
Israel hat offenbar einen Angriff auf Hamas-Vertreter in Doha geflogen.Bild: REUTERS / Ibraheem Abu Mustafa
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09.09.2025, 15:2809.09.2025, 17:10
Israels Armee greift Hamas-Spitze in Katar an
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Führungsspitze der islamistischen Hamas in Doha, der Hauptstadt des Golfstaats Katar, angegriffen. "Jahrelang leiteten diese Mitglieder der Hamas-Führung die Operationen der Terrororganisation, sind direkt für das brutale Massaker vom 7. Oktober verantwortlich und orchestrierten und steuerten den Krieg gegen den Staat Israel", teilte das israelische Militär mit.
Katar verurteilte den Angriff scharf. Es handle sich um einen "eklatanten Verstoß gegen alle internationalen Rechte und Normen" und eine "ernsthafte Gefahr für die Sicherheit" der Bevölkerung in Katar, so der Sprecher des Außenministeriums Madschid al-Ansari. Sein Land setzte vorerst seine Rolle als Vermittler zwischen den beiden Konfliktparteien, Israel und Hamas, im Gaza-Krieg aus.
Der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete, dass bei dem Angriff nach vorläufigen Informationen Chalil al-Haja getötet worden sei. Eine Bestätigung für den Tod al-Hajas oder anderer Hamas-Funktionäre gab es zunächst nicht.
Al-Haja ist der höchste Hamas-Führer im Ausland, der auch die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel um eine Waffenruhe leitet. Al-Haja hielt sich die meiste Zeit in Katar auf. Andere höhere Hamas-Funktionäre im Ausland leben ebenfalls zumeist in Katar oder in der Türkei.
Ukraine: Mindestens 21 Zivilisten bei russischem Angriff getötet
Bei einem russischen Angriff auf ein Dorf in der ostukrainischen Region Donezk sind am Dienstag laut den ukrainischen Behörden mindestens 21 Menschen getötet worden. Der Angriff sei in dem Moment erfolgt, als die Menschen ihre Rente ausgehändigt bekamen, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Social Media.
"Brutaler russischer Luftangriff auf die ländliche Siedlung Jarowa in der Region Donezk. Direkt auf die Menschen. Einfache Zivilisten", erklärte Selenskyj. Nach Angaben des Gouverneurs der Region, Wadym Filaschkin, wurden 21 Menschen bei den Angriffen getötet und weitere 21 verletzt. "Das ist kein militärisches Vorgehen, sondern reiner Terrorismus", kritisierte Filaschkin.

Russland hat in Donezk wartende Zivilisten angegriffen.Bild: AP / Alex Babenko
Präsident Selenskyj veröffentlichte ein Video, das auf dem Boden liegende Leichen zeigt, die neben einem stark beschädigten Lieferwagen der ukrainischen Post liegen. Die Post nutzt solche Fahrzeuge insbesondere für die Auszahlung von Renten in ländlichen Gebieten. Das Video konnte von AFP zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Thunberg an Bord: Brand auf Gaza-Schiff
Auf einem Boot der neuen Gaza-Hilfsflotte ist es in tunesischen Gewässern zu einem Zwischenfall gekommen. Nach Angaben der Organisator:innen wurde eines der Hauptboote, auf dem sich die Mitglieder des Lenkungsausschusses der Bewegung Global Sumud Flotilla befunden hätten, von einer Drohne angegriffen. Die tunesischen Behörden wiesen die Darstellung zurück und sprachen von einem Feuer an Bord, das von einer brennenden Rettungsweste ausgegangen sei.
Die Global Sumud Flotilla veröffentlichte auf Instagram Videos, die die Geschehnisse dokumentieren sollen: Zu sehen ist, wie eine Art Feuerball auf ein Boot herabrast und dort mit grellem Licht einschlägt. Es sei ein Brandschaden auf dem Hauptdeck und im Lagerraum unter Deck entstanden, hieß es. Alle sechs Passagiere und Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit. Die Echtheit der Videos lässt sich nicht verifizieren.
Bei einer Pressekonferenz in der tunesischen Hauptstadt Tunis berichtete einer der Aktivist:innen, wie er und andere Crewmitglieder eine Drohne etwa drei oder vier Meter über ihren Köpfen schweben sahen. Sie hätten gesehen, wie die Drohne einen Sprengsatz auf einen Haufen Rettungswesten abgeworfen habe.
Dieser sei explodiert und habe den Brand ausgelöst. Die tunesischen Behörden sprachen ebenfalls von einem Feuer, das von Rettungswesten ausgegangen sei. Sie wiesen die Darstellung eines Drohnenangriffs aber explizit zurück.
Stromausfall in Berlin: Polizei prüft Bekennerschreiben
Etwa sieben Stunden nach dem mutmaßlichen Brandanschlag und Stromausfall im Berliner Südosten werden 15.000 von knapp 50.000 betroffenen Kund:innen wieder mit Energie versorgt. Das sagte ein Sprecher von Stromnetz Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Weiterhin werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Stromversorgung im Bereich des Berliner Stadtteils Johannisthal im Bezirk Treptow-Köpenick wieder hochzufahren, sagte der Sprecher. "Alle, die bei uns verfügbar sind, arbeiten daran."
Nach dem Brandanschlag prüft die Polizei aktuell ein Bekennerschreiben. In dem auf der linksradikalen Internetseite "Indymedia" veröffentlichten Text hieß es, der Anschlag habe sich gegen den Technologiepark Adlershof im Südosten Berlins gerichtet. Weiter schrieben die Autor:innen: "Den technologischen Angriff sabotieren – dem militärisch-industriellen Komplex den Saft abdrehen." Unterzeichnet wurde das Schreiben mit: "Einige Anarchist:innen".
Betroffen waren laut Feuerwehr in der Gegend mit vielen Einfamilienhäusern seit etwa 3.30 Uhr 43.000 Haushalte, 3000 Firmen und auch zwei Pflegeheime. Ampeln und Straßenbeleuchtung fielen ebenso aus. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von einem politisch motivierten Brandanschlag aus. Die Täter setzten nach ersten Erkenntnissen einen sogenannten Brandbeschleuniger, also etwa Benzin, ein.
Demokraten veröffentlichen Trump-Brief an Epstein
Mit neuen Veröffentlichungen rund um den Fall des berüchtigten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein nimmt ein für US-Präsident Donald Trump politisch heikles Thema wieder Fahrt auf. Die Demokraten stellten eine Kopie eines angeblichen Geburtstagsgrußes ins Netz, den Trump vor mehr als 20 Jahren an Epstein geschickt haben soll. Der Republikaner bestreitet, Urheber des Schreibens zu sein.
Der Gruß besteht aus rätselhaften Andeutungen eines schriftlichen Dialogs zwischen "Donald" und "Jeffrey", der von der gezeichneten Silhouette eines Frauenkörpers umgeben ist. Darunter stehen Trumps Name und eine Unterschrift, wobei unklar ist, ob die Unterschrift echt ist. Auch die US-Zeitung "Wall Street Journal" veröffentlichte eine Kopie des Schreibens.
Mit der Mitteilung wies der Ausschuss auch darauf hin, dass er an diesem Montag (Ortszeit) weitere Dokumente rund um den Fall Epstein Fall veröffentlicht habe. Darunter befänden sich das Testament Epsteins, Einträge aus dessen Adressbüchern sowie ein Geburtstagsbuch, das seine Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell für den 50. Geburtstag Epsteins zusammengestellt habe.
Proteste in Nepal: Premierminister tritt zurück
Nach gewaltsamen Protesten gegen die Sperrung von Social-Media-Plattformen in Nepal ist der amtierende Premierminister KP Sharma Oli zurückgetreten. Das bestätigte Olis Büro am Vormittag.
Nach einer nächtlichen Krisensitzung hatte die Regierung das umstrittene Verbot am Dienstag wieder aufgehoben. Am Montag waren bei Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und Polizist:innen in der Hauptstadt Kathmandu und anderswo 19 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei wurden mehr als 100 Personen verletzt.

Demonstrant in Kathmandu. Die Regierung in Nepal hat ein Social-Media-Verbot mittlerweile wieder aufgehoben. Bild: ZUMA Press Wire / Safal Prakash Shrestha
Das Verbot für 26 Online-Netzwerke hatte seit der vergangenen Woche bestanden. Die Regierung des Himalaya-Staats wollte die Dienste dadurch zwingen, sich registrieren und unter staatliche Aufsicht stellen zu lassen. Der Schritt hatte jedoch starke Kritik hervorgerufen und Tausende, meist jüngere Menschen im ganzen Land auf die Straße gebracht.
In Kathmandu eskalierte die Lage am Montag, als Protestierende in das Parlamentsgebäude eindringen wollten. Die Teilnehmenden der Proteste prangerten zudem eine weitreichende Korruption an.
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(mit Material von dpa und afp)
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Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Führungsspitze der islamistischen Hamas in Doha, der Hauptstadt des Golfstaats Katar, angegriffen. "Jahrelang leiteten diese Mitglieder der Hamas-Führung die Operationen der Terrororganisation, sind direkt für das brutale Massaker vom 7. Oktober verantwortlich und orchestrierten und steuerten den Krieg gegen den Staat Israel", teilte das israelische Militär mit.