Der weiße Rauch kam schneller als gedacht: Die im Vatikan versammelten Kardinäle haben den US-Kardinal Robert Francis Prevost zum neuen Papst gewählt. Der 69-Jährige, der aus Chicago stammt, wählte den Namen Leo XIV..
Kurz nach der Verkündung trat der neue Papst selbst auf den Balkon des Petersdoms und hielt eine kurze Ansprache, in der zum Frieden für "alle Völker" und zum "Bau von Brücken" durch "Dialog" aufrief. Dann erteilte er erstmals den Segen "Urbi et orbi".
Prevost war jahrelang als Missionar in Peru tätig. Er ist der erste aus den USA stammende Papst in der Kirchengeschichte und war ein enger Vertrauter des aus Argentinien stammenden Papstes Franziskus, der am Ostermontag gestorben war.
Im anhaltenden Zollkonflikt droht die EU den USA mit Zöllen auf US-Autos und -Flugzeuge, sollte es in den laufenden Gesprächen mit der US-Regierung zu keiner Einigung kommen. Eine am Donnerstag veröffentlichte Liste der EU-Kommission benennt US-Importe im Wert von etwa 95 Milliarden Euro, auf die im Ernstfall Strafzölle erhoben werden könnten. Zugleich kündigte Brüssel eine Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump an.
"Die EU ist nach wie vor fest entschlossen, eine Verhandlungslösung mit den USA zu finden", erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Gleichzeitig bereiten wir uns weiterhin auf alle Möglichkeiten vor." Die potenziellen Gegenzölle würden eine breite Palette amerikanischer Exportgüter treffen – von Truthahn, Lachs und Rosenkohl über Rohöl und Kohle bis hin zu Zahnarztgeräten, Kondomen und menschlichen Haaren für Perücken.
In Berlin haben am Donnerstagvormittag hochrangige Vertreter des Staates dem 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sowie der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, legten in der Neuen Wache einen Kranz nieder – einem zentralen Ort des stillen Gedenkens in der Hauptstadt.
Der 8. Mai wird in Europa als Tag der Befreiung gefeiert – ein Datum, das an die Kapitulation des Nazi-Deutschlands im Jahr 1945 erinnert und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa markiert. In einer Gedenkstunde des Bundestags mahnte Steinmeier dazu an den Lehren aus der NS-Diktatur festzuhalten: "Wir wissen, wohin Abschottung führt, wohin aggressiver Nationalismus, Verachtung von demokratischen Institutionen führt. So haben wir in Deutschland schon einmal die Demokratie verloren."
Neben dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine kritisierte Steinmeier vor diesem Hintergrund auch scharf die USA: "Der Angriffskrieg Russlands und der Wertebruch Amerikas, das ist das, was das Ende dieses langen 20. Jahrhunderts markiert."
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) wird die AfD vorerst nicht mehr öffentlich als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" einstufen. Hintergrund ist ein laufendes Eilverfahren, in dem die Partei juristisch gegen diese Bewertung vorgeht. Im Zuge dessen hat der Inlandsgeheimdienst eine sogenannte Stillhaltezusage abgegeben.
Das bedeutet, dass die Behörde bis zur gerichtlichen Entscheidung auf öffentliche Äußerungen dieser Art verzichtet. Eine Sprecherin des zuständigen Gerichts bestätigte den Eingang des Schreibens. Das BfV erklärte, es wolle sich aus Respekt gegenüber dem Gericht und dem Verfahren aktuell nicht weiter zur Sache äußern. Er hatte dies etwa auch im Januar 2021 getan, nachdem die AfD gegen die damalige Einstufung als "Verdachtsfall" geklagt hatte.
Am Mittwochabend haben in Istanbul zehntausende Menschen für die Freilassung des inhaftierten Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu demonstriert. Der Vorsitzende von İmamoğlus Partei, der CHP, Özgür Özel, erklärte bei der Veranstaltung, dass eine Petition zur Freilassung İmamoğlus und zur Ausrufung von Neuwahlen bereits von 14,8 Millionen Menschen unterzeichnet worden sei.
Die Protestbewegung für İmamoğlu war in den vergangenen Wochen rückläufig, daher hatte die CHP für Mittwoch versucht, wieder deutlich mehr Menschen zu mobilisieren. İmamoğlu, der als bedeutender politischer Gegenspieler von Präsident Recep Tayyip Erdogan gilt, war am 19. März unter Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Er selbst weist diese zurück.
Einer aktuellen Studie im renommierten Fachjournal "The Lancet" zufolge wurde global fast jede fünfte Frau und etwa jeder siebte Mann bereits in der Kindheit Opfer sexueller Übergriffe. Die Analyse zeigt, dass im Jahr 2023 weltweit rund 19 Prozent aller Frauen und etwa 15 Prozent aller Männer vor ihrem 18. Lebensjahr solche Erfahrungen machten – Werte, die sich seit 1990 kaum verändert haben.
In wohlhabenden Ländern mit hohem Einkommen ist der Anteil der betroffenen Frauen mit durchschnittlich 24 Prozent sogar noch höher als im weltweiten Durchschnitt. In Deutschland spiegelt sich dieses Bild wider: Laut Studie sind knapp 20 Prozent der Frauen und etwa 14 Prozent der Männer vor Volljährigkeit mit sexueller Gewalt konfrontiert worden.
(mit Material von dpa und afp)