Aktivist:innen der Klimaschutzgruppe Letzte Generation haben am Samstag die Straße des 17. Juni in Berlin blockiert. Kurz nach Beginn der angekündigten Aktion um 12.00 Uhr versammelten sich bereits Hunderte Demonstrant:innen auf dem Straßenabschnitt zwischen der Siegessäule und dem Brandenburger Tor. Die Polizei sprach gegen 12.45 Uhr von mehr als 700 Teilnehmer:innen.
Auch Menschen anderer Gruppierungen waren vor Ort und hielten Schilder. Ersten Beobachtungen zufolge klebte sich niemand auf die Straße. Nach Angaben eines Sprechers der Letzten Generation sollte die Blockade bis 17.00 Uhr andauern. Die Zufahrt vom Großen Stern in Richtung Brandenburger Tor wurde gesperrt. Rund um den Kreisel lief der Verkehr weiter.
Russland hat Kiew in der Nacht zum Samstag nach ukrainischen Angaben erneut mit Drohnen angegriffen. Fünf Menschen seien verletzt worden, darunter auch ein elf Jahre altes Kind, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Mit Blick auf den Luftalarm, der insgesamt sechs Stunden lang herrschte, sprach er vom "schwersten Drohnenangriff" auf die ukrainische Hauptstadt seit Kriegsbeginn.
Klitschko berichtete auch von Trümmern abgeschossener Drohnen, die abgestürzt seien. Dadurch seien an mehreren Stellen Brände ausgebrochen, unter anderem in einem Wohngebäude und einem Kindergarten. Landesweit griffen die Russen mit insgesamt 75 Kampfdrohnen an, wie die ukrainische Luftwaffe am Morgen mitteilte. Es sei gelungen, 74 von ihnen abzuschießen. Luftalarm ertönte außer in Kiew unter anderem auch in den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Mykolajiw.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat der Deutsche Frauenrat auf die Gefahr für die Betroffenen im eigenen Zuhause hingewiesen. Nicht im nächtlichen Park oder in der dunklen Unterführung seien Frauen am meisten gefährdet, "sondern im eigenen Wohnzimmer", sagte die Gewaltschutzexpertin beim Frauenrat, Sylvia Haller, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Samstag. "Dafür fehlt ein gesellschaftliches Bewusstsein."
Jede Stunde erlebten mehr als 14 Frauen in Deutschland Partnerschaftsgewalt. "Gewalt gegen Frauen passiert 365 Tage im Jahr", sagte Haller. Im vergangenen Jahr habe es laut Bundeskriminalamt 454 weibliche Betroffene von Tötungsdelikten gegeben – nach Recherchen des Dachverbands stünden 118 davon im Zusammenhang mit einer Partnerschaft oder Ex-Partnerschaft.
Haller forderte zum Schutz von Frauen hierzulande "genügend Plätze in Frauenhäusern und gut erreichbare Angebote in den Frauenberatungsstellen". Dabei gelte es, eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen.
Der wegen Mordes an dem Afroamerikaner George Floyd verurteilte US-Polizist Derek Chauvin ist am Freitag im Gefängnis von einem Mithäftling niedergestochen und verletzt worden. Das berichtete die "New York Times" unter Berufung auf "zwei mit dem Fall vertraute Quellen". Demnach hat der 47-jährige Chauvin den Angriff überlebt. Die Gefängnisbehörde bestätigte AFP einen Angriff in der Haftanstalt in Tucson im US-Bundesstaat Arizona, ohne den Namen des Opfers zu nennen.
Im Mai 2020 hatte der weiße Polizist Chauvin dem wegen eines mutmaßlich gefälschten 20-Dollar-Scheins festgenommenen Schwarzen in Minneapolis rund neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Der Fall hatte in den USA und vielen anderen Ländern Massenproteste gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. Chauvin wurde im Juni 2021 wegen Mordes zweiten Grades zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Am zweiten Tag der Feuerpause in Nahost will die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas nach israelischen Angaben 14 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freilassen. Im Gegenzug werde Israel am Samstag 42 palästinensische Gefangene freilassen, teilten die israelischen Strafvollzugsbehörden mit.
Nach Inkrafttreten einer Feuerpause am Freitag waren in einem ersten Schritt 13 israelische Geiseln im Austausch gegen 39 palästinensische Gefangene freigekommen. Unter ihnen waren vier Doppelstaatler:innen mit deutscher Staatsbürgerschaft sowie mehrere Kinder und Frauen über 70 Jahren. Zudem ließ die Hamas zehn Thailänder und einen Philippiner frei. In dieser Zeit wurde die Waffenruhe eingehalten.
(mit Material von dpa und afp)