In München haben Polizisten einen bewaffneten Verdächtigen nahe dem israelischen Generalkonsulat erschossen.Bild: AP / Matthias Schrader
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05.09.2024, 16:5505.09.2024, 18:46
Ermittler gehen von versuchtem Terroranschlag in München aus
Nach dem Schusswechsel nahe dem israelischen Generalkonsulat in München gehen Ermittler:innen von einem versuchten Terroranschlag des Getöteten aus. Nach derzeitigen Erkenntnissen gehe man bei dem Angriff des mit einem Gewehr bewaffneten 18-jährigen Österreichers von einem "Bezug zum Generalkonsulat des Staates Israel" aus, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft München mit.
Am Nachmittag hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder einen Zusammenhang mit dem Olympia-Attentat von 1972 nicht ausgeschlossen. Am Donnerstag jährt sich der Anschlag, den palästinensische Terroristen am 5. September während Olympia 1972 in München auf israelische Sportler verübten.
Die Polizei war Vormittag in der Münchener Innenstadt zu einem Großeinsatz ausgerückt. Dabei schossen Polizisten in der Nähe des israelischen Generalkonsulats eine verdächtige Person nieder. Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bekannt ab, ist der Mann seinen Verletzungen erlegen.
Hinweise auf weitere Verdächtige gebe es derzeit nicht. Auf X meldete die Münchener Polizei nun: "Wir können Entwarnung geben, es besteht keine Gefahr mehr für die Bevölkerung."
Zufriedenheit mit Bundesregierung auf neuem Tiefstand
Die Zufriedenheit mit der aktuellen Bundesregierung hat laut dem aktuellen ARD-"Deutschlandtrend" mit nur noch 16 Prozent einen bisherigen Tiefpunkt erreicht. Der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts infratest dimap zufolge ist auch die FDP weiter abgesackt. Die Liberalen kommen nur noch auf vier Prozent (minus ein Punkt) und würden den Wiedereinzug in den Bundestag verfehlen. Klar vorn bleiben CDU und CSU mit zusammen 33 Prozent (plus eins).
Regierung und Partei von Kanzler Olaf Scholz (SPD) müssen ein weiteres verheerendes Umfrageergebnis hinnehmen.Bild: IMAGO images/Bernd Elmenthaler
Die AfD verbessert sich ebenfalls um einen Punkt und erreicht 17 Prozent. Auf dem dritten Platz folgt die SPD mit unverändert 15 Prozent. Die Grünen folgen mit elf Prozent (minus eins). Für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) werden acht Prozent vorhergesagt (minus eins). Die Linkspartei bliebe mit drei Prozent klar unter der Fünf-Prozent-Hürde. Auf sonstige Parteien entfielen neun Prozent.
Infratest dimap befragte für die Umfrage von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche 1309 Wahlberechtigte. Die statistische Fehlerquote wurde mit plus/minus zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.
Früherer EU-Kommissar Barnier ist Premier von Frankreich
Knapp zwei Monate nach der Parlamentswahl hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron den ehemaligen EU-Kommissar Michel Barnier zum Premierminister ernannt. Das teilte der Élysée-Palast mit.
Staatschef Emmanuel Macron mit dem neuen Regierungschef Michel Barnier.Bild: AFP / Ludovic Marin
Barnier hat eine lange Karriere in Frankreich und auf EU-Ebene hinter sich. Er war unter anderem französischer Landwirtschafts- und Außenminister und EU-Kommissar.
Macron hatte sich mit der Ernennung eines neuen Regierungschefs nach den vorgezogenen Parlamentswahlen im Juni und Juli mehr als sieben Wochen Zeit gelassen. Die Wahl hatte die Nationalversammlung in drei verfeindete Lager gespalten, von denen keines mehrheitsfähig ist.
Verfahren gegen Harvey Weinstein in Großbritannien eingestellt
In Großbritannien ist das Verfahren gegen den einstigen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein eingestellt worden. Das verkündete der Vorsitzende der Sonderermittlungsbehörde Crown Prosecution Service (CPS) am Donnerstag.
Chefermittler Frank Ferguson erklärte in London: "Nach einer Überprüfung der Beweise in diesem Fall hat der CPS beschlossen, das Strafverfahren gegen Harvey Weinstein einzustellen."
2017 lösten Vorwürfe sexueller Gewalt gegen Weinstein die MeToo-Bewegung aus.Bild: IMAGO/ZUMA Wire
Dem früheren Film-Mogul, der in den USA bereits mehrere Jahre wegen Sexualstraftaten hinter Gittern verbringen musste, wurden in Großbritannien zwei weitere Vergehen vorgeworfen. Den Anschuldigungen zufolge soll er sich 1996 an zwei Frauen vergriffen haben. Fallen gelassen wurden die Vorwürfe aufgrund der mangelhaften Beweislage. Die Vorwürfe gegen Weinstein hatten 2017 den globalen "MeToo"-Skandal ausgelöst, bei dem Opfer sexueller Gewalt ihre Stimmen erhoben.
Nach Benzin-Anschlag: Olympia-Läuferin erliegt Brandverletzungen
Die Läufer-Community ist in großer Trauer: Die Olympia-Läuferin Rebecca Cheptegei aus Uganda ist an ihren schweren Brandverletzungen gestorben. "Wir haben vom traurigen Ableben unserer olympischen Athletin Rebecca Cheptegei erfahren ... nach einem bösartigen Angriff durch ihren Freund", schrieb Donald Rukare, Präsident des Olympischen Komitees Ugandas, bei X.
Ugandas Olympia-Athletin Rebecca Cheptegei (Mitte) erlag ihren Brandverletzungen. Bild: IMAGO/Chai v.d. Laage
Cheptegei war am Sonntag von ihrem ehemaligen Lebenspartner mit Benzin übergossen und angezündet worden, danach wurde die 33-Jährige in einem Krankenhaus in Kenia auf der Intensivstation behandelt. Nun erlag die Läuferin, die bei Olympia in Paris den 44. Platz im Marathon belegt hatte, ihren Verletzungen. "Dies war eine feige und sinnlose Tat, die zum Verlust einer großen Athletin geführt hat. Ihr Vermächtnis wird fortbestehen", schrieb Rukare. Cheptegei hinterlässt zwei Töchter.
US-Wahl: Putin behauptet Harris zu "unterstützen"
Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich überraschend in den US-Wahlkampf eingeschaltet. Er verkündete, die demokratische Kandidatin Kamala Harris zu "unterstützen". US-Präsident Joe Biden habe seinen Wählern empfohlen, Harris zu unterstützen – "also werden wir sie auch unterstützen", sagte Putin am Donnerstag bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok.
Russlands Präsident Putin hat behauptet, er wolle Kamala Harris "unterstützen".Bild: X90087 / Marcos Brindicci
Über den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten und Ex-Präsidenten Donald Trump sagte der Kreml-Chef, dieser habe zahlreiche "Beschränkungen und Sanktionen" gegen Russland verhängt.
Tödliche Schüsse in Berlin – auch Passant getroffen
In Berlin ist bei einer Schießerei in der Nacht zu Donnerstag eine Person tödlich getroffen worden. Mindestens zwei weitere Menschen wurden getroffen und teils schwer verletzt. Herbeigeeilte Rettungssanitäter versuchten noch vor Ort, den tödlich Getroffenen zu reanimieren. Mehrere Augenzeugen sollen nach der Tat zusammengebrochen sein.
In Berlin-Schöneberg erlag ein Mann seinen Schussverletzungen.Bild: dpa / Michael Ukas
Laut Medienberichten soll es sich bei dem Todesopfer um einen 42 Jahre alten Mann handeln. Ebenfalls getroffen wurde der "Bild" zufolge ein zufällig vorbeifahrender Radfahrer sowie der Begleiter des Verstorbenen. Augenzeugenberichten zufolge sollen die Schüsse, die auf einen roten BMW abgefeuert wurden, auffällig stark gestreut haben. Die Mordkommission leitete Ermittlungen ein.
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(mit Material von dpa und afp)
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US-Präsident Joe Biden hat seinen für Donnerstag angekündigten Deutschland-Besuch verschoben. Das Weiße Haus begründete die Entscheidung mit dem bevorstehenden Eintreffen von Hurrikan "Milton". Der Tropensturm soll am Donnerstagmorgen auf die Küste von Florida treffen. Es werden ungewöhnlich große Auswirkungen erwartet, rund sechs Millionen Menschen wurden zur Evakuierung aufgerufen.