
Ekrem İmamoğlu wurde als Bürgermeister suspendiert. Bild: AP / Emrah Gurel
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23.03.2025, 07:5023.03.2025, 16:16
Istanbuls Bürgermeister suspendiert
Das türkische Innenministerium hat den in Untersuchungshaft sitzenden Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu vorläufig seines Amtes enthoben. İmamoğlu sei "von seinen Aufgaben suspendiert worden", erklärte das Innenministerium am Sonntag. Ein Gericht hatte die Inhaftierung des Rivalen von Präsident Recep Tayyip Erdogan zuvor mit Korruptionsvorwürfen begründet, Oppositionsvertreter sprachen von einem "Staatsstreich".
Die Festnahme des einflussreichen politischen Gegners von Staatschef Recep Tayyip Erdoğan hatte in den vergangenen Tagen Massenproteste in der Türkei ausgelöst: Hunderttausende Menschen gingen dagegen auf die Straße.
İmamoğlu bestreitet die Vorwürfe vehement. Kritiker:innen sehen hinter dem Vorgehen gegen İmamoğlu den Versuch der Regierung, einen politischen Kontrahenten auszuschalten und halten die Vorwürfe für fingiert. Auch der Protest auf den Straßen richtet sich explizit gegen die Regierung. İmamoğlu gilt als aussichtsreicher Konkurrent des regierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei der kommenden Präsidentenwahl.
Formel 1: Piastri holt Sieg, Hamilton disqualifiziert
Der Australier Oscar Piastri hat das zweite Saisonrennen der Formel 1 gewonnen und in China einen Doppelsieg von McLaren angeführt. Der 23-Jährige triumphierte in Shanghai vor seinem englischen Teamkollegen Lando Norris, der die WM weiter anführt.

Piastri geland in Shanghai ein Start-Ziel-Sieg.Bild: REUTERS / Go Nakamura
Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton ist unterdessen nachträglich disqualifiziert worden. Wie die Rennkommissare in Shanghai mitteilten, verliert der 40-jährige Brite seinen sechsten Platz vom Sonntag wegen zu stark abgenutzter Gleitschutzplatten an seinem Auto. Hamilton hatte am Samstag in Sprint in China seinen ersten Sieg für das italienische Traditionsteam gefeiert.
Teamkollege Leclerc darf seinen fünften Rang aus dem Grand Prix ebenfalls nicht behalten, da sein Wagen das nötige Mindestgewicht von 800 Kilogramm unterschritt. Für den gleichen Regelverstoß wurde auch der Franzose Pierre Gasly von Alpine bestraft. Die dahinter platzierten Piloten rücken in der Rennwertung nun entsprechend nach vorn.
Papst Franziskus hat Klinik verlassen
Nach fünf Wochen im Krankenhaus hat Papst Franziskus die Gemelli-Klinik in Rom wieder verlassen können. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche wurde am Sonntag mit einem Auto Richtung Vatikan gefahren. Der auf dem Beifahrersitz sitzende Papst winkte dabei kurz den versammelten Gläubigen, die ihm zujubelten. Zuvor hatte er sich bereits am Fenster des Krankenhauses gezeigt.
Der seit 2013 amtierende Papst war am 14. Februar wegen einer Bronchitis, aus der sich eine beidseitige Lungenentzündung entwickelte, in die Gemelli-Klinik eingeliefert worden. Zwischenzeitlich schwebte er nach Angaben seiner Ärzte in Lebensgefahr.
Krankschreibungen wegen Depressionen immer häufiger
Krankschreibungen wegen Depressionen haben nach Zahlen der Krankenkasse DAK-Gesundheit im vergangenen Jahr etwa 50 Prozent mehr Fehltage verursacht als 2023. Bezogen auf 100 Beschäftigte führten psychische Diagnosen insgesamt zu 342 Fehltagen, nach 323 Tagen im Vorjahr, wie die DAK mitteilte. Allein der durch Depressionen bedingte Arbeitsausfall sei auf 183 Fehltage je 100 Beschäftigte gestiegen. 2023 seien es 122 Tage gewesen.
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Wie der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit zeigt, sind Beschäftigte in Kitas und in der Altenpflege besonders belastet. "Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und ihre Arbeitgeber oft mit langen Fehlzeiten und einer Stigmatisierung verbunden", so DAK-Vorstandschef Andreas Storm. "Wir dürfen die Augen nicht länger verschließen, denn psychische Gesundheit ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine resiliente Gesellschaft und einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland."
Von dem Anstieg bei Depressionen seien alle Altersgruppen betroffen. Bei den Jüngeren gingen die Zahlen stufenweise bereits seit einigen Jahren hoch, bei den älteren Altersgruppen habe es 2024 einen sprunghaften Anstieg gegeben. So seien die Fehlzeiten wegen Depressionen bei den über 60-Jährigen von 169 auf 249 Tage je 100 Beschäftigte gestiegen. Die Dauer einer durchschnittlichen Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung lag den Informationen zufolge 2024 mit knapp 33 Tagen etwas über dem Vorjahresniveau.
Tausende bei rechten Protesten und Gegendemos
Einige tausend Menschen haben am Wochenende bundesweit an Demonstrationen teilgenommen, die aus dem rechten Umfeld organisiert wurden. Tausende protestierten außerdem gegen diese Kundgebungen, wie die Polizei in verschiedenen Städten am Samstag und Sonntag mitteilte. In Berlin wurde eine rechtsextreme Demonstration wegen massiver Gegenproteste und Blockaden vorzeitig beendet.
Die meisten Proteste fanden unter dem Motto "Gemeinsam für Deutschland" statt. In Städten wie Nürnberg und Mainz berichtete die Polizei von hunderten Teilnehmern und Gegendemonstranten. In Dresden nahmen nach Polizeiangaben deutlich mehr Menschen teil als erwartet. Die Polizei schritt teilweise gegen drohende Auseinandersetzungen ein.

In Dresden demonstrierten am Wochenende einige Hundert Menschen. Bild: dpa / Sebastian Kahnert
Allein in Berlin seien insgesamt 90 Menschen festgenommen worden. Die Gründe war in einigen Fällen das Zeigen des Hitlergrußes, Körperverletzungen und Widerstandsdelikte. 41 der insgesamt 90 Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeiten seien rechtsmotiviert und 31 linksmotiviert gewesen. 19 Einsatzkräfte wurden verletzt.
Vier Tote bei Waldbränden in Südkorea
Bei anhaltenden Waldbränden in Südkorea sind mindestens vier Menschen gestorben. Sechs weitere wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Rund 1500 Anwohner:innen mussten zudem ihre Häuser und Wohnungen verlassen, berichtete Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap. Bei den Toten und Verletzten handelt es sich demnach um Feuerwehrleute und Regierungsbeamte, die während ihres Einsatzes von Flammen umzingelt wurden.

Das Feuer in Südkorea umfasst eine Fläche von mehr als 3000 Hektar. Bild: Yonhap / Yoon Gwan-shick
Die Feuer begannen bereits am Freitag im Landkreis Sancheong, etwa 250 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Seoul. Nach Angaben der Behörden haben trockene Winde und eine anhaltende Dürre die Waldbrände begünstigt. Mit Stand Sonntagmittag Ortszeit sind knapp 3300 Hektar durch die Flammen zerstört worden.
Die Regierung hat die betroffenen Regionen zum Katastrophengebiet erklärt und versprochen, sämtliche Ressourcen zum Löschen der Brände zu mobilisieren. In Südkorea kommt es während anhaltender Trockenperioden regelmäßig zu Waldbränden.
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(mit Material von dpa und afp)
In Niedersachsen wurden seit Beginn des Jahres verstärkt Fälle der Hasenpest bei Feldhasen entdeckt. Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mahnt nun zur Vorsicht.
In Niedersachsen macht sich in diesem Jahr unter Feldhasen verstärkt eine für die Tiere sehr gefährliche Krankheit breit: die Tularämie – auch Hasenpest genannt.