Arbeitsministerin Bärbel Bas soll Parteikreisen zufolge auch neue Co-Vorsitzende der Sozialdemokraten werden. Sie solle vom SPD-Vorstand nominiert werden und an der Parteispitze Saskia Esken ersetzen, sagten mit der Personalie Vertraute am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Am Montagmorgen berieten die Parteigremien.
Die frühere Bundestagspräsidentin galt bereits seit Längerem als interessiert und Favoritin für den Posten. Der Weg ist auch frei, weil die bisherige Co-Chefin Saskia Esken am Sonntag ihren Verzicht auf eine neue Kandidatur beim Parteitag Ende Juni erklärt hatte. Es gilt als sicher, dass Vize-Kanzler und Finanzminister Lars Klingbeil sich erneut zur Wahl zum Parteichef stellen wird.
Tim Klüssendorf soll außerdem neuer SPD-Generalsekretär und damit Nachfolger von Matthias Miersch werden. Das soll ARD-Informationen zufolge das SPD-Präsidium beschlossen haben. Klüssendorf muss noch vom Parteitag im Juni gewählt werden.
Die USA und China senken im Handelsstreit die gegeneinander verhängten Zölle. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung hervorgeht, gilt die Regelung vorübergehend für 90 Tage. Demnach sinken US-Zölle auf chinesische Importe auf 30 Prozent. Zuvor lagen diese bei 145 Prozent. Die Aufschläge Pekings gegen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten gehen von 125 Prozent auf 10 Prozent zurück.
Zuvor hatten sich Delegationen beider Seiten in Genf in der Schweiz zu Beratungen getroffen. Sowohl die USA als auch China signalisierten anschließend Fortschritte in den Verhandlungen, ohne jedoch nähere Details zu nennen.
Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat einem Bericht zufolge ihre Auflösung und das Ende ihres jahrzehntelangen bewaffneten Kampfes gegen den türkischen Staat verkündet. "Der zwölfte Kongress der PKK hat beschlossen, die Organisationsstruktur der PKK aufzulösen und die Methode des bewaffneten Kampfes zu beenden", erklärte die PKK in einer von der prokurdischen Nachrichtenagentur ANF verbreiteten Erklärung am Montagmorgen.
Der seit 26 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali vor Istanbul inhaftierte Kurdenführer Abdullah Öcalan hatte die PKK Ende Februar aufgerufen, die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein rechtsnationalistischer Koalitionspartner MHP waren im Herbst überraschend auf Öcalan zugegangen und hatten ihm eine frühere Freilassung in Aussicht gestellt, falls er die PKK auflöst.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist mit seinem Gesprächsangebot an Kremlchef Wladimir Putin in die Offensive gegangen. "Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich", schrieb Selenskyj bei X. Kurz zuvor war Selenskyj von US-Präsident Donald Trump zur Teilnahme an den von Putin angebotenen Gesprächen gedrängt worden.
Der russische Präsident hatte die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei ab Donnerstag vorgeschlagen, allerdings nicht explizit gesagt, dass er selbst dazu anreisen würde. Selenskyj äußerte die Hoffnung, "dass die Russen keine Ausreden suchen".
Zwischen 2020 und 2024 haben Long Covid und das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS in Deutschland laut einer neuen Studie jährlich wirtschaftliche Schäden von rund 60 Milliarden Euro verursacht. Die Untersuchung stammt von der ME/CFS Research Foundation, dem Analyseunternehmen Risklayer sowie Forscher:innen aus Deutschland und Australien, wie der "Spiegel" berichtet.
Grundlage der Berechnungen sind Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die bereits 2018 rund 350.000 und 2019 etwa 400.000 Behandlungsfälle mit ME/CFS registrierte. Die Forscher:innen gehen zudem davon aus, dass je nach Virusvariante zwischen sechs und elf Prozent der Erstinfizierten Langzeitfolgen entwickeln. Rund 80 Prozent davon genesen im Laufe eines Jahres, während ein Fünftel längerfristig erkrankt bleibt.
(mit Material von dpa und afp)