Netanjahu bestätigt: 20 israelische Geiseln am Leben, 28 sind tot
Netanjahu bestätigt: 20 israelische Geiseln am Leben
Im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu noch 20 der aus Israel verschleppten Geiseln am Leben. 28 Geiseln seien tot, erklärte Netanjahu am Freitag in einer Fernsehansprache. Er äußerte die Hoffnung, dass Israel ab Montagabend "einen Tag der nationalen Freude" nach der Rückkehr aller lebenden und toten Geiseln aus dem Gazastreifen feiern könne.
Israel bestätigt Feuerpause, Hamas meldet Teilabzug Israels
Zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen ist derweil um 12 Uhr mittags (Ortszeit/11 Uhr MESZ) im Rahmen des vereinbarten Friedensplans eine Waffenruhe in Kraft getreten. Das teilte ein israelischer Militärsprecher mit. Die israelischen Truppen hätten sich zu den vereinbarten Demarkationslinien zurückgezogen. Auch die Hamas bestätigte einen teilweisen Abzug israelischer Soldat:innen.
Mit dem Start der Feuerpause beginnt eine vereinbarte 72 Stunden lange Frist bis zur Freilassung von lebenden Geiseln. Israel und die Hamas hatten zuvor einem Abkommen zur Freilassung aller Geiseln, der Freilassung von mehr als 2000 Palästinenser:innen und einer Feuerpause im Gaza-Krieg zugestimmt.
Die Terrororganisation Hamas und Israel hatten am Donnerstag eine Vereinbarung unterzeichnet, mit der die erste Phase eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump umgesetzt werden soll. Sie sieht neben den genannten Schritten auch Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen vor. International wurde die Einigung mit großer Erleichterung aufgenommen.
Weißes Haus: US-Truppen sollen Gaza-Waffenruhe absichern
Die USA haben derweil angekündigt, die Einhaltung der angestrebten Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas mit eigenen Truppen zu unterstützen. Die für die Region zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Centcom) werde 200 Soldaten bereitstellen, die allerdings nicht im Gazastreifen eingesetzt würden, erklärten hochrangige US-Regierungsbeamte in einem Telefonat mit Journalist:innen.
Trump droht China erneut mit "massiven" Zollerhöhungen
Als Reaktion auf verschärfte chinesische Exportkontrollen für Seltene Erden hat US-Präsident Donald Trump der chinesischen Regierung mit deutlichen Zollerhöhungen gedroht. Über sein Netzwerk Truth Social warf Trump China am Freitag "feindliche" Handelspraktiken vor.
Er habe eigentlich den chinesischen Staatschef Xi Jinping in zwei Wochen beim Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Südkorea treffen sollen, aber "es scheint keinen Grund mehr dafür zu geben", das zu tun, fügte Trump hinzu.
Das chinesische Handelsministerium hatte am Donnerstag erklärt, der Export von Technologien im Zusammenhang mit Seltenen Erden werde ab sofort strenger kontrolliert. Unternehmen benötigten fortan eine Genehmigung der Behörden, wenn sie Maschinen und Technologien für Abbau und Verarbeitung der Materialien aus China exportieren. Für ausländische Firmen sollen zusätzliche Einschränkungen gelten.
Seltene Erden stecken in einer Reihe von Technologien von Windturbinen bis zu Batterien für Elektroautos.
Friedensnobelpreis geht an María Corina Machado
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Politikerin María Corina Machado aus Venezuela. Sie wird damit für ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes ausgezeichnet, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo verkündete.
Auch US-Präsident Donald Trump hatte sich die vergangenen Monate Chancen auf den Preis ausgerechnet und sich mehrmals selbst ins Spiel gebracht. Nach seinem vorgelegten und bisher erfolgreich verlaufenden Friedensplan zwischen Israel und der Hamas hatte die Diskussion nochmal eine neue Dynamik bekommen. Dennoch hatte Trump wohl kaum eine Chance, da die Liste für die Nominierungen bereits im Januar geschlossen wurde.
Bahn erhöht Preise im Fernverkehr mal nicht
Die Deutsche Bahn verzichtet zum diesjährigen Fahrplanwechsel im Fernverkehr erstmals seit sechs Jahren auf Preiserhöhungen. Konzernsprecher Achim Stauß verwies am Freitag zum einen auf "verkehrsökonomische Gründe", weil Kund:innen wegen höherer Preise auf andere Verkehrsmittel ausweichen könnten.
Der Verzicht auf eine Preiserhöhung sei aber auch ein "Zugeständnis" an die Kund:innen wegen der vielen Verspätungen und Störungen im Betrieb.
Razzia bei 17 hessischen Polizisten
Unter anderem wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt gegen 17 Polizist:innen in Frankfurt am Main sind am Morgen mehrere Dienststellen und Wohnungen durchsucht worden. Das teilten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das hessische Landeskriminalamt mit. Die Ermittlungen gegen die Bediensteten des ersten Polizeireviers in Frankfurt drehen sich auch um den Verdacht der Strafvereitelung im Amt und der Verfolgung Unschuldiger.
Durchsucht worden seien vier Dienststellen und 21 Wohnanschriften. Die betroffenen Beamt:innen seien entweder im Streifendienst oder in Dienstgruppenleitungen tätig gewesen. Ihnen wird laut Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt vorgeworfen, von Februar bis Ende April dieses Jahres sechs Männern während oder nach Festnahmen unberechtigt körperlichen Schaden zugefügt zu haben beziehungsweise solche Taten geduldet und nicht angezeigt zu haben.
Um das eigene Vorgehen nachträglich zu rechtfertigen, hätten die Beamt:innen in fünf Fällen sogar Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Widerstands oder eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eröffnet. Den Angaben zufolge liegen Aufzeichnungen von einigen Taten vor, teils durch die Videoüberwachung im Polizeirevier, teils durch Bodycams oder öffentliche Videoanlagen.
Lesenswert: Empfehlungen aus der watson-Redaktion
- Bundeskanzler Friedrich Merz machte eine Kampfansage. Nicht gegen die politische Konkurrenz, nicht gegen die Opposition, sondern gegen das Verbot von Neuzulassungen für Verbrenner-PKWs – rein namentlich ein alles andere als kompakter Gegner. Was das Aus fürs Verbrenner-Aus bedeutet, hat mein Kollege Dariusch aufgeschrieben.
- Die "Brat"-Ära ist durch, das neue Ding ist "Soft Clubbing". Wer sich mit Popkultur auskennt, wird den Satz nicht als Tiktok-Psychose deuten. Allen anderen möchte ich den Artikel dazu von meinem Kollegen Lysander empfehlen. Macht das Ganze ein Stückchen greifbarer, auch dank spitzer Feder.
(mit Material von dpa und afp)