Die Lage an einigen Flüssen im Süden Deutschlands hat sich am Samstag angesichts heftiger Regenfälle zugespitzt. Im schwäbischen Landkreis Augsburg sind am Samstagmittag ein Deich und ein Damm gebrochen. Das teilte das Landratsamt mit. Bewohner:innen in bestimmten Straßenzügen in dem Ort Diedorf mussten ihre Wohnhäuser verlassen.
Die Behörden riefen auch dazu auf, sich von Bahnunterführungen fernzuhalten. Teils könnten Fluten dort abfließen. Es bestehe Lebensgefahr.
In Bayern riefen neben Augsburg auch die Landkreise Aichach-Friedberg und Günzburg den Katastrophenfall aus. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann sind auf dem Weg in das Hochwassergebiet, um sich ein Bild von der Entwicklung zu machen.
Auch Baden-Württemberg stark betroffen. Menschen wurden bereits in Sicherheit gebracht - teils mit Booten. Für mehrere Landkreise rief der Deutsche Wetterdienst (DWD) die höchste Unwetterwarnstufe aus. Anwohner:innen sollten sich zur Sicherheit die NINA-Warnapp herunterladen.
Befürchtet wird mancherorts ein Jahrhunderthochwasser. Das ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird. Viele Unwetterwarnungen gelten mit Stand Samstagmittag zunächst bis Sonntag, einige bis in den Montag hinein.
Die CDU ist offenbar Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Das Bundesinnenministerium bestätigte am Samstag einen schwerwiegenden Angriff auf das Netzwerk der Partei, der Verfassungsschutz sei eingeschaltet.
Aus Regierungskreisen hieß es, man nehme den Vorfall sehr ernst.
Eine Klimaaktivistin hat ein Gemälde des französischen Impressionisten Claude Monet im Pariser Orsay-Museum überklebt. Nach der Protestaktion am Samstag wurde sie festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Ein von der Gruppe Riposte Alimentaire veröffentlichtes Video zeigt, wie die Frau ein Poster mit einer in Rottönen gehaltenen Vision der Apokalypse auf das berühmte Ölgemälde "Die Mohnblumen" aus dem Jahr 1873 klebt.
"Dieses alptraumhafte Bild vor uns ist das, was uns erwartet, wenn keine Alternativen geschaffen werden", sagte die Aktivistin. Auf den Aufnahmen ist außerdem zu sehen, wie die junge Frau sich mit ihrer Hand an der Wand neben dem mit einer Glasscheibe geschützten Gemälde festklebt.
Die Museumsleitung erklärte, dass Monets Gemälde nach einer "Untersuchung und Behandlung durch eine Restauratorin" wieder aufgehängt worden sei. Gegen die Aktivistin werde Anzeige erstattet. Die Gruppe Riposte Alimentaire hatte in den vergangenen Monaten mit mehreren Protestaktionen auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht.
Nach dem jüngsten Rassismus-Eklat in Deutschland hat die Uefa dem österreichischen Fußball-Bund das Abspielen des Songs L'amours toujours bei der Europameisterschaft 2024 untersagt. Medienchef Christian Wiesmayr bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag einen entsprechenden Bericht des Portals "profil.at".
"Nach den jüngsten Vorfällen um die missbräuchliche Verwendung wird der Song bei ÖFB-Länderspielen nicht gespielt", hieß es vom ÖFB.
Mit dem Lied des italienischen Künstlers Gigi D'Agostino hatte Österreich große Siege gefeiert, gleich nach Abpfiff ertönte regelmäßig der Song, schrieb das Portal. Deshalb habe ihn der Fußball-Bund für die Europameisterschaft auf seiner Playlist gehabt, die er Ende März der Uefa zur Absegnung vorlegen musste. Vor wenigen Tagen habe die Uefa dem ÖFB mitgeteilt, dass das Lied nicht gespielt werden dürfe.
Nach dpa-Informationen sind die sogenannten Tor-Hymnen bei der Euro für alle Teams gleich und Bestandteile des offiziellen Songs der EM 2024. Darüber hinaus konnten die teilnehmenden Nationalverbände Vorschläge für Lieder zum Warm-Up und nach dem Abpfiff machen.
Nach der Messerattacke bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) in Mannheim ist gegen den 25 Jahre alten Angreifer Haftbefehl erlassen worden. Ihm wird versuchter Mord zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Samstag mitteilten.
Der mutmaßliche Täter lebe seit 2014 in Deutschland. Er sei verheiratet, habe zwei Kinder und sei zuletzt im hessischen Heppenheim wohnhaft gewesen. Die Wohnung des in Afghanistan geborenen Mannes sei durchsucht worden.
Die Ermittler:innen versuchen indes weiter zu klären, wie es zu der Bluttat kommen konnte. "Was uns am meisten umtreibt, ist die Frage nach dem Motiv", hieß es aus dem baden-württembergischen Landeskriminalamt. Der von der Polizei niedergeschossene Täter sei operiert worden und zurzeit nicht vernehmungsfähig.
Der bei dem Angriff verletzte Polizist schwebe indes "weiterhin in höchster Lebensgefahr", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts. Er sei in ein künstliches Koma versetzt worden. Unter den weiteren Verletzten war auch Anti-Islam-Aktivist und Ex-CSU-Pressesprecher Michael Stürzenberger.
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich alarmiert über mögliche Angriffspläne Russlands gegen den Westen gezeigt und die Aktivierung von 900.000 Reservisten in Deutschland gefordert.
Russlands Präsident Wladimir Putin "trimmt sein Volk auf Krieg und bringt es in Stellung gegen den Westen. Daher müssen wir so schnell wie möglich verteidigungsfähig werden", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Reservisten müssten zunächst registriert werden. Die Bundeswehr habe Soldat:innen, die aus dem aktiven Dienst ausgeschieden seien, über Jahrzehnte nicht mehr erfasst.
Die FDP-Politikerin appellierte an Unternehmen, den Reservisten unter ihren Angestellten eine gewisse Zeit für diese Aufgabe einzuräumen. Auch das sei Teil der Zeitenwende.
(mit Material von dpa und afp)