Nach nur 27 Tagen: Frankreich-Premier Sébastien Lecornu zurückgetreten
Frankreichs Premierminister Lecornu zurückgetreten
Frankreichs Premierminister Sébastien Lecornu ist überraschend nach nur 27 Tagen im Amt zurückgetreten. Der Premier habe seinen Rücktritt bei Präsident Emmanuel Macron eingereicht und dieser habe ihn angenommen, teilte der Élysée-Palast mit.
Lecornu war erst Anfang September von Präsident Emmanuel Macron ernannt worden und hatte erst am Wochenende seine neue Regierung vorgestellt.
Erst am Vorabend hatte Lecornu die Verteilung der Schlüsselressorts in der künftigen Regierung bekanntgemacht und damit die Konservativen gegen sich aufgebracht, die prompt mit einem Rückzug aus der Regierung drohten. In dieser regieren die Républicains mit dem Mittelager von Präsident Emmanuel Macron, die Regierung hat im Parlament aber keine Mehrheit.
Der rechtspopulistische Parteichef Jordan Bardella forderte umgehend Neuwahlen. Dies hatte Macron bislang ausgeschlossen. Hintergrund der Regierungskrise ist der Streit um den Haushalt für das kommende Jahr, in dem Frankreich angesichts seiner Staatsfinanzen massive Einschnitte bei öffentlichen Ausgaben bevorstehen.
Sara Däbritz beendet DFB-Karriere
Nach 111 Länderspielen, vier EM- und drei WM-Teilnahmen beendet Sara Däbritz ihre Karriere im Fußball-Nationalteam. Dies kündigten die Olympiasiegerin von 2016 auf ihrem Instagram-Account und der DFB an. "Nach zwölf Jahren in der Nationalmannschaft ist jetzt der richtige Moment gekommen, Abschied zu nehmen. Es fühlt sich für mich richtig an", sagte die 30 Jahre alte Fränkin.
Sie blicke "voller Dankbarkeit auf eine wundervolle internationale Karriere zurück, die für immer einen Platz in meinem Herzen haben wird", erklärte Däbritz. Sie war die erfahrenste deutsche Spielerin bei der EM im Juli in der Schweiz. Dort stand die Mittelfeldakteurin nach zwei Kurzeinsätzen in den Gruppenspielen dann im Halbfinale gegen Spanien (0:1) in der Startelf.
Medizin-Nobelpreis geht an drei Immunforscher
Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an Mary Brunkow, Fred Ramsdell (beide USA) und Shimon Sakaguchi (Japan). Ausgezeichnet werden ihre Entdeckungen zu einer Form der Immuntoleranz, einer stark verminderten Reaktion des Immunsystems gegenüber bestimmten Auslösern. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit.
US-Gericht stoppt Trumps Nationalgarde-Entsendung nach Oregon
Ein US-Bundesgericht behindert das Vorhaben von US-Präsident Donald Trump, Nationalgarde-Truppen in den Bundesstaat Oregon zu entsenden. Richterin Karin Immergut in Portland untersagte die Entsendung von Nationalgarde-Truppen in einer weiteren einstweiligen Verfügung, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf die Gerichtsdokumente berichteten.
Trump hatte versucht, 300 Nationalgardist:innen aus Kalifornien in den Nachbarbundesstaat zu entsenden, nachdem ihm das gleiche Gericht bereits am Samstag untersagt hatte, in Oregon stationierte Militärtruppen in die Metropole Portland zu senden.
"Wir haben gerade vor Gericht gewonnen – erneut", hieß es auf X von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, der gegen Trumps Anordnung vor Gericht gezogen war. Trump rechtfertigt die Order, die Soldaten in Großstädte zu entsenden, mit der Kriminalität auf den Straßen – eine Option, die dem Präsidenten etwa im Krieg oder nationalen Notfällen zur Verfügung steht. In seinem Visier sind von Demokraten regierte Städte wie Portland oder in der Vergangenheit Los Angeles in Kalifornien.
Mindestens 350 Touristen von Mount Everest gerettet
Mindestens 350 Tourist:innen, die nach einem Schneesturm auf der tibetischen Seite des Mount Everest festsaßen, sind von Bergungstrupps gerettet worden. Die Menschen wurden sicher in die nächstgelegene Ortschaft Qudang gebracht, berichtete das chinesische Staatsfernsehen. Zuvor waren laut Berichten chinesischer Staatsmedien fast 1000 Menschen auf der Ostseite des Mount Everest auf 4900 Metern Höhe eingeschlossen.
Ihre Zelte wurden teilweise durch den Sturm beschädigt und die Zufahrtsstraßen durch Schneemassen blockiert. Mehr als 200 weitere Wanderer befänden sich derzeit noch in einem Lager in großer Höhe. Es bestehe jedoch Kontakt zu ihnen und sie sollten sich zu einem Treffpunkt begeben, der mit den Rettungshelfern vereinbart worden sei, berichtete der Fernsehsender CCTV. Demnach soll ein Wanderer an Unterkühlung und Höhenkrankheit gestorben sein.
Greta Thunberg berichtet von brutaler Behandlung in Israel
Nach der Festnahme von 137 Aktivist:innen, die Hilfsgüter nach Gaza liefern wollten, gibt es schwere Vorwürfe gegen Israel. Denen zufolge soll die schwedische Aktivistin Greta Thunberg während des Gewahrsams misshandelt worden sein. Zwei freigelassene Aktivisten berichteten laut "Reuters" am Flughafen in Istanbul, Greta Thunberg sei während ihrer Haft geschubst und gezwungen worden, eine israelische Flagge zu tragen.
Thunberg konnte laut einem Bericht des "Guardian" mit der schwedischen Botschaft Kontakt aufnehmen. "Die Botschaft konnte Greta treffen", zitiert die Zeitung aus einer ihr vorliegenden E-Mail des schwedischen Außenministeriums.
Thunberg habe demnach von Dehydrierung berichtet; sie habe weder Wasser noch Nahrung bekommen. Zudem berichtete sie von Hautausschlägen, die vermutlich durch Bettwanzen verursacht worden seien. Sie berichtete von einer brutalen Behandlung, und dass sie lange Zeit auf harten Oberflächen habe sitzen müssen.
"Es war eine Katastrophe. Sie haben uns wie Tiere behandelt", sagte Helmi laut "Reuters". Er fügte hinzu, dass den Häftlingen sauberes Essen, Wasser verweigert und Medikamente und Habseligkeiten beschlagnahmt worden seien.
Israels Außenministerium hat die Vorwürfe, Thunberg und weitere Aktivisten seien in Haft harsch behandelt worden, scharf als "dreiste Lügen" zurückgewiesen. Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir sagte dagegen, er sei "stolz, dass wir die 'Flotten-Aktivisten' wie Terrorunterstützer behandeln". In einer Mitteilung Ben-Gvirs hieß es: "Wer Terror unterstützt, ist ein Terrorist und verdient die Bedingungen, die Terroristen zustehen."
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(mit Material von dpa und afp)