Nach dem Angriff eines Mannes auf zwei Frauen bei Schloss Neuschwanstein ist eine der beiden Frauen gestorben. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kempten am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Wie der Pressesprecher gegenüber der dpa berichtete, hatten sich die beiden Frauen und der 30 Jahre alte Mann kurz vor dem Angriff kennengelernt. Sie alle sollen als Tourist:innen dort gewesen sein.
Laut den Angaben habe sich die Tat nahe der Marienbrücke ereignet haben. Die drei seien gemeinsam über einen Trampelpfad zu einem Aussichtspunkt gegangen, wobei der Mann die 21-Jährige belästigt haben soll. Als ihre ein Jahr ältere Freundin zur Hilfe gekommen sei, soll er die 22-Jährige einen steilen Abhang hinuntergestürzt haben.
Dann soll es zu einem versuchten Sexualdelikt an der 21-Jährigen gekommen sein. "Das ist aber noch nicht belastbar", sagte der Sprecher. Auch die jüngere Frau sei anschließend von dem Mann den Berg hinuntergestoßen worden. Beide Frauen wurden zunächst verletzt. Die 21-Jährige wurde mit einem Hubschrauber in eine Klinik gebracht und sei dann in der Nacht zum Donnerstag gestorben.
Die Polizei sucht nach dem tödlichen Angriff nun Zeug:innen und Bildmaterial des Vorfalls. Tourist:innen, die in der Umgebung des Tatorts Fotos und Videos gemacht haben, können diese jetzt in einem speziellen Portal hochladen. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der Angriff ereignete sich nahe der Marienbrücke, einer beliebten Sehenswürdigkeit. Auch wenn der mutmaßliche Täter oder die beiden angegriffenen Frauen nur zufällig auf dem Material zu sehen sind, könne dies bei den Ermittlungen helfen.
Die Klimakrise schreitet voran, wieder gibt es keine guten Nachrichten. Denn zum ersten Mal hat der Juni die sogenannte 1,5-Grad-Schwelle überschritten. Das heißt, die Mitteltemperatur der ersten elf Juni-Tage ist über 1,5 Grad höher als sie es vor dem industriellen Zeitalter war. Das teilte das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag mit.
Bisher war die kritische Schwelle nur im Winter überschritten worden, nicht aber im Sommer. Die Forschenden warnen, dass aufgrund des Wetterphänomens El Niño weitere Überschreitungen im kommenden Jahr wahrscheinlich seien.
Die 1,5-Grad-Schwelle ist bedeutsam, weil sich die Weltgemeinschaft bei der Pariser Klimakonferenz im Jahr 2015 eigentlich darauf geeinigt hatte, die Erderwärmung im Jahr 2100 auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen.
"Die Welt hat gerade ihren wärmsten Junibeginn aller Zeiten erlebt, nach einem Mai, der um 0,1 Grad kühler war als der wärmste Mai aller Zeiten", sagte Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service (C3S). Sie warnt: "Jeder Zehntelgrad ist bedeutsam, um noch drastischere Konsequenzen der Klimakrise zu vermeiden."
Im Bundestag ist erstmals über das umstrittene Heizungsgesetz diskutiert worden. Ziel ist es, dieses noch vor der parlamentarischen Sommerpause zu verabschieden, die am 7. Juli beginnt. Der Koalition bleiben damit nur noch drei Sitzungswochen Zeit, um das Gesetz durchzukriegen.
Am Donnerstag verteidigte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die jüngsten Kompromisse bei dem Gesetzesvorhaben. Die über den Jahreswechsel drohende Gasmangellage sei handhabbar geworden, deswegen gebe es nun einen gestuften Umstieg. Der Kern des Gesetzes, dass keine neuen Öl- und Gasheizungen eingebaut werden sollten, bleibe aber erhalten.
Ursprünglich sah das Gesetz vor, dass ab 2024 nur noch Heizungen verbaut werden dürfen, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Am Dienstag hatte sich die Regierung auf einen Kompromiss geeinigt und unter anderem die strenge Frist abgeschafft.
CDU-Politiker Spahn bezeichnete den jetzigen Entwurf als "Farce", weil das Gesetz veraltert sei und die von der Koalition am Dienstag erzielten Kompromisse noch gar nicht beinhalte. Er rief Habeck auf, den Gesetzentwurf zurückzuziehen.
Der Tod einer schwangeren 33-Jährigen schlägt in Polen hohe Wellen. Tausende Menschen haben in der Hauptstadt Warschau am Mittwoch gegen das strenge Abtreibungsverbot protestiert. Sie machen das fast vollständige Verbot dafür verantwortlich, dass die Frau gestorben war. In mehr als 50 polnischen Städten organisierten Frauenrechtsorganisationen Kundgebungen. Die protestierenden Menschen brachten ihre Entrüstung darüber zum Ausdruck, riefen etwa "Schande" und trugen Fotos der verstorbenen Dorota Lalik.
Die Frau war am 24. Mai in Südpolen in einem Krankenhaus gestorben. Wie ihre Familie erzählt, sei die Schwangere an einer Sepsis gestorben, drei Tage, nachdem sie ihr Fruchtwasser verloren hatte. Die Sepsis ist nach Angaben ihrer Familie von dem toten 20 Wochen alten Fötus in ihrem Bauch ausgelöst worden.
Das Problem: Das bestehende Gesetz in Polen ist streng, es erlaubt eine Abtreibung nur bei einer Lebensgefahr der schwangeren Frau. Kritik wird laut, weil Ärzt:innen Angst vor rechtlichen Konsequenzen hätten, wenn sie einen Abbruch vornehmen.
Nach dem schweren Bootsunglück vor der Küste Griechenlands ging die Suche nach weiteren Überlebenden auch in der Nacht zum Donnerstag weiter. Allerdings ohne Erfolg. Es seien weder Überlebende noch weitere Opfer gefunden worden, hieß es vonseiten eines Sprechers der Küstenwache Griechenlands am Donnerstagmorgen. Die griechischen Behörden vermeldeten am Mittag, dass sie in Zusammenhang mit dem Unglück mit 500 Toten rechnen.
An Bord des untergegangenen Fischkutters könnten nämlich mehr als 700 Menschen gewesen sein, darunter zahlreiche Kinder. Die genaue Anzahl ist unbekannt, die Schätzung beruht auf Angaben von Migrant:innen, die an Bord waren. Die allermeisten überlebten demnach wohl nicht, konnten das 30 Meter lange und verrostete Boot nicht rechtzeitig verlassen, als es am Mittwochmorgen kenterte und unterging.
Schiffe der griechischen Küstenwache und Kriegsmarine brachten bislang die Leichen von 79 Menschen zum südgriechischen Hafen von Kalamata. Die 104 Überlebenden wurden in Zelten im Hafen dieser Hafenstadt untergebracht. 26 von ihnen hätten im Krankenhaus hauptsächlich wegen Unterkühlung behandelt werden müssen, teilten die Behörden mit. Die Suchaktion dauere an, hieß es. Griechenland hat drei Tage Staatstrauer verhängt.
(mit Material von dpa und afp)