Deutsche Bahn: Evelyn Palla soll Montag zur Lutz-Nachfolgerin ernannt werden
Evelyn Palla soll neue Bahnchefin werden
Die Deutsche Bahn (DB) bekommt laut Medienberichten erstmals eine weibliche Chefin: Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" und die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Regierungs- und Aufsichtsratskreise berichteten, soll Evelyn Palla die Nachfolge des bisherigen DB-Chefs Richard Lutz antreten. Palla ist bislang Chefin bei DB Regio, zuvor war sie Managerin bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hatte im vergangenen Monat überraschend die Entlassung des Bahn-Chefs bekanntgegeben und erklärt, dessen Vertrag werde "vorzeitig und einvernehmlich" beendet. Bis seine Nachfolge geregelt sei, werde Lutz seine Aufgaben aber weiter wahrnehmen.
Ein Sprecher des Verkehrsministeriums hatte am Freitag angekündigt, dass Schnieder wahrscheinlich am Montag einen neuen DB-Chef oder eine neue Chefin präsentieren werde. Der Minister will an dem Tag seine neue Strategie für die Bahn vorstellen.
Russland dringt in Luftraum ein: Nato-Beratungen geplant
Mit der mutmaßlichen Verletzung des estnischen Luftraums durch drei russische Kampfjets wird sich Anfang der Woche der Nato-Rat befassen. Estland hatte am Freitagabend Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags mit den Verbündeten beantragt, nachdem es drei russische MiG-31-Flugzeuge über der estnischen Insel Vaindloo gemeldet hatte. Dieser Artikel sieht Beratungen der Nato-Mitgliedstaaten für den Fall vor, dass ein Mitglied seine territoriale Integrität, Unabhängigkeit oder Sicherheit bedroht sieht.
"Egal, ob es beabsichtigt war oder ob es unabsichtlich passiert ist: Putin wird unsere Reaktion genau beobachten. Er hat uns als Allianz mit dieser Luftraumverletzung getestet", sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer. Er sei sicher, das Bündnis habe diesen Test mit Geschlossenheit und der schnellen Reaktion darauf bestanden. Gleichzeitig warnte er davor, nun andere Bedrohungen aus dem Blick zu verlieren. "Wir dürfen jetzt nicht sagen, wir schauen nur auf Drohnen. So zentral die Entwicklung von Drohnen für unsere Verteidigungsfähigkeit ist, wir haben nach wie vor Marschflugkörper, Raketen und Luftfahrzeuge, die eine Bedrohung darstellen."
Bei dem jüngsten Vorfall handelt es sich um die mutmaßlich dritte russische Verletzung des Nato-Luftraums binnen weniger Tage. Das russische Verteidigungsministerium erklärte jedoch, die drei Kampfflugzeuge hätten nicht die Grenzen anderer Staaten verletzt. Die MiG-31-Jets hätten sich vielmehr auf einem "planmäßigen Flug" unter "strikter Einhaltung der internationalen Luftraumvorschriften" befunden. Sie seien von Karelien in die Region Kaliningrad geflogen, die von den Nato-Staaten Polen und Litauen umgeben ist. Die Flugzeuge seien nicht von der vereinbarten Route abgewichen und hätten nicht den estnischen Luftraum verletzt, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau.
Weiter Störungen am BER wegen Cyberangriff
Nach dem Cyberangriff auf einen Flughafen-Dienstleister müssen Passagiere am BER und anderen europäischen Flughäfen auch am Sonntag mit Einschränkungen rechnen. Schon am Samstag konnten die Fluggäste nicht wie gewohnt abgefertigt werden, weil es zu Verzögerungen, langen Warteschlangen und Annullierungen kam. Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend angegriffen worden.
Wegen des Cyberangriffs hatten die Flughäfen Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow Probleme bei der Passagierabfertigung gemeldet, wie die Flugsicherungs-Dachorganisation Eurocontrol auf dpa-Anfrage mitteilte. Der Flughafen BER kappte daraufhin nach eigenen Angaben die Verbindungen zu den Systemen.
Das Unternehmen Collins Aerospace bestätigte der Deutschen Presse-Agentur "eine cyberbedingte Störung" an einigen Flughäfen. Wie lange die Einschränkung am BER andauert, ist unklar. Am frühen Sonntagmorgen hieß es in einem Laufband auf der Internetseite des Flughafens unter anderem: "Aufgrund einer technischen Störung kommt es zu längeren Wartezeiten."
In Berlin kam es ebenfalls zu Flugverspätungen, nicht jedoch zu Annullierungen. Die Flughäfen in Frankfurt, Hamburg, München und Düsseldorf meldeten keine betrieblichen Probleme.
Hunderte Patienten auf Oktoberfest behandelt
Die Hitze hat Wiesnbesucher:innen beim Start des 190. Münchner Oktoberfestes zu schaffen gemacht. Insgesamt wurden rund 500 Patient:innen behandelt, wie die Aicher Ambulanz mitteilte. "Kreislaufprobleme von Jung bis Alt", hieß es von dem Rettungsdienst. "Ein Rekordtag für die Einsatzzahlen am ersten Wiesn-Tag." Am Messpunkt Theresienwiese wurde laut Deutschem Wetterdienst am Samstag eine rekordverdächtige Temperatur von 31 Grad registriert.
Die jüngste Patientin war den Angaben zufolge erst 11 Jahre alt und wurde von ihrem Vater mit Kreislaufproblemen zum Servicepoint gebracht. Die älteste Patientin war 72 Jahre alt und sei ebenfalls aufgrund des warmen Wetters kollabiert.
In den kommenden 16 Tagen werden wieder mehrere Millionen Menschen zum größten Volksfest der Welt in der bayerischen Landeshauptstadt erwartet. Im vergangenen Jahr kamen 6,7 Millionen Besucher:innen auf die Theresienwiese, im Jahr 2023 gab es mit 7,2 Millionen Besuchern einen neuen Rekord. Neben den Schaustellerstraßen mit den zahlreichen Fahrgeschäften und Karussells sind die großen Bierzelte die Hauptattraktion des Oktoberfests. Im vergangenen Jahr wurden auf der Wiesn sieben Millionen Maß getrunken.
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(mit Material von dpa und afp)