Der seit rund einem Jahr in Katar inhaftierte Ex-Kommunikationschef des WM-Organisationskomitees, Abdullah Ibhais, soll im Gefängnis gefoltert worden sein. Die Menschenrechtsorganisation Fair Square hat einen Brief der Familie des Whistleblowers veröffentlicht, aus dem das hervorgeht.
Ibhais, der sich öffentlich für Arbeitsmigranten eingesetzt hatte, habe vier Tage "in völliger Dunkelheit in Einzelhaft verbracht, nachdem er körperlich angegriffen worden war", heißt es darin unter anderem. In seiner Zelle sollen Temperaturen "nahe dem Gefrierpunkt" geherrscht haben und eine permanent auf Ibhais gerichtete Klimaanlage "als Folterinstrument" eingesetzt worden sein.
Kroatien kann dem Schengen-Raum ohne Passkontrollen zum 1. Januar beitreten. Die Innenminister der Mitgliedsländer stimmten dem am Donnerstag in Brüssel geschlossen zu, wie der tschechische EU-Ratsvorsitz auf Twitter mitteilte. Die Aufnahme Bulgariens und Rumäniens scheiterte dagegen am Veto Österreichs. Wien begründet sein Nein mit der hohen Zahl von Migranten auf der Balkanroute.
"Jetzt ist auch formell bestätigt, dass Kroatien dem Schengen-Raum zum 1. Januar 2023 beitritt", schrieb die kroatische EU-Vertretung auf Twitter. Nach Angaben der kroatischen Grenzpolizei sollen die Schlagbäume zum Jahreswechsel öffnen. Damit verkürzt sich die Wartezeit für Touristen, die mit dem Auto über Slowenien oder Ungarn nach Kroatien reisen. Auch lange Lkw-Schlangen an diesen Grenzen dürften dann Vergangenheit sein.
Die in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballerin Brittney Griner ist in einem Gefangenenaustausch freigelassen worden. Sie wurde gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor But auf dem Flughafen in Abu Dhabi ausgetauscht, wie das russische Außenministerium in Moskau am Donnerstag mitteilte.
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Die Deutsche Fußball Liga wird interimsweise von Axel Hellmann und Oliver Leki angeführt. Der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und der Finanzvorstand des SC Freiburg übernehmen bis zum 30. Juni 2023 die Aufgaben der bisherigen Geschäftsführerin Donata Hopfen, deren Vertrag am Mittwoch aufgelöst worden war. "Wir haben ein paar Prozesse laufen, die relativ schnell umgesetzt werden. Da müssen wir sofort handlungsfähig sein", sagte Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke am Donnerstag.
Die DFL hatte die vorzeitige Auflösung des ursprünglich bis Ende 2024 gültigen Vertrages mit Hopfen damit begründet, dass es "unterschiedliche Vorstellungen über die weitere strategische Ausrichtung der Gesellschaft" gegeben habe.
Am Flughafen München ist am Donnerstag wegen einer Aktion von Klimaaktivisten der "Letzten Generation" der Flugverkehr vorübergehend eingeschränkt worden. Vier Aktivisten klebten sich auf der Nordbahn fest, sagte ein Flughafensprecher der Nachrichtenagentur AFP. Der Flugverkehr auf dieser Bahn sei für rund eine Dreiviertelstunde eingestellt worden.
Sämtliche Flüge, die dort hätten starten oder landen sollen, konnten aber über die Südbahn abgewickelt werden. Daher habe es nur geringe Verspätungen gegeben, es seien keine Flüge ausgefallen. Die Sperrung sei mittlerweile aufgehoben worden.
Auch am Berliner Flughafen protestierte die "Letzte Generation" nach Angaben eines Sprechers erneut. Mehrere Menschen verschafften sich Zugang zum Rollfeld. Die genaue Anzahl blieb unklar. Anders als beim letzten Protest dort seien sie nicht bis zur Landebahn gelangt. Zu einer Beeinträchtigung des Flugverkehrs kam es nicht.
Im Iran ist erstmals ein Todesurteil im Zusammenhang mit den seit fast drei Monaten anhaltenden Protesten gegen die Führung in Teheran vollstreckt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, wurde am Donnerstag ein Mann hingerichtet, der Ende September bei einer Straßenblockade in Teheran ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen verletzt hatte.
Ein Probealarm hat am bundesweiten Warntag in Deutschland um 11.00 Uhr viele Handys schrillen lassen. In Gemeinden, wo Sirenen installiert sind, hörten die Anwohner zudem einen lauten Heulton. Ausgelöst wurde die Warnung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Bürgerinnen und Bürger erhielten erstmals zusätzlich auch über das Cell Broadcast System eine Warnung. Verbreitet wurde der Probealarm auch über Radio- und Fernsehsender. Wer Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf seinem Smartphone installiert hat, bekam auch auf diesem Weg einen Hinweis auf die Probewarnung.
Mit dem bundesweiten Warntag wollte die Behörde herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Beim Cell-Broadcast-Verfahren geht eine automatische Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet ist, Empfang hat und mit einer aktuellen Software läuft. Allerdings funktioniert das System bei einigen älteren Handy-Modellen nicht. Da es sich nur um einen Test handelt, müssen die Menschen, die die Warnung empfangen, nichts tun.
Die deutschen Sicherheitsbehörden rechnen nach der Großrazzia gegen eine "Reichsbürger"-Gruppierung wegen Umsturzplänen mit weiteren Beschuldigten und Durchsuchungen. Die Präsidenten von Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt sowie der Generalbundesanwalt sind von der Ernsthaftigkeit der Umsturzpläne überzeugt.
Die Bundesanwaltschaft hatte gestern in elf Bundesländern sowie in Italien und Österreich insgesamt 25 Menschen festnehmen lassen. 22 von ihnen wirft sie vor, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, die das politische System in Deutschland stürzen wollte.
(Mit Material von dpa/AFP)