
Lea Schüller hat das DFB-Team mit zwei Toren gegen Polen zur EM-Teilnahme geschossen.Bild: dpa / Sebastian Gollnow
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04.06.2024, 20:0604.06.2024, 20:06
DFB-Fußballerinnen lösen EM-Ticket nach Sieg in Polen
Die deutschen Fußballerinnen haben die Qualifikation für die EM 2025 in der Schweiz perfekt gemacht. Dank des mühevollen 3:1 (0:1)-Sieges am Dienstagabend in Gdynia gegen Polen ist das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch nicht mehr von einem der beiden Spitzenplätze in der Gruppe zu verdrängen. Lea Schüller (52. und 69. Minute) und Klara Bühl erzielten die DFB-Tore, nachdem zunächst Dominika Grabowska (12.) für die Gastgeberinnen getroffen hatte.
Einen Schockmoment gab es wegen Lena Oberdorf: Nach einem Zweikampf in der 37. Minute konnte die erstmals als Kapitänin aufgebotene 22-Jährige die Partie nicht fortsetzen. Oberdorf habe "wegen eines schmerzhaften Schlags in die linke Wade ausgewechselt werden" müssen, teilte der DFB mit.
Hochwasser in Bayern: Frau nach 52 Stunden aus Baum gerettet
Eine 32-Jährige hat im bayerischen Hochwassergebiet mehr als 52 Stunden in einer Baumkrone ausgeharrt. Am Dienstag wurde die Frau im schwäbischen Neu-Ulm im Bereich Silberwald mithilfe einer Drohne gefunden und mit einem Hubschrauber gerettet, wie die Polizei in Kempten mitteilte. Sie hatte seit Sonntag vermisst gegolten.
Mehrere Landkreise und die Städte Passau und Regensburg haben in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Dadurch können Rettungsarbeiten besser koordiniert werden. Im Allgäu starb eine Frau, als ihr Auto ins Wasser rutschte. Die 57-Jährige ist das fünfte bekannte Todesopfer.

Das Hochwasser hat weite Teile von Bayern und Baden-Württemberg fest im Griff.Bild: DLR / Marc Puskeiler
An mehreren Pegeln entlang der Donau wurden am Dienstag die Scheitel erwartet, also die höchsten Wasserstände des Hochwassers. Weiteren Regen soll es laut dem Deutschen Wetterdienst nicht oder kaum geben. Vereinzelte Schauer und Gewitter seien in den Hochwassergebieten zwar möglich, doch diese würden nicht unwetterartig ausfallen. Dies gelte bundesweit bis in den Donnerstag hinein.
Wahl in Indien: Dritte Amtszeit und Dämpfer für Premier Modi
Der seit zehn Jahren amtierende indische Premierminister Narendra Modi hat die Parlamentswahl im bevölkerungsreichsten Land der Welt gewonnen. Allerdings verpassten die Wähler:innen Modi und seiner hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) einen Dämpfer: Wie die Wahlbehörde am Dienstag nach Auszählung von fast 99 Prozent der Stimmen verkündete, wurde die BJP mit 36,7 Prozent der Stimmen zwar erneut stärkste politische Kraft, musste gegenüber der Wahl 2019 allerdings deutliche Verluste hinnehmen.
Die hindunationalistische BJP kam auf 239 Sitze und konnte erstmals seit zehn Jahren keine absolute Mehrheit im 543 Sitze zählenden Parlament erreichen. Die Partei ist somit für das Regieren auf ihre Koalitionspartner angewiesen. Nach dem von der Wahlkommission veröffentlichten Teilergebnis kommt die Koalition unter Führung von Modis BJP auf mindestens 291 Sitze in Neu-Delhi. Das sind weniger als die BJP vor fünf Jahren erhielt, als sie allein schon auf 303 Sitze kam.
French Open: Novak Djokovic muss aufgeben
Für Novak Djokovic sind die French Open vorzeitig beendet. Wie die Turnierdirektion von Roland Garros am Dienstagnachmittag mitteilte, erklärte der 37 Jahre alte Serbe wegen einer Verletzung im rechten Knie seinen Verzicht auf das Viertelfinale am Mittwoch gegen den Norweger Casper Ruud, der damit kampflos im Halbfinale steht. Dort könnte er Gegner von Alexander Zverev sein, der am Mittwochabend sein Achtelfinale gegen Alex de Minaur aus Australien bestreitet.
Titelverteidiger Djokovic, der durch den Rückzug auch Platz eins in der Weltrangliste an Jannik Sinner aus Italien verliert, hatte sich während seines Fünfsatz-Marathons gegen den Argentinier Francisco Cerundolo nach offiziellen Angaben einen Riss des Meniskus zugezogen. Die Verletzung gefährdet auch Djokovic' Teilnahme an den All England Championships in Wimbledon (ab 1. Juli).
Nancy Faeser will schnellere Abschiebungen nach Afghanistan
Nach dem tödlichen Messerangriff von Mannheim will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) "möglichst schnell" Klarheit darüber, ob schwere Straftäter:innen nach Afghanistan abgeschoben werden können. Sie lasse das "seit mehreren Monaten intensiv prüfen", sagte Faeser am Dienstag in Berlin. Dies sei aber "nicht banal" bei der Umsetzung und müsse auch "gerichtsfest" sein. Widerstand gibt es in der Koalition weiter bei den Grünen.
Aus der Union und AfD, aber auch aus SPD und FDP waren nach dem Messerangriff von Mannheim Forderungen nach einer Wiederaufnahme von Abschiebungen nach Afghanistan gekommen. Diese sind seit der Machtübernahme der Taliban 2021 ausgesetzt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will nach der Messerattacke von Mannheim politisch handeln. Bild: IMAGO images/Jens Schicke
Bei der Tat in Mannheim hatte ein 25-Jähriger aus Afghanistan am Freitag Mitglieder der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa mit einem Messer angegriffen. Ein Polizist wurde dabei schwer verletzt und starb am Sonntag. Der mutmaßliche Täter lebte seit 2014 in Deutschland. Nach Informationen der Zeitung "Welt" war sein Asylgesuch damals abgelehnt worden. Er bekam aber später eine befristete Aufenthaltsgenehmigung.
Drei Tote im Vogtland: Tatwaffe war eine Axt
Nach einem Gewaltverbrechen am Montag im sächsischen Tirpersdorf gibt es nähere Details zur Tatwaffe. Es handle sich um eine Axt, sagte eine Sprecherin der Polizei am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Polizeibeamte stehen am Tatort auf der Straße.Bild: dpa / Bodo Schackow
Ein 28-Jähriger hatte am Montagmorgen die Polizei angerufen und gesagt, er habe seine Familie getötet. Wenig später wurden die Leichen seiner Großeltern, 85 und 84 Jahre alt, sowie seiner 59-jährigen Mutter in einem Einfamilienhaus gefunden. Die Ermittler konnten die Tatwaffe im Haus sicherstellen. Der 28-Jährige soll am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Er war laut Polizei nicht vorbestraft. Weitere Angaben zu dem Fall machte die Polizei am Dienstag vorerst nicht.
Antisemitische Parolen bei Demonstration von Fridays for Future
Bei einer Demonstration der Klimaschutzbewegung Fridays for Future in Hannover hat es nach Polizeiangaben antisemitische Äußerungen und Angriffe auf Beamte gegeben. Wie die Polizei in der niedersächsischen Hauptstadt am Dienstag mitteilte, wurden während des Umzugs am Freitag von Teilnehmer:innen und später von einem Redner bei der Abschlusskundgebung "antisemitische Parolen und Aussagen" getätigt. Ermittlungen wegen Volksverhetzung liefen.

Bei einer Demonstration der Klimaschutzbewegung Fridays for Future in Hannover hat es nach Polizeiangaben antisemitische Äußerungen gegeben.Bild: imago images
Laut Polizei schritten Einsatzkräfte während der Rede "konsequenterweise" ein und stoppten den Sprecher. Als sie den Verdächtigen von der Bühne holen und kontrollieren wollten, hätten sich bis zu 150 Demonstrationsteilnehmer mit diesem solidarisiert und Beamte bedrängt, hieß es weiter. Es habe "Rangeleien" und "mindestens einen tätlichen Angriff gegen die Polizei" gegeben. Dem verdächtigen Redner sei währenddessen die Flucht gelungen.
Nach Klinikaufenthalt: Klimaaktivist will Hungerstreik fortsetzen
Nach einer Behandlung im Krankenhaus will der Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick seinen Hungerstreik für eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz fortsetzen. Dies teilte die Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid" am Dienstagmorgen mit.
Am Vorabend war der 49-Jährige in eine Klinik gebracht worden. Grund sei ein Kreislaufkollaps nach 89 Tagen Hungerstreik gewesen. Doch habe er sich in der Klinik nach Gabe einer Elektrolytlösung stabilisiert und sei ins Camp der Aktivist:innen am Bundeswirtschaftsministerium in Berlin zurückgekehrt. Metzeler-Kick erklärte: "Ich habe vorher schon entschieden: Wenn ich ins Krankenhaus komme, werde ich danach weiter hungern. Ich werde weiter hungern, bis Scholz endlich ausspricht, was Fakt ist: Es gibt kein CO₂-Restbudget."
Metzeler-Kick hat bereits vor zwei Wochen mit watson gesprochen. Hier geht es zum Artikel:
(mit Material von dpa und afp)
Ein tierischer Einsatz in Grenzach: Zehn Gänseküken verirren sich auf Bahngleise – doch dank einer aufmerksamen Person können sie gerettet werden.
Verkehrsstörung mal anders: In Grenzach in Baden-Württemberg haben sich zehn kleine Gänseküken auf ein gefährliches Abenteuer begeben – und damit ganz nebenbei einen Einsatz der Bundespolizei ausgelöst.