
Bei einem russischen Luftangriff starben mindestens 41 Menschen im ukrainischen Poltawa. (Symbolbild)Bild: IMAGO/Andreas Stroh
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03.09.2024, 15:4203.09.2024, 20:24
Ukraine: Russischer Angriff tötet mindestens 51 Menschen
Bei einem der verheerendsten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn sind in der Stadt Poltawa nach ukrainischen Angaben mindestens 51 Menschen getötet worden. Mehr als 200 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte am Dienstag die Generalstaatsanwaltschaft mit. Poltawas Gouverneur Philip Pronin sagte am Abend, bis zu 18 Menschen würden noch unter den Trümmern vermutet.
Die Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen. Sie schlugen kurz nach dem Beginn des Luftalarms ein, als viele Menschen noch auf dem Weg in die Luftschutzbunker waren. Selenskyj erklärte, er habe "eine umfassende und schnelle Untersuchung" der Umstände des Angriffs angeordnet.
Der Angriff auf Poltawa sorgte international für Empörung. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf X, der russische Präsident Wladimir Putin kenne "keine Grenze der Brutalität". "Er gehört zur Rechenschaft gezogen", forderte Baerbock. Der britische Außenminister David Lammy schrieb auf X, der Angriff in Poltawa sei ein weiterer "widerlicher Akt der Aggression in Putins abscheulichem und illegalem Krieg in der Ukraine".
In der Ukraine selbst wurde nach dem Angriff aber auch scharfe Kritik an der Militärführung laut. Russische Militärblogger hatten berichtet, der Angriff habe einer Militärzeremonie unter freiem Himmel gegolten. Kritisiert wurde daher, warum es trotz der Gefährdung durch russische Angriffe derartige Versammlungen gibt.
Türkei beantragt Brics-Mitgliedschaft
Die Türkei hat eine Mitgliedschaft in der Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer (Brics) beantragt. "Unser Präsident hat mehrere Male betont, dass wir Mitglied der Brics werden wollen. Das Verfahren läuft", sagte ein Sprecher der Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag. Im Juli hatte Erdogan erklärt, die Türkei sehe die Brics nicht als "Alternative zu anderen Strukturen". Die Türkei ist nach wie vor offiziell EU-Beitrittskandidat.
Die Brics-Staaten wurden 2009 von Brasilien, Russland, Indien und China gegründet, seit 2010 zählt auch Südafrika zu. Seitdem sind weitere Länder beigetreten, darunter Ägypten und der Iran, zahlreiche weitere Staaten haben sich um eine Mitgliedschaft beworben oder Interesse bekundet. Ziel der Gruppe ist es, ihre Position insbesondere gegenüber den USA und der EU zu stärken.

Putin ist dabei: Zu den Brics-Staaten gehört auch Russland.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Valery Sharifulin
Flüchtlingsboote kentert vor Frankreich: zwölf Tote
Beim Kentern eines Flüchtlingsboots hat es im Ärmelkanal Medienberichten zufolge etliche Tote gegeben. Der Sender France 3 und die Zeitung "La Voix du Nord" berichteten von zwölf Toten. France 3 berief sich auf Angaben des Bürgermeisters von Le Portel. Die maritime Präfektur bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, vor dem nordfranzösischen Küstenort Le Portel bei Boulogne-sur-Mer laufe eine große Rettungsaktion.
Über 50 Menschen seien aus dem Wasser gerettet worden, einige davon würden von Notärzten versorgt. Bei der Rettungsaktion seien Schiffe und Hubschrauber im Einsatz. Alle Migranten auf dem gekenterten Boot, das Richtung Großbritannien unterwegs war, seien ins Meer gestürzt.

Immer wieder machen sich Geflüchtete auf den riskanten Weg über den Ärmelkanal.Bild: IMAGO/MAXPPP
France 3 zufolge sollen sich auf dem verunglückten Boot mehr als 100 Migranten befunden haben. Reporter des Senders beobachteten Einsatzkräfte mit Leichensäcken am Ufer. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin wurde nach den Medienberichten am Unglücksort erwartet.
Wahlfälschung durch Rechtsextreme in Sachsen
Nach der Landtagswahl in Sachsen sind mehr als hundert manipulierte Stimmzettel aufgetaucht. Unbekannte überklebten das von Briefwählern darauf gesetzte Kreuz. Stattdessen machten die Fälscher ein Kreuz bei der rechtsextremistischen Partei Freie Sachsen, wie die Polizei in Dresden am Dienstag mitteilte.
Laut jüngsten Zahlen ist der Wahlbetrug größer als zu Beginn angenommen. Demnach wurden mindestens 130 Stimmzettel in Dresden und auch außerhalb der Landeshauptstadt auf diese Weise verfälscht. Das Landeskriminalamt (LKA) übernahm die Ermittlungen wegen des Verdachts der Wahlfälschung.
Mehr dazu hier: Landtagswahl in Sachsen: Verdacht auf Wahlfälschung durch Rechtsextreme in Dresden
Neuseeland verdreifacht Einreisegebühr für Touris
Schlechte Nachrichten für Neuseeland-Begeisterte: Die Regierung des beliebten Urlaubslandes hat eine kräftige Anhebung der Tourismusgebühr verkündet. Für Reisende aus den meisten Ländern verdreifacht sich der Preis für die Einreise. Von ursprünglich 35 neuseeländischen Dollar (20 Euro) hob die Tourismusbehörde die Kosten auf 100 Dollar (56 Dollar) an. Die Anpassung gilt ab 1. Oktober.
Bezahlen muss man bereits bei der Beantragung der Einreisegenehmigung. Der Tourismusminister Matt Doocey begründete die Preissteigerung durch die Zusatzkosten durch Instandhaltung und Wartung von Infrastruktur und Naturschutzgebieten. Kritiker sehen darin einen weiteren Dämpfer für den seit der Corona-Pandemie schwächelnden Tourismussektor.
Merle Frohms beendet DFB-Karriere
Überraschung bei der Frauen-Nationalmannschaft: Die langjährige Torhüterin der DFB-Elf, Merle Frohms, hat mit sofortiger Wirkung ihre internationale Karriere beendet. "Nach langer Überlegung und schweren Herzens" habe sie sich zu diesem Schritt entschieden, schreibt Frohms auf Instagram. "Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen, aber schon einige Zeit in mir gereift", sagt die 29-Jährige weiter.
Die Wolfsburgerin war erst kurz vor Olympia von Trainer Horst Hrubesch auf die Bank gesetzt worden. Zuvor war Frohms bei zwei Turnieren Nummer eins zwischen den Pfosten gewesen.
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Deutschlands Handballer haben den Einzug ins WM-Halbfinale verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfreð Gíslason unterlag Portugal in Oslo 30:31 (26:26, 9:13) nach Verlängerung und verfehlte damit zugleich ihr Turnierziel. Statt um die erste WM-Medaille seit 18 Jahren zu spielen, steht am Donnerstag die Heimreise an.