In Köln, Düsseldorf und anderen Hochburgen hat am Samstag um 11.11 Uhr die neue Saison gestartet. Die Feiernden reisten aus dem ganzen Bundesgebiet an. In Köln kam es zu dem erwarteten Massenandrang mit vielen zehntausend Menschen. Die Stadt versuchte, mit 1000 Polizisten, 180 Ordnungsamtsmitarbeitern und mehr als 1000 privaten Sicherheitskräften, Herr der Lage zu bleiben. Zur aktuellen Situation sagte eine Polizeisprecherin am Samstagnachmittag: "Alles noch im Bereich des normalen Wahnsinns."
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker besuchte am Samstag die größte Kölner Synagoge unweit der Hauptpartymeile. Aus Solidarität mit allen jüdischen Bürger:innen erklang zuvor im Historischen Rathaus von Köln der Ruf: "Kölle Alaaf! Kölle Alaaf! Kölle Schalom!"
Nach Angaben eines Arztes und dem von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium ist die größte Klinik im Gazastreifen nicht mehr im Betrieb. "Es gibt keinen Strom mehr", sagte der Arzt des Schifa-Krankenhauses, Ghassan Abu Sitta, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Es seien auch Raketen auf dem Gelände eingeschlagen. Die Mehrheit des Personals habe das Krankenhaus verlassen. Die Verletzten, die konnten, seien gegangen. Schwerverletzte werden nach seinen Angaben noch von einem medizinischen Kernteam betreut. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.
Nach Angaben des Mediziners soll inzwischen nur noch eine Klinik im Gazastreifen im Betrieb sein: das Al-Ahli-Krankenhaus. Das Gelände sei dort in ein Lazarett umfunktioniert worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Freitag bereits mitgeteilt, dass derzeit 20 der 36 Krankenhäuser nicht mehr im Einsatz seien. Die übrigen Kliniken liefen nur im Notbetrieb, unter anderem wegen Treibstoffmangels.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Situation im Gazastreifen als äußerst desaströs beschrieben. "Im Durchschnitt wird in Gaza alle zehn Minuten ein Kind getötet", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat. "Es ist nirgendwo sicher und niemand ist sicher", sagte er. Denn immer mehr Menschen würden in immer kleinere Räume fliehen. Mehr als 250 Angriffe habe es im vergangenen Monat auf Krankenhäuser im Gazastreifen gegeben, zudem über 25 in Israel. Der WHO-Chef forderte mehr Zugang für humanitäre Hilfe.
In einem Haus in der Gemeinde Milower Land in Brandenburg hat sich ein bewaffneter Mann seit mehr als 24 Stunden verschanzt. Derzeit besteht kein Kontakt zu dem Verdächtigen. Die Polizei versuche weiterhin, diesen herzustellen, sagte ein Sprecher am Samstagnachmittag. Noch immer sei das Haus in dem Ortsteil Vieritz umstellt. Die Lage sei unverändert, hieß es (Stand 11. November, 16 Uhr).
Am Freitagnachmittag war die Polizei mit einem Großaufgebot zu dem Haus ausgerückt. Zu dem Zeitpunkt hielten sich nach ersten Erkenntnissen zwei Männer, eine Frau und ein Kind auf. Auslöser des Einsatzes war demnach ein Beschluss des Amtsgerichts, angeregt vom Jugendamt. Wegen anzunehmender Kindeswohlgefährdung waren auch Spezialeinheiten der Polizei vor Ort.
Einer der Männer wurde bereits am Freitagabend festgenommen, als er das Gebäude bewaffnet verlassen habe. In der Nacht kam auch die Mutter aus dem Haus, um das Kind dem Jugendamt zu übergeben. Laut Polizei fielen dabei Schüsse aus dem Haus. Verletzt wurde niemand. Viele Details sind derzeit noch unklar.
Mehr als 400 Erdbeben haben die Behörden auf Island seit Mitternacht registriert. Davon hätten 15 eine Stärke von mehr als 3,0 und zwei von mehr als 4,0 gehabt, berichtete der Rundfunksender RUV am Samstag. Die Zahl der Erschütterungen habe im Vergleich zum Vortag abgenommen, sagte Experte Bjarki Kaldalóns Friis von der Wetterbehörde. Außerdem seien sie nicht mehr so schwer.
Und dennoch: Nach Angaben von Wissenschaftler:innen würde es zu einem Vulkanausbruch kommen, falls die Erdbeben andauerten. Die Behörden haben deswegen den Notstand ausgerufen.
Wann genau es auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavik zu einem Ausbruch kommen könnte, könne nicht vorhergesagt werden, sagte Friis. Auch der genaue Ort könne nur geschätzt werden. Der Magmatunnel verlaufe nun unter Grindavík. Es sei aber möglich, dass die Eruption unter dem Meer stattfinden werde.
Erste Maßnahmen wurden getroffen. Der Ort Grindavík mit etwa 3700 Einwohnern wurde in der Nacht vorsorglich evakuiert worden. Auch das nahegelegene Geothermalbad Blaue Lagune, eine bekannte Attraktion für Tourist:innen wurde geschlossen.
Seit knapp zweieinhalb Wochen ist es zu Tausenden Beben gekommen. Bereits 2021, 2022 und in diesem Sommer gab es Vulkanausbrüche, die sich jeweils mit längeren Erdbebenserien angekündigt hatten. Eine Gefahr für bevölkerte Gegenden bestand bei allen drei Eruptionen nicht.
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind am Samstagmorgen zwei Explosionen zu hören gewesen. Kurz darauf ertönten Luftalarmsirenen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, meldete im Onlinedienst Telegram "starke Explosionen". Die Luftabwehr sei nach vorläufigen Informationen im Einsatz gegen ballistische Waffen gewesen, erklärte Klitschko weiter. Er rief die Menschen auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Der Alarm bleibe bestehen.
Die Bundesregierung will das Eindringen in den Sicherheitsbereich von deutschen Flughäfen künftig als Straftat verfolgen. Die Strafen seien "zu niedrig", sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wer vorsätzlich auf das Gelände eines Flughafens vordringt, gefährdet die Sicherheit von Menschen und richtet einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden an". Das müsse künftig als Straftat verfolgt werden, forderte Wissing. Er erklärt:
Gemeinsam mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) habe er die dafür zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) aufgefordert, einen Vorschlag für eine entsprechende Änderung des Luftsicherheitsgesetzes zu machen, erklärte Wissing. Faeser habe geantwortet, dass sie diese Initiative "gerne aufgreift". Ein entsprechendes Schreiben der Innenministerin, das am 9. November im Verkehrsministerium eingegangen ist, liegt den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor.
(mit Material von dpa und afp)