieden zwischen Thailand und Kambodscha tatsächlich Bestand hat, bleibt offen – der Grenzkonflikt schwelt seit Jahrzehnten.
CDU will Gesichtserkennung in Städten – SPD dagegen
Nach der umstrittenen Stadtbild-Äußerung von Kanzler Friedrich Merz fordert die Union eine Ausweitung der Videoüberwachung in deutschen Städten. Der innenpolitische Sprecher Alexander Throm sprach sich im Handelsblatt für den Einsatz von Kameras mit automatisierter Gesichtserkennung aus. Damit ließen sich Straftaten besser verhindern und aufklären, so Throm. Datenschützer müssten ihre "überkommenen Bedenke"“ gegen KI-gestützte Technik aufgeben.
Die SPD reagierte empört. Innenpolitiker Sebastian Fiedler nannte den Vorschlag "perfide" und warnte, die Stadtbild-Debatte werde damit weiter angeheizt. Gesichtserkennungssoftware sei nach EU-Recht ohnehin nur bei der Fahndung nach Terrorverdächtigen zulässig. Merz hatte zuvor mit seinen Aussagen über "Probleme im Stadtbild" bereits eine Welle der Kritik ausgelöst.
Vogelgrippe: Geflügelhalter wollen Stallpflicht
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter rasant aus. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) mussten bislang mehr als 30 Geflügelbetriebe ihre Bestände vollständig keulen. Rund 400.000 Hühner, Enten, Gänse und Puten wurden getötet, um die Ausbreitung der Tierseuche zu stoppen. Besonders stark betroffen sind Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Angesichts der raschen Ausbreitung der Vogelgrippe fordert die Geflügelwirtschaft strengere Schutzmaßnahmen. Der Vorsitzende des baden-württembergischen Landesverbands der Geflügelhalter, Heitlinger, drängt auf eine bundesweite Stallpflicht für Nutztiere, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Damit müssten Tiere aus Freilandhaltung vorübergehend in geschlossenen Ställen bleiben.
Russischer Diplomat spricht von möglicher Einigung
Mehr als dreieinhalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs sieht Moskau laut einem Sondergesandten überraschend Chancen auf eine diplomatische Lösung. "Ich glaube, Russland, die USA und die Ukraine sind tatsächlich ziemlich nah an einer diplomatischen Lösung", sagte Kirill Dmitrijew, Russlands Sondergesandter für Gespräche mit der Trump-Administration, dem US-Sender CNN.
Dmitrijew lobte er die Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der die aktuelle Frontlinie als mögliche Basis für Friedensverhandlungen bezeichnet hatte. Das sei ein "großer Fortschritt", so der Diplomat. Zu konkreten Zugeständnissen Moskaus äußerte er sich nicht. Gleichzeitig warnte Dmitrijew, US-Präsident Donald Trump dürfe Russland nicht unter Druck setzen, wenn er Ergebnisse erzielen wolle. Russland lehne eine bloße Waffenruhe weiter ab und strebe nach eigenen Angaben eine "endgültige Friedenslösung" an.
Zahl der Abschiebungen um rund 20 Prozent gestiegen
Deutschland hat in diesem Jahr deutlich mehr Menschen abgeschoben als 2024. Von Januar bis September wurden laut Bundesregierung 17.651 Personen außer Landes gebracht – ein Anstieg um rund ein Fünftel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die meisten Abschiebungen betrafen die Türkei (1614) und Georgien (1379). Fast jede fünfte abgeschobene Person war ein Kind oder Jugendlicher.
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr die rechtlichen Grundlagen für Abschiebungen vereinfacht. Kritik kommt von der Linken. Innenpolitikerin Clara Bünger sprach von einer "erschreckenden Entwicklung" und warf den Behörden vor, "kaum noch Tabus" zu kennen. Abschiebungen in Länder wie die Türkei, wo Oppositionelle verfolgt würden, seien "zutiefst unverantwortlich".
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(mit Material von dpa und afp)
